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DER KLEINE TOD (German Edition)

DER KLEINE TOD (German Edition)

Titel: DER KLEINE TOD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norma Banzi
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verbrennt.“
"Und die Grakar erinnern dich an diese Vampire?“, lachte Charra.
"Ein wenig. Es liegt daran, dass wegen der scharfen Giftzähne immer Blut austritt, wenn ein Grakar den sexuellen Fangbiss setzt“, gab Kito zu. "Habt ihr auch solche Bluttrinker-Mythen? Die Bewahrer sprachen leider nicht davon.“
"Ich habe noch nie eine derartige Geschichte gehört“, erklärte Charra.
"Wie schade, dass ein Volk mit solch schönen spitzen Zähnen ohne Vampir-Mythen ist.“
Charra amüsierte sich still über Kitos ausschweifende Fantasie. Der Fangbiss im Liebesakt war eigentlich eine ul`chanische Verhaltensweise, die mit dem genetischen Erbe der ursprünglichen Grakar nichts zu tun hatte. Allein die genetisch dominanten Giftzähne führten dazu, dass während des Fangbisses einige Blutstropfen aus kleinen Wunden sickerten. Die Liebespartner wurden doch nicht ausgesaugt! Neugierig geworden, bat Charra den Tänzer: "Erzähl mir eine von den Vampir-Geschichten.“
Kito gähnte laut und vernehmlich. "Verschieben wir das bitte auf morgen“, seufzte er.
Gutmütig drückte Charra seinem Liebhaber einen Kuss auf die Stirn und ließ ihm seine Ruhe. Am nächsten Tag war es schon fast Mittag, als sich das Paar zum Frühstück setzte. Sie plauderten über den letzten Abend und die Bewahrer.
"Es ist die lange Lebensdauer der Kinder Uls, die das Ursprungsvolk der Grakar dazu bewogen hat, sich mit den Eroberern zu paaren und dem genetischen Angleichungsprogramm zuzustimmen, nicht wahr?", fragte Kito.
"Ja!", meinte Charra und würgte eine lebendige Maus herunter. Kito verzog keine Miene. Er selbst aß die übliche ul`chanische Nahrung. Charra hatte seinen Koch sogar angewiesen, Pasteten für den Tänzer zu backen, die dieser so gerne mochte. Der Mann hatte seinen Lord angesehen, als sei der verrückt. Doch Charra hatte sich durchgesetzt.
"Sind die Bewahrer Abkömmlinge derjenigen, die sich nicht verändern lassen wollten?“, erkundigte sich Kito.
"Einige vielleicht. Die meisten sind genetische Zufälle. Es kann jedem Paar passieren, ein Bewahrerkind zu zeugen. Wenn du mich fragst, haben es unsere Genetiker damals absichtlich so eingerichtet, dass ein gewisser Prozentsatz aller Kinder mit dem ursprünglichen Genpool zur Welt kommt, damit unser Ursprung nicht in Vergessenheit gerät.“
"Was mich immer wieder verblüfft, ist die doppelt angelegte Zunge", plauderte Kito weiter.
Ironisch züngelte Charra mit seiner gespaltenen Echsenzunge. "Irgendwie muss ich riechen. Darr glaubt, wir sollten delairianische Gene in unser Volk einkreuzen, um uns einen Säugergeruchsinn zu geben. Er hat aber Schwierigkeiten, seine Halbdelairianerin zu schwängern."
"Vielleicht liegt es nur an ihm?", bemerkte Kito.
"Wohl kaum! Vash wurde schon von mehreren Kriegern bestiegen, auch von mir. Es stellte sich aber bisher keine Schwangerschaft ein. Die Ärzte behaupten, sie sei fruchtbar. Es scheint genetische Inkompatibilität zu sein."
"Hat die Halbdelairianerin bei der Sache nichts zu sagen?", fragte Kito neugierig.
"Aber ja, sie ist sogar Kriegerin. Als Darr sie um diesen kleinen Gefallen gebeten hat, war sie einverstanden."
"Ein kleiner Gefallen?", wunderte sich Kito. "Was, wenn sie doch noch schwanger wird und das Kind nicht hergeben will?"
"Sie muss das Kind nicht hergeben. Es ist einzig und allein Bedingung, das Kind auf Grakar aufwachsen zu lassen. Wahrscheinlich würde Darr Vash sogar heiraten, wenn sie erst einmal schwanger würde. Er ist ganz schön vernarrt in sie."
"Was hat diese Vash davon?", fragte Kito. Vertraulich beugte sich Charra vor. "Sie mag die Größe der Grakar-Schwänze."
Kito lachte amüsiert auf. "Das kann ich ihr nachempfinden."
"Deiner ist vielleicht nicht ganz so groß wie meiner, doch er ist wunderschön", raunte Charra ihm ins Ohr. Seine Zunge tastete die Luft nach Gerüchen ab.
"Im ruhenden Zustand ist meiner größer", witzelte Kito. Er nahm die Sache leicht. Mit Grakar konnte man sich nicht vergleichen, man konnte nur staunen. Außerdem befriedigte es ihn erheblich, dass sein Gastgeber ihm täglich seinen Hintern entgegenreckte, um sein Teil zu spüren. Kito wandte all seine Raffinesse auf, ihn zu befriedigen. Manchmal ängstigte er sich davor, Charra würde das gute Verhältnis, das sie miteinander hatten, durch irgendein albernes Geschenk kaputtmachen, doch bisher war dies nicht der Fall gewesen. Der General verwöhnte den Tänzer mit gutem Essen und gutem Wein. Das Bett, in dem sie beide die Nächte verbrachten, war

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