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Der Koenig der Schmuggler

Der Koenig der Schmuggler

Titel: Der Koenig der Schmuggler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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mußte ich die Fracht über Bord gehen lassen! Ich habe die Stelle markiert, aber die wollten mich nicht einfach so davonkommen lassen. Und als ich schließlich zurückkam… war die Ladung weg, Jabba.«
    »Meine Gewürze sind weg«, wiederholte Jabba und glotzte Han aus trüben Augen an; seine Stimme war bedrohlich ruhig.
    »Äh… ja. Aber, he, Jabba, keine Sorge, ich mache das wieder gut. Chewie und ich, wir werden den Schaden abarbeiten, wir werden den vollen Wert ersetzen, keine Sorge. Ihr wißt, daß wir dafür geradestehen. Und ehrlich, Jabba, ich habe so ein Gefühl, als wollte man mir was anhängen, wißt Ihr? Wie viele Leute, außer Euch und Moruth Doole, wußten noch, daß ich die Kessel-Route fliegen würde?«
    Jabba schenkte Hans Frage keine Beachtung. Die vorstehenden Augen blinzelten heftig, als er mehrmals am Mundstück der Wasserpfeife saugte. Dann streckte er eine Hand aus, fischte einen kleinen Zappler aus der mit Flüssigkeit gefüllten Kugel und stopfte sich das zuckende Ding ins Maul.
    »Han… Han, mein Junge, wie Sie wissen, liebe ich Sie wie einen Sohn«, sagte er langsam und unheilschwanger. »Aber Geschäft ist Geschäft, und Sie haben gegen meine oberste Regel verstoßen. Ich kann keine Ausnahme machen, bloß weil ich Sie gut leiden kann. Diese Fracht hat mich zwölftausendvierhundert Credits gekostet. Liefern Sie mir binnen zehn Tagen die Gewürze oder die Credits – oder machen Sie sich auf die Konsequenzen gefaßt.«
    Han befeuchtete sich die Lippen. »Zehn Tage… aber, Jabba…«
    Die Verbindung wurde schlagartig beendet. Han fiel schwer und ausgelaugt in den Pilotensitz zurück. Was soll ich bloß tun?
     
    Sechs Tage später kehrte Han, nachdem er vergeblich versucht hatte, die Credits von einigen Leuten einzutreiben, die ihm noch Geld schuldeten, nach Nar Shaddaa zurück. Obwohl er es haßte, das zu tun, würde er sich die Credits wohl oder übel von Freunden borgen müssen.
    Er fand heraus, daß irgendwer, der in den Alptraum auf der Kessel-Route verwickelt gewesen war – ein imperialer Offizier vielleicht, oder ein einfacher Soldat –, über die Ereignisse geredet hatte. Seine Schmugglerkameraden betrachteten ihn mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Unbehagen.
    Mit Ehrfurcht, weil er den Kessel-Rekord eingestellt hatte, und mit Unbehagen, weil nun allgemein bekannt war, daß Jabba über seinen ehemaligen Lieblingspiloten verstimmt war – außerordentlich verstimmt.
    Shug befand sich nicht auf dem Planeten, und Han fluchte, als er feststellen mußte, daß der Meistermechaniker abwesend war. Er wußte, daß Shug, obwohl die Summe seine Ersparnisse bis ans Limit belasten würde, so viel aufbringen konnte.
    Han machte die Runde, und es gelang ihm, indem er eine Reihe alter Verbindlichkeiten einforderte, ein paar tausend Credits zusammenzubringen. Doch die Neuigkeiten darüber, was einigen der Captains auf Ylesia widerfahren war, hatten sich rasch verbreitet, und mehrere Kandidaten blickten einfach in eine andere Richtung, als Han auf sie zukam.
    Schließlich suchte er Lando auf. Eigentlich hatte er das nicht tun wollen, aber ihm blieb keine andere Möglichkeit mehr.
    Han klopfte an die Tür und hörte aus dem Innern die verschlafene Stimme des Spielers. »Wer ist da?«
    »Ich bin’s, Lando«, rief der Corellianer. »Han.«
    Dann vernahm er Schritte, und im nächsten Augenblick riß Lando die Tür auf. Noch ehe Han nur ein einziges Wort herausbringen konnte, holte Landos Faust zu einem gemeinen Kinnhaken aus, traf Hans Kiefer und ließ ihn zurück in die Eingangshalle taumeln.
    Der Corellianer prallte gegen die Wand, rutschte daran zu Boden und landete auf dem Hinterteil. Han griff sich ans Kinn und bemühte sich zu sprechen, während bunte Punkte vor seinen Augen tanzten.
    Lando ragte über ihm auf. »Du mußt das beste Nervenkostüm in der gesamten Galaxis besitzen, wenn du dich nach allem, was du auf Ylesia abgezogen hast, noch hierherwagst!« schrie er. »Du hast Glück, daß ich dich nicht einfach abknalle, du lausiger, heruntergekommener Betrüger!«
    »Lando…«, brachte Han heraus. »Ich schwöre, ich hatte keine Ahnung, was sie vorhatte. Ich schwöre es…«
    »Aber klar«, höhnte Lando, »natürlich hattest du keine Ahnung!«
    »Würde ich wohl einfach so herkommen, wenn ich nicht unschuldig wäre?« erwiderte Han undeutlich. Seine Sprechwerkzeuge funktionierten nicht besonders gut, er konnte spüren, wie sein Kinn anschwoll. »Lando… das hat sie auch mir angetan.

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