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Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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abgesehen hatte. Die Luke der Rettungskapsel öffnete sich mit einem schrillen Zischen und gab den engen, kugelförmigen Raum dahinter frei. Er würde sich während der ganzen Zeit da drin zusammenfalten und die Knie gegen das Gesicht drücken müssen. Immer noch besser als sterben, rief Bossk sich ins Gedächtnis. Er warf den Druckbeutel in den engen Raum und quetschte sich anschließend selbst in die Kapsel.
    »Neun .« Die Luke schloss sich fauchend und fiel der unnachgiebig gelassenen Bombe ins Wort.
    Bossk griff um den Matchsack herum und hieb auf die Taste, mit der er die Kapsel abkoppeln und vom Schiff lösen konnte. Seine Schultern stießen hart gegen die Wände der hermetisch abgeschlossenen Kabine. Der unzureichende Raum war eine entwürdigende Erinnerung an ein anderes Mal, da er in einer Rettungskapsel vor Boba Fett geflohen war. Eine Erinnerung, die ihn immer noch wurmte.
    Außerhalb der Kapsel konnte er gedämpfte metallische Geräusche hören, als die Maschinerie der Hound's die Kapsel in ihre Abwurfposition drehte. »Nun mach schon .« Bossks Stimme kratzte im Hals. Mit einem Übelkeit erregenden Mangel an Eile durchlief die Mechanik klickend ihr Programm. Die Geräusche wechselten zu einem Knirschen und Kratzen und die Kapsel erschauerte, als wollte sie verharren, ohne die Hound's Tooth verlassen zu haben. Er hatte diese Rettungskapsel noch nie zuvor benutzt und sogar schon daran gedacht, sie als nutzlosen Ballast einfach aus dem Schiff zu werfen. Seine trandoshanische Natur hatte ihm stets instinktiv diktiert, sich zu stellen und zu kämpfen, anstatt sich zur Flucht zu wenden. Sobald Boba Fett in diese Überlegung Eingang fand, sah das Ergebnis jedoch ganz anders aus.
    Wenigstens besaß die Rettungskapsel ein Sichtfenster. Plötzlich sah Bossk durch die winzige Öffnung, die kaum größer war als seine Hand, die Sterne funkeln. Die Abwurfschleuse in der Außenhülle der Hound's hatte sich schließlich doch noch geöffnet. Seine Vermutung wurde bestätigt, als sein Rückgrat im selben Moment, da der mächtige Rückstoß des Antriebs die Kapsel in den Weltraum und weg von dem großen Schiff katapultierte, mit Wucht gegen die Luke hinter ihm geschmettert wurde.
    Als die Kapsel sich auf die Seite wälzte, wirbelten die Sterne in dem Sichtfenster umeinander und raubten ihm die Orientierung. Bossk schlang die bloßen Arme um seinen Druckbeutel und presste die Zähne aufeinander, um das Schwindelgefühl abzuwehren, das eine Folge der unkontrollierten Rotation sowie des aus Angst geknüpften Knotens auf dem Grunde seiner Eingeweide war. Er drückte die Augen zu und fragte sich, wie weit der Countdown der Bombe wohl gediehen sein mochte. Je nachdem, welche Art und wie viel Sprengstoff Boba Fett an Bord der Hound's Tooth gebracht hatte und wie schnell die Rettungskapsel durch den Weltraum trudelte, war er vielleicht noch nicht in Sicherheit. Die Explosion der Bombe konnte immer noch die Kapsel erfassen. Bossk ballte bei der Vorstellung, im Innern der Rettungskapsel gekocht zu werden wie ein gepelltes pochiertes Ei, die Krallenhände zu Fäusten.
    Augenblick mal. Jetzt kam ihm ein anderer Gedanke. Boba Fett würde sich sicher nicht selbst vernichten wollen. Der andere Kopfgeldjäger hatte sich, nachdem er den Zeitzünder seiner Bombe eingestellt hatte, zweifellos sofort von der Hound's Tooth abgesetzt. Sein Schiff, die Sklave I, die echte Sklave I und nicht der Köder, der dasselbe ID-Profil ausgestrahlt hatte, musste sich also immer noch in unmittelbarer Nähe befinden. Und damit auch in Reichweite der folgenden Explosion. Bossk entspannte sich; diese einfache Überlegung ließ ein wenig von der Angst weichen, die sich um seine Wirbelsäule wand. Er würde nichts in die Luft jagen, dachte er, mit dem er sich selbst umbringen konnte.
    Da ließ sich im Innern der Rettungskapsel eine neue Stimme vernehmen. »Fünf .«
    Bossk riss die Augen auf. Der Griff um den Matchsack spannte sich, während sein Blick von einer Seite der Kapsel zur ande- ren flog.
    »Vier«, sagte die ruhige, vertraute Stimme der Bombe.
    Das Entsetzen ließ die Stimme in Bossks Kopf beinahe ebenso ausdruckslos werden. Sie ist hier drin. Boba Fett hatte die Bombe in der Rettungskapsel verstaut.
    »Drei .«
    Eine Woge Adrenalin überschwemmte den Körper des Trandoshaners. Er stieß den Druckbeutel von sich. Seine Krallenhände fuhren auf der Suche nach der Sprengladung im Innern der Kapsel herum. Etwas von geringerer Größe als seine Faust

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