Der kleine Drache Kokosnuss und das Geheimnis de
gebrauchen. Wenn eure Eltern einverstanden sind, hätte ich nichts dagegen.«
Mit einem berühmten Forscher nach Ägypten reisen? Die Eltern sind einverstanden, sogar die von Oskar 2 . Von den Räubern haben die drei Freunde ihren Eltern übrigens nicht so viel erzählt. Ehrlich gesagt, haben sie sie überhaupt nicht erwähnt. Denn wer weiß, vielleicht laufen ihnen diese finsteren Burschen gar nicht über den Weg …
Die drei Freunde packen ihre Taschen für eine Expedition: ein Seil, Fackeln, Wasserflaschen und andere nützliche Dinge. Matilda legt noch ein paar Rollen Klopapier dazu.
»Wozu brauchst du die denn?«, fragt Kokosnuss. Da muss Matilda wieder niesen: »Hapschü! Na, für meinen Schnupfen! Meine Taschentücher sind alle in der Wäsche.«
»Hihihi«, kichert Oskar. »Klopapier-Matilda.«
»Hör auf!«, protestiert Matilda. »Sonst stecke ich dich an!«
»Tschuldigung«, murmelt Oskar und zieht den Kopf ein. Er möchte auf keinen Fall eine Erkältung bekommen. Oskar hasst Erkältungen – vor allem im Sommer.
In der Oase
S chnell wie der Wind überquert der Doppeldecker den Ozean. Schon am Mittag erreicht er Afrika. Er fliegt über Steppen und Gebirge, bis nur noch Sand zu sehen ist, soweit das Auge reicht.
»Die Wüste Sahara«, sagt Kokosnuss. »Seht nur, wie riesig sie ist!«
»Heute Abend erreichen wir eine Oase«, erklärt der Professor. »Dort verbringen wir die Nacht.«
Als die Sonne sich dem Horizont nähert, liegt die Oase vor ihnen, wie eine grüne Insel in einem Meer voller Sand. Professor Champignon landet den Doppeldecker inmitten eines Palmenhains.
An dem kleinen See der Oase füllen die Abenteurer ihre Wasserbeutel auf. Dann machen sie es sich am schattigen Ufer des Sees bequem.
Der Professor holt den Drachenstein hervor, entfaltet einen Plan der Pyramide und versinkt in eine eingehende Betrachtung.
»Haben Sie etwas entdeckt?«, fragt Kokosnuss.
»Hm«, brummt der Professor und kratzt sich am Ohr. »Hier ist das Labyrinth. Dahinter liegt eine große Kammer. An einer Stelle in der Mauer ist eine Lücke. Sie hat genau die Form des Drachensteins. Den Stein müssen wir dort einsetzen, aber was geschieht dann? Wie finden wir die verborgene Kammer der Mumie?«
Matilda betrachtet den Drachenstein und stutzt.
»Da sind ja Zeichen eingeritzt.«
»Das sind Hieroglyphen«, erklärt Kokosnuss. »Die Schrift der alten Ägypter.« »Und was steht da?«, fragt das Stachelschwein.
»Zur Sonnenstunde folge dem Licht«, antwortet der Professor. »Das ist merkwürdig, denn in der Kammer ist es stockfinster.«
»Seltsam«, murmelt Kokosnuss. Plötzlich hält er inne. An dem Drachenstein blinkt etwas.
Der kleine Drache klopft den Stein ab. Lauter getrocknete Erde rieselt zu Boden. Dahinter kommt etwas Glänzendes zum Vorschein.
»Nanu?!«, sagt der Professor.
Kokosnuss reibt die glänzende Stelle sauber, bis er sich darin spiegeln kann.
Der Professor staunt: »Heiliger Bimbam! Ein bronzener Spiegel.«
Plötzlich meldet sich Oskar: »Habt ihr das gehört? Da drüben hat etwas geraschelt.«
»Sicher nur ein paar Tiere«, vermutet der Professor.
»Ich schaue einmal nach«, sagt Kokosnuss und fliegt auf die andere Seite des Sees. Er sucht das Ufer ab, doch da ist niemand. Plötzlich hört er ein merkwürdiges Schnauben. Was kann denn das sein? Vorsichtig fliegt er ein Stück weiter.
Der kleine Drache reibt sich die Augen: Unter den Palmen liegen zwei Kamele! Noch nie in seinem Leben hat Kokosnuss echte Kamele gesehen. Neugierig beobachtet er die mächtigen Wüstentiere.
Eines der Kamele hat den kleinen Drachen bemerkt. Es wendet den Kopf und sagt: »Bei meinen Höckern, ein Drache!«
Kokosnuss kommt näher und räuspert sich: »Ja, ähm, ich bin mit dem berühmten Professor Champignon unterwegs.«
»Ach, der«, sagt das Kamel.
»Kennst du ihn?«, fragt Kokosnuss.
»Auf diesen Champingpong warten wir hier schon die ganze Zeit.«
»Champignon«, verbessert Kokosnuss.
»Genau«, erwidert das Kamel.
»Und warum wartet ihr auf ihn?«
»Keine Ahnung.«
In diesem Augenblick ertönt ein Knall. Erschrocken fährt Kokosnuss herum. Das kam von ihrem Lagerplatz. Der kleine Drache fliegt zurück, so schnell er kann. Kaum erreicht er den kleinen See, sieht er den Doppeldecker aufsteigen.
Die können doch nicht ohne mich wegfliegen! Verzweifelt versucht Kokosnuss, dem Flugzeug zu folgen, aber es fliegt viel schneller als er.
Immer weiter entfernt es sich von ihm und verschwindet
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