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Der König der Narren

Der König der Narren

Titel: Der König der Narren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Kinkel
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einen Her r scher, der uns un s ere S o rgen a b nim m t und dem wir die Schuld geben können, wenn die Dinge schlecht lau f en, ja dann ist alles gut.«
    Auf den Teppich, fügte sie in Gedanken hinzu, und die Katze lief ohne zu zögern zu ihr. Nach einem Mo m ent fo l gte ihr Yen Tao-tzu.
    »Aber nicht m ehr m it m i r«, schl o ss sie, als sie sicher war, dass beide auf dem Teppich saßen. »Nein, ich will nicht e u re n e u e Her r scherin s ei n . Ich will n i cht m ehr die Heldin s ein, die eu c h rett e t. Viell e icht h atten sie ja a lle Rec h t, und ich war es nie. Auf jeden Fall habe ich genug. Rettet euch selbst.«
    Auf den Mienen aller Überlebenden standen nur Ratlosigkeit, Furcht und aufkei m ender Zorn geschrieben, bis auf die der Leonesinnen, die natürlich vorher gewusst hatten, was Res tun würde.
    »Teppich, flieg. Irgendwohin.«
     

 
KAPITEL 21
     
    Sie waren alle leh m verkrustet, von den Haaren bis zu den Zehen, und der F lugwind sorgte dafür, dass alles sehr schnell trocknete. Schnurrspitz insbesondere sah m ehr wie d i e T onfigur ei ne r Katze aus, an die je m and ein paar Fellbüschel geklebt hatte.
    Ich kann es nicht fassen, d a ss wir alle noch am L eben sind, s a g te die Katze. Oder dass die Sandweiber ihr Wort gehalten und uns aus dem Schlamm gezogen haben. Das w a r der irrsinnigste P lan aller Zeiten.
    Sie versuchte sich etwas von dem Lehm abzukratzen und gab es nach einer Weile auf. Ich werde mich sie schauderte waschen müssen. Nun ja, besser im Wasser zu schwimmen als im L ehm. Ich hatte die ganze Zeit Angst, dass die Wortsch m iede sofort beginnen, die Golems neu zu erschaffen, aber sie waren z um Glück zu eingeschüchtert. Du, äh, wa r st wirklich gut mit dem Schauspielern, Res.
    » W ar ich das ? «, fragte R es ausdruckslos zurück.
    »Gole m s zu erschaffen dauert lan g e«, berichtigte Yen Tao-tzu, als auf diese Antwort erneut unbehag l iches Schweigen einkehrte. »Es genügt nicht, ihnen nur einfach das Wort auf die Stirn zu gravieren, das ihnen Leben verleiht. Die W ortsch m iede m ü ssen dazu außerdem in einem friedlichen, konze n t r ie r ten Zustand s e i n .«
    Den werden sie so sc h nell n i c h t erreichen, sagte die Katze in schadenfrohem Tonfall und spähte zurück. Mit Halbert und der Fürstin in der Nähe und den Sandwei… Res, weißt du, dass die Leonesinnen uns folgen?
    Res gestattete sich ein Schulter z ucken. »So war es vereinbart.«
    Ja, aber du kannst doch unmöglich d i e Absicht haben, dieses Versprechen zu erfüllen. Du will s t doch n i cht wi r klic h …
    »Ich habe nicht gelogen«, entg e gnete Res. »In gar nichts.« Sie öffnete ihre rechte Hand, drehte den toten Käfer ein paar m al um sich selbst und zog ihn dann m its a m t s e iner Kneifzangen aus ihrer Handfläche. Er n ahm ein paar Hautfetzen m it sich, aber das m achte n u n auch nichts m ehr aus. Res ließ ihn zur Erde hinabfallen und folgte ihm m it den Augen, bis er zu klein war, um sich noch in der Luft abzuzeichnen. »Es tut m i r nur Leid um das Kleid«, sagte sie abwesend. »Es war wirklich besonders schön.«
    Um das Kleid?, wiederholte die Katze. Res, w i r müssen so bald wie möglich landen. Du hast eindeutig nicht mehr alles Futter in der Schale. Du brauchst Ruhe und Erholung, damit du wieder dem Verein der Ver n ünfti g en beitreten kann s t.
    »So ungern ich das auch sage«, stim m t e Yen T a o-tzu zu, »aber die Katze hat R echt.«
    »Ich werde bald alle Ruhe haben, die ich benötige«, gab Res zurück. »Aber zuerst…« S ie blickte h o ch zur Sonne und erinnerte sich wieder, wo sie sich be f and. »Nach Nordosten, Teppich«, befahl sie.
    »Nach Hause. Nach Sirido m .«
    Die Katze m aunzte auf und kroch, gegen den F lugwind geduckt, zu Res. Sie begann Res’ Finger zu lecken, was sie lange nicht m ehr getan hatte. Res, sagte sie weich. Du kannst nicht zurück nach Siridom. Das weißt du doch. Du… du wirst dort deine… du w i rst dort nicht finden, was du suchst. Du wirst nichts finden. Es wird dir nur wehtun, und du bringst uns alle in Gefahr. Das weißt du.
    »Ich werde dir sagen, was ich weiß, Katze«, antwortete Res träu m erisch. »Ob Phantásien nun gerettet wird oder z e rstört, küm m ert m i ch nicht m ehr. Du h a st Recht, der Einäugige hat Recht, die Fürstin hat Recht, ihr habt a lle Recht i c h kann es nic h t ändern. Ich will n u r noch eins. Ich will m eine Mutter wiederse h e n . Und ich werde s i e wiedersehen, in unserem Haus, und Pallas

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