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DER KLEINE TOD (German Edition)

DER KLEINE TOD (German Edition)

Titel: DER KLEINE TOD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norma Banzi
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unbedarfter Knabe zu sein. Dabei war er in den Liebeskünsten bestens bewandert. Seine Liebhaber waren voll des Lobes. Er war ein begehrter Tänzer. Sein Körper war grazil und geschmeidig, sein Gesicht von berückender Schönheit. Was, bei den Sternen, machte Charra für Kito so attraktiv, dass dieser mit seinen Grundsätzen brechen wollte, sich niemals mit Kunden privat zu treffen?"
"Du weißt, dass ich alles für dich tun würde. Verrate mir, was Charra mit dir anstellt und ich erlerne es", beschwor Tian den Liebhaber.
"Du bist perfekt, so wie du bist", gurrte Kito. Er zog den Geliebten auf sich und spreizte seine Beine. "Mach mich ein wenig verrückt!"

Als Kito am nächsten Morgen sorgfältig ausgewählte Kleidungsstücke in eine Gepäckkiste legte, wusste Tian, dass er die kommenden Tage sehr einsam sein würde. Es half nicht, den Liebhaber seine Eifersucht spüren zu lassen. Besitzergreifende Szenen konterte Kito stets mit dem Entzug seiner Aufmerksamkeit. Nach einem besonders heftigen Streit hatte er den Geliebten einmal über drei Monate nicht angerührt. Daran wäre Tian fast zerbrochen.
"Wann kann ich wieder mit dir rechnen?", fragte der junge Tänzer.
"In etwa in drei Standardwochen. Ich melde mich über Subraum. Dann haben wir noch eine Woche Zeit, auf Zalqure gemeinsam Urlaub zu machen."
"Soll ich uns Zimmer reservieren?", fragte Tian hoffnungsvoll.
"Wenn du möchtest", entgegnete Kito schulterzuckend, in Gedanken schon bei der Frage, in welcher Stimmung ihn Charra erwarten würde. Entsprechend würde er seine Kleidung wählen, mit der er dem General gegenüberzutreten gedachte. Er vermutete, dass Charra es ihm nach der gestrigen Abfuhr nicht leicht machen und es eine Weile dauern würde, bis er für das Spiel, das er sich von Kito ersehnte, wieder bereit war.

***

Nach dem Andocken der Transporterkapsel an das Mutterschiff wurde Kito sofort auf die Brücke geführt. Die beiden Männer der Eskorte verließen ihn in der Nähe der Kommandostation. Charra stand auf dem erhöhten Podest des Patarins und hatte seine Hände auf das Geländer gestützt. Ein kurzer, eisiger Blick streifte Kito, der einzige Hinweis darauf, dass der General die Anwesenheit des Tänzers zur Kenntnis nahm. Charra gab seinem Darmon ein knappes Handzeichen, der daraufhin die Befehle zur Initiierung der Startsequenz erteilte. Das geschäftige Treiben der Brückenmannschaft bot Kito einen interessanten Kontrast zu dem regungslos auf seinem Platz verharrenden Kommandanten. Still lächelte der Tänzer in sich hinein. Wieder einmal hatte sein Instinkt ihn nicht enttäuscht. Der mächtige Mann auf dem Podest hatte die Zurückweisung noch längst nicht verarbeitet, auch wenn sie nur eine vorübergehende gewesen war. Dieser erwarteten Stimmung seines Gastgebers entsprechend hatte sich Kito sehr zurückhaltend gekleidet und jegliche Provokation vermieden, die den Grakar in irgend einer Weise daran erinnert hätte, welche Rolle der Tänzer die nächsten drei Wochen in seinem Bett einnehmen würde. Zunächst musste Charra seinen gekränkten Stolz abreagieren. Und Kito freute sich schon darauf, sich auch dafür zur Verfügung zu stellen.

Nach dem Start zog sich Kito auf Anweisung des Patarins in sein Gästequartier zurück, der Kabine, die normalerweise der Gefährtin des Kommandanten zur Verfügung stand. Sein Gepäck war schon dort verstaut worden. Die Kabine war von militärischer Strenge und Kargheit. Allerdings standen einige Flaschen hervorragenden Weins in einem Gestell bereit, den Nutzer der Kabine zu erfreuen. Kito breitete die Schlafpolster auf der metallenen Schlafnische aus, griff sich ein Buch aus seinem Gepäck und machte es sich so gut wie möglich auf dem Polster bequem. Er rechnete nicht damit, schnell von seinem Gastgeber zu hören. Mit dem Wein wollte er noch warten, damit er nicht betrunken war, wenn Charra sich endlich bequemte, ihn wieder zu beachten.
Das Buch, ein ziemlich dicker Wälzer, war schon bis zur Hälfte durchgelesen, Kito hatte außerdem zwei Mahlzeiten, ein mehrstündiges Schläfchen und eine Dusche hinter sich gebracht, als endlich die Tür zur Nachbarkabine aufglitt. Charra, noch in voller Uniform, trat ein. „Wurdest du gut versorgt?“, erkundigte er sich bei seinem Gast.
"Ja, deine Krieger haben mir jeden Wunsch von den Augen abgelesen.“
"Gut! Sagt dir der Wein nicht zu?“, fragte Charra und zeigte auf das Weingestell. Kito glitt geschmeidig von seinem Lager und trat vor das Gestell.
"Ich wollte ihn

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