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Der Koenig der Schmuggler

Der Koenig der Schmuggler

Titel: Der Koenig der Schmuggler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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bedeuten? Haßte er sie? Sie hoffte, daß dem nicht so war, aber sie würde es niemals erfahren.
    Bria dachte an jenen Tag auf Ylesia und wünschte, alles wäre anders gekommen. Doch… würde sie selbst denn irgend etwas anders machen, wenn sie das gleiche noch einmal tun müßte?
    Sie lächelte traurig. Wahrscheinlich nicht…
    Die erbeuteten Credits waren gerade recht gekommen und hatten geradewegs zu diesem Auftrag geführt. Torbul und die übrigen Führer hatten Einheiten der geheimen Aufklärung entsandt, die Ralltiir infiltrieren sollten. Diese Teams hatten entdeckt, daß die Imperialen die Basispläne für ihre neue Geheimwaffe in die zentralen Archive auf Toprawa brachten.
    Torbul war offen zu ihr gewesen, als sie die Mission besprachen, und hatte Worte wie ›Bergung fraglich‹ und ›entbehrlich‹ verwendet. Bria hatte genau gewußt, auf was sie sich einließ, trotzdem hatte sie sich im Namen des gesamten Geschwaders Rote Hand freiwillig gemeldet. Sie wußte, daß für diesen Job die besten Leute gebraucht wurden, und sie war zuversichtlich, daß ihre Truppe den Erwartungen entsprechen würde. Und sie hatten ihnen entsprochen…
    Dies war die bislang größte, unmittelbar gegen das Imperium gerichtete Offensive des Widerstands – eine koordinierte Offensive, die dazu diente, die Pläne der neusten imperialen Geheimwaffe zu stehlen und weiterzugeben. Bria kannte nicht alle Einzelheiten, aber ihr Auftrag hatte vorgesehen, diese imperiale Relaisstation auf Toprawa einzunehmen und so lange zu halten, bis die Kommunikationstechniker die geraubten Pläne an ein Kurierschiff der Rebellen übermittelt hatten: eine corellianische Korvette, die gerade wie zufällig durch dieses abgeriegelte Sternsystem fliegen würde.
    Als Torbul Bria mitgeteilt hatte, daß die Rebellenallianz Freiwillige brauchte, die das Aufklärungsteam nach Toprawa begleiten sollten, um die Imperialen aufzuhalten, während die Komtechniker ihren Job erledigten, hatte Bria keinen Moment gezögert. »Die Rote Hand wird gehen, Sir«, lauteten ihre Worte. »Das schaffen wir.«
    Sie blickte auf den Platz hinaus und betrachtete das Zerstörungswerk des Krieges, das von den Straßenlampen matt beleuchtet wurde. Leichen, umgekippte Bodenfahrzeuge, demolierte Gleiter… die Umgebung war ein einziges Chaos.
    Bria dachte an Ylesia, daran, daß dieser ferne Ort ein weit größeres Chaos gewesen war… und sie war stolz darauf, daran ihren Anteil gehabt zu haben. Sie warf einen Blick in den Himmel und richtete ihre Gedanken auf die ›Vergeltung‹. Sie hatten den Kontakt zu dem Schiff verloren, und Bria befürchtete das Schlimmste.
    Es ist Zeit, wieder an die Arbeit zu gehen, dachte sie und robbte zurück in die ausgebombte Relaisstation. Sie vernahm hinter sich das tiefe Brummen schwerer Repulsoren, nahm Deckung hinter der Mauer und spähte um die Ecke. Sie hob den Blick und entdeckte den matten Lichtschimmer der Panzerung eines gewaltigen rechteckigen Objekts, das über dem Permabeton des zerstörten Platzes schwebte.
    Das schwere imperiale Panzerfahrzeug, das zu den Einheiten der ›Schwebenden Festungen‹ gehörte, setzte an einer geschützten Stelle hinter den Ruinen der Kommunikations- und Sensortürme auf; offensichtlich bereit, einen weiteren Angriff auf das Geschwader Rote Hand zu starten – oder auf das, was davon noch übrig war.
    Bria kroch rückwärts, bewegte sich rasch, um ihren verbliebenen Mitstreitern die Neuigkeit zu überbringen.
    »Zugehört, Leute«, wandte sie sich an die Überlebenden – so wenige! –, die hinter dem Schutz der Schanze lagen. Sie machte sich daran, die Energiemagazine auszugeben. »Sie kommen zurück. Wir müssen höllisch gut aufpassen und sie so lange wie möglich aufhalten.«
    Niemand sagte etwas, alle nickten bloß und machten sich darauf gefaßt, ihre Arbeit zu tun. Bria war stolz auf sie. Sie waren Profis. Feinfühlige Profis. Es wird jetzt nicht mehr lange dauern, dachte sie und entdeckte eine für sie geeignete Stelle hinter der Schanze.
    »Leute«, sagte sie laut, »habt ihr alle eure Einschlafhilfe?«
    Gemurmelte Zustimmung.
    Bria überprüfte ihre eigene. Sie befestigte die winzige Kapsel am Kragen ihres Kampfanzugs, so daß sie lediglich den Kopf senken und die Zunge ausstrecken mußte, um sie zu erreichen. Schließlich wüßte man vorher nie, ob man seine Arme noch würde benutzen können. Kommt schon, dachte sie in Richtung der Imperialen. Es ist grausam, uns warten zu lassen.
    Was die Imperialen

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