Der kleine Drache Kokosnuss besucht den Weihnachtsmann

schüttelt den Kopf.

    Da kullern der kleinen Matilda ein paar dicke Tränen aus den Augen.
    »Oh, bitte, bitte nicht weinen! Dann werde ich selbst ganz traurig«, fleht der Weihnachtsmann. »Kannst du denn keine Ausnahme machen?«, fragt Kokosnuss.
    Da stößt der Weihnachtsmann einen tiefen Seufzer aus und sagt: »Also gut.«
    »Jippie!« Kokosnuss und Matilda hüpfen vor Freude auf dem Sofa herum.
    »Freut euch nicht zu früh, denn jetzt habt ihr noch viel zu tun«, sagt der Weihnachtsmann und holt das dicke Weihnachtsbuch hervor. Dort steht alles drin, was zu einem richtigen Weihnachtsfest gehört: Plätzchen backen, Baum schmücken, Lieder, Gedichte und Krippenspiel üben,
    Geschenke basteln und Wunschzettel schreiben. Den Rest des Abends verbringen Kokosnuss und Matilda damit, aus dem Buch zu lernen, so lange, bis ihnen vor Müdigkeit die Augen zufallen.

Ein Sturm
    A m nächsten Morgen verabschieden sich Kokosnuss und Matilda vom Weihnachtsmann, vom Yeminee und von Greta und Pelle.
    »Wir sehen uns am Heiligen Abend!«, ruft der Weihnachtsmann, als der Ballon abhebt.
    In Windeseile geht es über die Nordischen Wälder hinweg, über Berge und Täler, Dörfer und Städte, Felder und Flüsse und schließlich über die Meere.
     
    »Da ist sie!«, ruft Matilda am achten Tag.
    In der Ferne sehen sie die Dracheninsel.
    Aber sie sehen noch etwas anderes. »Oh nein!«, ruft Kokosnuss. »Ein Schneesturm!«
    Da hat der Sturm den Ballon schon erfasst. Der Ballon wird hoch hinaufgetragen und wieder tief hinunter, dann hin und her gewirbelt.
    »Wir stürzen ab!«, schreit Matilda.
    Verzweifelt versucht Kokosnuss, den Ballon am
Boot festzuzurren. Doch es ist zu spät. Der Ballon reißt sich los und das Boot fällt in die Tiefe.
    RUMMS! macht es. Das Boot zischt über eine große Schneefläche.
    »Das sind die Himmelskratzer!«, ruft Kokosnuss. »Haben wir ein Glück!«
    Immer schneller rast das Boot über den Schnee, denn es geht steil bergab.
    »Da sind Bäume!«, ruft Matilda.
    »Abspringen!«, ruft Kokosnuss.
    Im letzten Moment springen die beiden vom Boot und landen purzelnd und rutschend im weichen Schnee. Das Boot aber kracht an einen großen Baum und bricht entzwei.

    Plötzlich ist es ganz still. Der Schneesturm hat sich verzogen.
    »Und jetzt?«, fragt Matilda. Ihr ist noch ganz schwindelig.
    Zum Glück sind die Schier unversehrt. Kokosnuss und Matilda schnallen sie an und sausen mit Schwung den Berg hinab, über die Große Ebene hinweg bis zum Rand des Großen Dschungels. Ganz erschöpft kommen sie am Abend bei den Drachenhöhlen an.

Bald ist es so weit
    A m nächsten Morgen ruft Kokosnuss alle Drachen zusammen und erzählt, was Matilda und er erlebt haben.
    »Und dieser Herr Weihnachtsmann kommt uns wirklich besuchen?«, fragt Onkel Ingmar. »Hat er versprochen«, sagt Matilda.
    Und weil der Heilige Abend nicht mehr fern ist, beginnen die Drachen gleich mit den Vorbereitungen. Kokosnuss und Matilda erklären, was zu einem richtigen Weihnachtsfest gehört. Danach räumen alle Drachen ihre Höhlen auf und der große Höhlenvorplatz wird gefegt.

    Dort soll nämlich das Fest stattfinden. Die Fluglehrerin Proselinde leitet das Krippenspiel und abends lernen die Drachen am Feuer in Opa Jörgens Höhle Weihnachtslieder. Dann werden die Wunschzettel geschrieben und mit der Möwen-Express-Post zum Weihnachtsmann geschickt.
     
    Am Tag vor Heiligabend herrscht reges Treiben in der Drachenbucht: Oma Aurelia und Oma Olleminna backen mit den Drachenkindern Kekse und Kuchen, bis es überall nach Zuckerkokos und Zimtorangen duftet. Kokosnuss und Matilda bereiten einen großen Geschenkkorb für den Weihnachtsmann vor.
    Dann gehen sie in den Dschungel, um schöne Blätter und Blumen zum Schmücken des Festplatzes zu sammeln.
    »Sieh mal, Kokosnuss, eine Orchidee!«, ruft Matilda.
    In diesem Augenblick hören sie ein lautes Knacken hinter sich. Die beiden erstarren vor
Schreck. Langsam drehen sie sich um. Da stehen zwei riesige Fressdrachen direkt vor ihnen. Kokosnuss stellt sich mutig vor das kleine Stachelschwein. Wütend ruft er: »Was wollt ihr denn hier?«
    Die beiden Fressdrachen schauen sich an. Dann blicken sie wieder zu dem kleinen Feuerdrachen.
    »Ähem, wir wollten euch nur mal etwas fragen«, sagt der eine.

    »Und was wollt ihr fragen?«, entgegnet Kokosnuss.
    »Ähem«, räuspert sich der andere, »wir wollten euch fragen, ob ihr etwas dagegen hättet, wenn... äh, also, ob wir mitmachen dürften bei dem... äh...