Der Koenig der Schmuggler
war sich Han indes ziemlich sicher, daß Mako, ein gewiefter Kartenhai, die Karten gezinkt hatte, um sicherzugehen, daß er verlieren würde.
Im Haus erwies sich ZeeZee als ewig plappernde und stotternde Zumutung und keineswegs als Hilfe. Han hatten die Bemühungen des Droiden, die Wohnung sauber zu halten, mit der Zeit so verdrossen, daß er bereits einige Male daran gedacht hatte, die verfluchte Antiquität auf den Müll zu befördern, aber irgendwie war er bis jetzt noch nicht dazu gekommen. Schließlich hatte er ZeeZee voller Wut dazu verdonnert, alles so zu belassen, wie es war.
Jarik ›Solo‹ war ein Straßenkind aus den unteren Bezirken von Nar Shaddaa. Er hatte sich Han vor ungefähr einem Jahr als entfernter Verwandter vorgestellt und hegte offensichtlich einen Riesenrespekt vor Han, der weit und breit als einer der heißesten Piloten bekannt war. Jarik war ein naßforscher, gutaussehender Junge, der ein wenig Han glich, als dieser sein zwanzigstes Lebensjahr noch nicht erreicht hatte.
Der Corellianer war Jariks Behauptung nachgegangen und hatte die Wahrheit ans Licht gebracht: Jarik besaß kein größeres Anrecht auf den Namen Solo als Chewie. Doch als Han mit Sicherheit wußte, daß sie nicht verwandt waren und daß Jarik gelogen hatte, hing er bereits irgendwie an dem Jungen. Also beließ er ihn in seinem Dunstkreis, erlaubte ihm sogar, mit ihnen zu fliegen, so daß Jarik schon bald zu einem recht ordentlichen Bordschützen wurde.
Ungeachtet seiner Ängste hatte sich der junge Mann während der Schlacht von Nar Shaddaa ausgezeichnet, als er mehrere TIE-Jäger vom Himmel holte und Han, Lando und Salla Zend half, das Blatt zu ihren Gunsten wenden. Han hatte dem Jungen nie verraten, daß er die Wahrheit kannte. Es war für Jarik von großer Bedeutung, sich seiner Identität sicher zu sein, auch wenn es sich dabei um eine angeeignete Identität handelte. Han hatte daher nichts dagegen, daß der Kleine sich seinen Nachnamen ›borgte‹.
Als der Corellianer jetzt in ihrer Wohnung herumtobte und aufgekratzt von einer Wand zur anderen sprang, liefen allmählich auch seine müden Hausgenossen zusammen.
»Kommt schon, aufgewacht!« rief er. »Ich habe gewonnen, Leute! Und ich habe Lando die ›Falcon‹ abgeknöpft!«
Chewbacca brüllte, als er die aufregenden Neuigkeiten vernahm, Jarik stieß einen Jubelschrei aus, während der arme ZeeZee aufgrund der ganzen Aufregung so völlig durcheinandergeriet, daß der ältliche Droide einen Kurzschluß erlitt und neu gestartet werden mußte. Nach einer Runde Schulterklopfen und Gratulationen machten sich Han, Chewie und Jarik unverzüglich mit Landos Schuldschein auf den Weg zu dem Platz, auf dem Lando seinen Handel mit gebrauchten Raumschiffen eröffnet hatte.
Nachdem die Formalitäten des Besitzerwechsels erledigt waren, trat Han ein Stück zurück und betrachtete die ›Millennium Falcon‹.
»Mein Schiff«, sagte er und grinste, bis ihm das Gesicht weh tat. Die Gedanken des Corellianers wurden von Plänen überflutet, wie er die ›Falcon‹ auszubauen gedachte. Es gab so vieles, was er tun wollte, um den Raumer in das Schiff seiner Träume zu verwandeln. Und dank des Sabacc-Turniers besaß er die nötigen Credits!
Zum einen wollte er Shug und Salla darum bitten, die Panzerplatten aus dem Wrack des imperialen Schlachtschiffs ›Liquidator‹ auszuschlachten, eines Kreuzers, der die Schlacht von Nar Shaddaa nicht überstanden hatte. Der ausgehöhlte Schiffsrumpf trieb noch immer zwischen all dem Weltraumschrott in der Umlaufbahn des Schmugglermonds. Eine bessere Panzerung stand an allererster Stelle. Han wollte unbedingt vermeiden, daß mit der ›Falcon‹ das gleiche geschah wie zuvor mit der Bria.
Außerdem wollte er einen Fluchtblaster, den er aus dem Schiffsrumpf ausfahren konnte. Das Schmugglergeschäft barg manchmal Risiken, die einen schnellen Abgang erforderlich machten. Und ein schneller Abgang unter Feuerschutz war sogar noch besser…
Ja, und er würde den Hyperantrieb der Falcon überholen und unter dem Bug eine leichte Laserkanone installieren. Und natürlich Vibroraketen. Vielleicht würde er auch die Geschütztürme mit den Vierlingslasern versetzen, so daß einer über dem anderen angebracht wäre und nicht oben und an der rechten Flanke des Schiffs. Und wie wäre es außerdem mit stärkeren Schutzschilden?
Han stand mit seinen Freunden da und dachte über sein Schiff nach, träumte davon, was er mit der ›Falcon‹ alles anstellen
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