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Der Kollapsar

Der Kollapsar

Titel: Der Kollapsar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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konnte er gut über die Köpfe der Menge hinwegsehen, auch über die der paar Vogelwesen, die sich unter das Gros der Menschen und der paar warmgekleideten Thranx und ein paar anderer Fremder mischten. Sein Standort bot ihm einen guten Ausblick auf das Zentrum der Aktivität, gleichzeitig konnte er die Qwarm im Auge behalten.
    Vor der im Halbkreis stehenden Ansammlung von Geschöpfen der verschiedensten Welten war eine kleine Bühne aufgebaut. Flinx wurde von fast schmerzlicher Erinnerung ergriffen. Jongleure, Zauberer und andere Taschenspieler benutzten die öffentliche Bühne, um dort die Menge zu unterhalten und ihre eigenen leeren Taschen zu füllen. Vor noch nicht einmal eineinhalb Jahren war auch er einer jener stets hoffnungsfrohen Schausteller gewesen. Er und Pip hatten seit jener Zeit viel erlebt. Er spürte, wie die Schlange sich entspannte und damit auf seine nostalgische Stimmung ansprach.
    Ein Jongleur war eben am Ende seiner Darbietung mit vier grell bemalten Kugeln angelangt. Eine nach der anderen warf er sie in die Luft und eine nach der anderen verschwand zur scheinbaren Verblüffung des Akrobaten und begleitet von dem staunenden Oh und Ah der Menge. Die Zuschauer applaudierten, der Jongleur sammelte, und das Leben ging weiter.
    Flinx lächelte. Das Material, aus dem die Bälle bestanden, blieb nur bei gleichmäßiger Wärme beständig - der Wärme, die von den sich schnell bewegenden Händen des Jongleurs ausging. Und wenn diese Körperwärme ausblieb, auch nur für ein paar Sekunden, wurden die Kugeln unsichtbar. Flinx wußte, daß der Helfer des Jongleurs hinter der Bühne wartete, um die sorgfältig geworfenen unsichtbaren Gegenstände aufzufangen. Die Nummer hing vom perfekten Timing ab, da der Helfer an exakt der richtigen Stelle stehen mußte, um auf Zuruf hin die Kugeln auffangen zu können.
    Der Jongleur trat ab. Als die nächste Nummer auf der Bühne begann, spürte Flinx, wie etwas an seinem Bewußtsein zerrte. Einen kurzen Augenblick lang empfand er dasselbe Gefühl wie die Qwarm. Als er zu ihnen hinübersah, fühlte er, daß sie sich abmühten, besser zu sehen.
    Er wandte seine Aufmerksamkeit auf das von ihnen ausersehene Opfer.
    Das hochgewachsene robust wirkende Individuum auf der Bühne war von etwas hellerer Hautfarbe als Flinx. Schwarzes Haar fiel ihm in fettigen Strähnen in den Nacken. Er trug Sandalen, weite Hosen und ein Hemd, das auf der Brust offen stand, wo man sein dichtes Körperhaar sehen konnte. Die bauschigen Ärmel waren vermutlich für seinen Auftritt wichtig.
    So sehr Flinx sich auch abmühte, vermochte er doch an dem Mann nichts Auffälliges zu entdecken - jedenfalls nichts, das die Aufmerksamkeit von zwei Qwarm, anstatt nur einem, erforderte. Und doch mußte es hier etwas geben, das jemandem genügend Sorge bereitete, um sich der Dienste jener gefürchteten Meuchelmörder zu bedienen.
    Der Mann hielt eine glitzernde Schnur in der Hand und zog damit an etwas, das noch hinter der Kulisse verborgen war. Die Scherzworte, die mit Beleidigungen abwechselten, die er der Person oder dem Gegenstand zuwarf, zu dem die Schnur offensichtlich führte, waren nicht besonders originell, aber die Menge war auf ihn eingestimmt und erpicht darauf, zu sehen, was jetzt kommen würde.
    Es hatte inzwischen wieder leicht zu nieseln begonnen. Aber die Menge war dieses Klima gewöhnt und ignorierte den Regen. Die Witze begannen albern zu werden, und die Menge zeigte Anzeichen von Ungeduld. Nun stieß der Mann einen wilden Fluch aus und zog kräftig an dem Strick. Flinx richtete sich unwillkürlich auf, auch er war jetzt begierig, zu erfahren, was am anderen Ende der Leine hing.
    Als das Geschöpf schließlich etwas tolpatschig um die Kulisse herum watschelte, wirkte die Szene so albern, daß Flinx ungläubig und irgendwie erleichtert laut auflachte. Der Rest der Menge tat es ihm gleich.
    Was hinter der Kulisse hervorkam, war vermutlich das albernste Geschöpf, das er je gesehen hatte. Es gehörte einer ihm unbekannten Spezies an, war knapp eineinhalb Meter groß, hatte ungefähr die Form einer Birne. Der eiförmige Schädel ging in einen konischen Hals über, der sich zu einem formlosen, irgendwie aufgedunsen wirkenden Torso erweiterte.
    Es tappte auf vier Beinen herum, welche in tellerförmigen Füßen mit Stummelzehen endeten. Wo der Hals in den formlosen Körper überging, standen vier Arme nach außen, von denen jeder in vier kräftig entwickelten gliederlosen Fingern endete. Das Ding

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