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Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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wie Sie für sich und Manaroo herausholen können.« Auf Tatooine, als Sie und Dengar gemeinsam über den bewusstlosen Boba Fett wachten, der sich nur langsam von den beinahe tödlichen Verletzungen erholte, die er sich im Bauch des Sarlacc-Ungeheuers zugezogen hatte, hatte Neelah von Dengars Hoffnungen und Träumen für die Zukunft erfahren. Eine Zukunft, die auch die Heirat mit seiner geliebten Manaroo sowie die Aufgabe seines riskanten Daseins als Kopfgeldjäger einschloss, die indes nur dann Wirklichkeit werden würde, wenn er vorher den großen Hauptgewinn erzielte, der ihn von seiner Schuldenlast befreien und ihm und Manaroo ein neues Leben ermöglichen würde. Und das konnte er nur erreichen, wenn er sich der größten denkbaren Gefahr in den Weg warf und vorerst nicht nur ein Kopfgeldjäger blieb, sondern sich außerdem auch noch mit dem furchterregendsten und tückischsten Kopfgeldjäger der Galaxis zusammentat. Neelah hatte das Dilemma, in dem Dengar gefangen war, auf der Stelle durchschaut. Boba Fett konnte sehr wohl sein Fluchtweg aus dem Kopfgeldjäger- gewerbe und sein Eintritt in jene hell leuchtende Zukunft sein, die er für sich und Manaroo aufbauen wollte. Doch er konnte ebenso gut eine ausweglose Falle sein, ein Netz aus Plänen und Intrigen, das man nur durch den Tod zerreißen konnte. Durch Dengars Tod. Daher würde er möglicherweise nur als Leiche zu seiner Geliebten zurückkehren. »Sie können Boba Fett unmöglich vertrauen«, sagte Neelah und schob ihr Gesicht noch näher an Dengar heran. »Er kümmert sich nicht um Ihr und Manaroos Glück.«
    »Das erwarte ich ja auch gar nicht von ihm.« Dengar sprach steif und wachsam. »Er ist ein Geschäftsmann.«
    »Wenn er nichts sonst wäre, wären wir in Sicherheit. Aber er ist in Wirklichkeit ein wenig mehr als das.« Neelah tippte mit dem Zeigefinger auf Dengars Knie. »Wirkliche Geschäftsleute gehen auf allen möglichen Planeten immer wieder Partnerschaften ein. So laufen die Geschäfte eben ...«
    »Oh?« Ihre Worte schienen Dengar zu amüsieren. »Sie scheinen eine Menge über diese Dinge zu wissen. Für ein Mädchen, das sich nur noch daran erinnern kann, mal eine Tänzerin im Palast von Jabba dem Hutt gewesen zu sein.«
    »Man braucht keine Erinnerungen«, erwiderte Neelah, »um sich vorstellen zu könne, wie die Dinge laufen.« In Dengars Fall schienen seine uneingeschränkten Erinnerungen lediglich überschüssiges Gepäck zu sein. »Man muss nur schlau genug sein, um genau zu beobachten und zuzuhören. Kommen Sie, sehen Sie den Tatsachen ins Auge. Wenn Boba Fett wirklich an einem Partner interessiert wäre, hätte er sich mit einem anderen Kopfgeldjäger, aber bestimmt nicht mit Ihnen zusammengetan.«
    »Zum Beispiel?«
    »Mit praktisch jedem.« Neelah hob die Schultern. »Er hätte zum Beispiel Bossk ein Angebot machen und ihre Differenzen leicht beilegen können. Und Bossk ist nach Boba Fett vermutlich der zähste und hartgesottenste Kopfgeldjäger der Galaxis. Die zwei wären als Partner nicht mehr zu bremsen gewesen.« Neelahs Augen verengten sich zu Schlitzen, als sie Dengars Reaktion auf ihre Worte sah. »Was gibt es da zu lachen?«
    »Tut mir Leid .« Auf Dengars Gesicht blieb ein spöttisches Grinsen zurück. »Aber ich finde Ihre Unkenntnis komisch. Vielleicht halten Sie die Abwesenheit Ihrer Erinnerung ja für keine Behinderung, andere jedoch schon. Es gibt einen Haufen intelligenter Lebewesen, vor allem in der Kopfgeldjägerbranche, die ein wenig mehr über Boba Fetts Lebensgeschichte wissen, als dies bei Ihnen der Fall zu sein scheint.«
    In Neelahs Herz entbrannte eine Wut, die ihr nur zu vertraut geworden war. So klug sie auch sein mochte, klüger auf jeden Fall als dieser Dengar und vielleicht sogar klüger als Boba Fett, so fand sie sich doch immer wieder im Nachteil. Ich muss unbedingt herausfinden, was sie schon wissen. Sie waren in der winzigen Blase dieses gestohlenen Raumschiffs von einer riesigen Galaxis umgeben. Und Neelah musste noch eine Menge Leerstellen füllen, bevor sie selbst mit dem unwissendsten Hinterwäldler gleichziehen konnte.
    Man hat mir nicht nur die Erinnerung genommen, dachte Neelah bitter, man hat mir auch die Fähigkeit, die Chance zu überleben gestohlen.
    Das war nur ein Grund mehr, Dengar zumindest für den Moment auf ihre Seite zu ziehen. Sie konnte ihn gleichermaßen als Verbündeten und als Informationsquelle gebrauchen, bis es ihr gelungen sein würde, genug fehlende Teile zu finden, um

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