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Der kleine Dämonenberater

Der kleine Dämonenberater

Titel: Der kleine Dämonenberater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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verharrte in der Bewegung.
    »Was bist denn du für einer? Irgend so 'n Spinner?« fragte er.
    Brine hatte keine Zeit zu antworten. Der Widerhall des Schreis der Eule ließ die Windschutzscheibe zerplatzen. Catch hob den Kopf, als die Klauen der Eule ihn auch schon packten und in die Höhe zogen.
    Sekunden später war von der Eule und dem Dämon, der in ihren Klauen zappelte, nichts weiter zu sehen als eine Silhouette, die der Sonne entgegenschwebte und am Horizont verschwand.
    Augustus Brine lächelte noch immer, als Travis ihn aus dem Sicherheitsgurt befreite. Er knallte mit seiner verletzten Schulter gegen das Dach des Wagens und verlor das Bewußtsein.
     
    Als Brine wieder zu sich kam, standen alle im Kreis um ihn herum. Jenny hielt Amanda im Arm. Die alte Dame schluchzte.
    Brine blickte in die Runde. Jemand fehlte.
    Robert war der erste, der etwas sagte. »Sag Gian Hen Gian, er soll deine Schulter heilen, Gus. Bevor du es ihm nicht sagst, kann er nichts machen. Und wenn du schon mal dabei bist, sag ihm, er soll meinen Arm auch gleich wieder in Ordnung bringen.«
    »Mach das«, sagte Brine. Kaum daß er es ausgesprochen hatte, war der Schmerz in seiner Schulter verschwunden. Er richtete sich auf.
    »Wo ist Effrom?«
    »Er hat's nicht geschafft, Gus«, sagte Robert. »Als der Dämon ihn durch die Luft geschleudert hat, war das zuviel für sein Herz.«
    Brine schaute den Dschinn an. »Bring ihn zurück.«
    Der Dschinn schüttelte den Kopf. »Das ist etwas, das ich nicht kann.«
    Brine sagte: »Es tut mir leid, Amanda.« Und zu Gian Hen Gian gewandt: »Was ist mit Catch passiert?«
    »Er ist auf dem Weg nach Jerusalem.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Ich habe dich angelogen, Augustus Brine. Bitte entschuldige, es tut mir leid. Ich war an den letzten Befehl meines letzten Meisters gebunden. Salomon hieß mich, den Dämon zurückzubringen nach Jerusalem, um ihn an einen Felsen vor dem Tempel zu ketten.«
    »Warum hast du mir das nicht gesagt?«
    »Ich dachte, du würdest mir nie meine Macht geben, wenn du das wüßtest. Ich bin ein Feigling.«
    »Mach dich nicht lächerlich.«
    »Es ist, wie Catch gesagt hat. Als die Engel kamen, um mein Volk in die Niederwelt zu treiben, da verbot ich meinem Volk zu kämpfen. Es gab keine Schlacht, wie ich dir erzählt habe. Wir haben uns gefügt, wie Schafe, die zum Schlachter trotten.«
    »Gian Hen Gian, du bist kein Feigling. Du bist ein Schöpfer – das hast du mir selbst gesagt. Es ist nicht dein Wesen, zu zerstören oder Krieg zu führen.«
    »Das habe ich aber getan. Ich wollte mich wieder reinwaschen, indem ich Catch und seinem Treiben ein Ende bereite. Ich wollte für die Menschen tun, was ich bei meinem eigenen Volk versäumt habe.«
    »Es spielt keine Rolle mehr«, sagte Brine. »Es ist zu Ende.«
    »Nein, das stimmt nicht«, sagte Travis. »Man kann Catch nicht einfach an einen Felsen mitten in Jerusalem ketten, das geht nicht. Du mußt ihn zurückschicken zur Hölle. Du mußt die letzte Beschwörungsformel verlesen. Howard hat sie übersetzt, während wir darauf gewartet haben, daß du aufwachst.«
    »Aber Travis, du weißt doch gar nicht, was dann mit dir passiert! Kann sein, daß du tot umfällst.«
    »Ich bin noch immer an ihn gekettet, Gus. Das ist doch kein Leben! Ich will endlich meine Freiheit.« Travis reichte ihm die Beschwörungsformel und den Kerzenständer, in dem das Siegel des Salomon versteckt war. »Wenn du es nicht tust, mache ich es. Aber getan werden muß es.«
    »In Ordnung, ich tu's«, sagte Brine.
    Travis hob den Kopf und blickte Jenny an. Sie wandte sich ab. »Es tut mir leid«, sagte Travis. Robert stellte sich neben Jenny und legte den Arm um sie. Travis ging den Hügel hinunter, und als er außer Sicht war, begann Augustus Brine, die Worte zu verlesen, durch die Catch in die Hölle zurückgeschickt wurde.
     
    Sie fanden Travis zusammengekauert auf dem Rücksitz von Howards Jaguar. Brine war als erster am Wagen. »Ich hab's getan, Travis. Bist du in Ordnung?« Travis hob den Kopf, und Brine mußte sich sehr beherrschen, um nicht voller Entsetzen zurückzuweichen. Das Gesicht des Gebieters über den Dämon war von tiefen Falten zerfurcht und mit geplatzten Äderchen übersät. Sein Haar und die Augenbrauen waren schlohweiß. Wären da nicht die jugendlichen, strahlenden Augen gewesen, Brine hätte ihn nicht wiedererkannt. Travis lächelte. Zwei Zähne waren ihm noch geblieben. Seine Stimme klang ebenfalls jung. »Es hat gar nicht weh getan. Ich

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