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Der kleine Kiffer

Der kleine Kiffer

Titel: Der kleine Kiffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Koch , S. Dommaschke
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Trottel!“
„Ein was?“ Ich verstand ihn kaum, weil er schon wieder eine neue Roulade anzündete.
„Ein Trottel!“
Der kleine Kiffer war jetzt ganz bleich vor Breitheit.
„Es sind nun Millionen Jahre, dass das Gras schon breit macht. Es sind Millionen Jahre, dass es jetzt schon Kiffer gibt. Und du findest es unwichtig, wenn man wissen möchte, warum das scheiß Zeug nicht mehr reinhaut, obwohl das Gedöns schon überquillt im Bongkopf? Dieser Kampf der Breitheit und des Normalseins soll also unwichtig sein? Weniger ernsthaft als die Arbeit eines fetten Kerls? Und wenn ich eine Super-Skunk kenne, die es in der ganzen Welt nur ein einziges Mal gibt, nirgends anders als auf meinem kleinen Weltraumwitz von Planeten, und wenn ich jetzt eines Morgens aufwache und, ohne es zu merken, die ganze Pflanze mit nur einem Zug aus dem Bongbausatz vernichte – das soll nicht wichtig sein?“
Er stammelte kurz vor der Bewusstlosigkeit immer weiter:

    „Wenn einer eine Space-Skunk-Pflanze hat, die es nur ein einziges Mal auf den Millionen und Abermillionen Sternen gibt, dann muss er sie auf jeden Fall auswachsen lassen, bevor er sie verraucht. Und was, wenn er sich aus einer Laune heraus nicht beherrschen kann und das Teil im gierigen Kopf einfach durchzieht? – Das ist dann, als wäre ihm plötzlich der Weg zu den Sternen verschlossen! Und das soll nicht wichtig sein?“
Jetzt war er weggetreten (hoffentlich lebt er noch, so wie der aussieht). Plötzlich fing er zu schnarchen an. Na Gott sei Dank, dachte ich mir.
Die Nacht war bereits hereingebrochen. Ich hatte meine Gedanken beiseitegeschoben. Meine Karte, meine Übelkeit, der Durst und der Tod, alles war mir gleichgültig. Es galt auf einem Stern, einem Planeten, auf dem meinigen, hier auf der Erde, einen kleinen Kiffer zu bestehlen! Ich nahm ihm den halben Joint aus der Hand und zog gleich kräftig dran. Ich vernichtete ihn, dann flüsterte ich ihm zu: „Dein Space-Skunk-Zeug haut echt rein. Ich werd dir einen extragroßen Bongkopf zeichnen, damit du auf jeden Fall genug Gebrösel reinstopfen kannst. Ich kann dir auch ein Sicherheitssystem zeichnen, oder …“ Ich wusste nichts mehr, so breit war ich auf einmal. Ich fühlte, wie mir alles scheißegal wurde. Ich hätte gerne gewusst, wie ich mich in der Nacht auf seinem Level gefühlt hätte. Das Land der Breiten ist halt einfach geil!

VIII

    Bald sollte ich jenen Space-Skunk besser kennenlernen. Es hatte auf dem Planeten des kleinen Kiffers seit jeher schon Gras gegeben, sehr schlichtes Gewächs, immer nur eine Blüte an jedem Teil. Doch waren es wunderbare Einjointbäumchen. Sie leuchteten eines Morgens aus der Wiese auf und hingen abends schon zum Trocknen an der Leine. Aber jene eine hatte eines Tages Wurzeln geschlagen, aus einem Samen, weiß der Teufel woher, und der kleine Kiffer hatte diesen Spross, der den anderen Sprösslingen nicht glich, sehr genau überwacht. Das könnte eine neue Art Dröhntanne sein. Schnell war aus dem Sprössling ein Strauch geworden, der einen stechenden, aber wundervollen Duft versprühte. Der kleine Kiffer, der dem Wunder der Natur beiwohnte, fühlte wohl, es müsse eine Mörderpflanze werden, die jeden Hardcore-Kiffer aus den Latschen zieht, aber die Pflanze wuchs viel langsamer als jedes andere Kraut, das der kleine Kiffer je geraucht hatte. Sie formte sich perfekt und entwickelte herrliche dicke Knospen, die in der Sonne glitzerten, als wären es Diamanten. Aber die Pflanze wurde nicht fertig damit, Harz und noch mehr Knospen zu produzieren. Sie wollte wohl nicht wie die anderen Pflanzen sofort an der Leine enden und wurde daher immer prächtiger und größer. Ihre Knospen waren jetzt schon so groß und stark wie der Arm eines Bodybuilders. Sie wollte nicht wie die anderen Hanfpflanzen ihr ganzes Leben an einem Tag durchleben. Na ja, sie wollte wohl gefallen. Ihre prächtige Vorbereitung bis zur perfekten Graspflanze hatte also Wochen um Wochen gedauert. Und dann, eines Morgens, gerade zur Stunde des Sonnenaufgangs, fing sie an zu sprechen.
Mit einem Gähnen sagte sie: „Yeah! Ich bin Space-Skunk … und schon willst du mir an die Blüten … Sei doch nicht so gierig …“
Da konnte der kleine Kiffer sich nicht mehr zurückhalten und zupfte eine kleine Blüte von dem wunderschönen Gewächs ab und wickelte sich sogleich sein Frühstück.
„Wie gut das tut!“
„Nicht wahr?“, antwortete mit sanfter Stimme die Space-Skunk. Sei vorsichtig, wenn du mich rauchst, du

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