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Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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Verschwörungen, in deren Zentrum jeweils Boba Fett gestanden hatte. Unter den Kopfgeldjägern war ein regelrechter Krieg ausgebrochen, den längst nicht jeder von ihnen überlebt hatte. Und wenn man jemanden zum Gewinner dieses Kriegs erklären konnte, dann war das Boba Fett selbst.
    Es hatte Dengar Spaß gemacht, diese alten Kriegsgeschichten zu erzählen, und Neelah hatte die Bewunderung in seiner Stimme gehört. Bewunderung für Boba Fett, für die pure Effizienz und Skrupellosigkeit seiner Pläne und Handlungen. Eine Effizienz und Skrupellosigkeit, von der Dengar mit absoluter Sicherheit wusste, dass er sie niemals erreichen würde und stets nur mittelbar daran teilhaben konnte. Kein Wunder, dachte Neelah, dass er auf diesen Schachzug mit der angeblichen Partnerschaft hereingefallen ist. Sogar im Angesicht des Todes, während er halb verdaut von den Magensäften des Sarlacc auf den öden Felsen des Dünenmeers von Tatooine lag, war Boba Fett fähig gewesen, die psychische Grundstruktur seiner Zielperson zu ermessen. Zu ermessen und anschließend zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen.
    Da hatte sie es schon ein bisschen schwerer. Zumindest bisher. Doch Neelah wusste, dass die Einzelheiten - was auch immer Dengar ihr über Fett und die Manöver in jenem Krieg zwischen den Kopfgeldjägern berichten würde - ihr gewiss ebenso viel über Dengar wie über irgendwen sonst verraten würden.
    Was ihr sehr gut in den Kram passte. Auf diese Weise, dachte sie, finde ich etwas über beide heraus. Und irgendwo in diesem Bericht würde sie etwas finden, das ihr nützlich sein konnte ...
    »Sie haben Recht«, sagte Neelah laut. »Ein wenig weiß ich darüber. Dank Ihnen. Aber was ist mit dem Rest?«
    Dengar betrachtete sie einen Augenblick lang schweigend, dann nickte er langsam. »Also gut.« Er lehnte sich gegen die Spundwand. »Ich schätze, wir haben genug Zeit. Obwohl das davon abhängt, wohin wir fliegen, nicht wahr?«
    »Das hat Boba Fett noch keinem von uns verraten.« Neelah machte es sich bequem und verschränkte die Arme vor der Brust. »Sie können also genauso gut anfangen, wir sehen dann schon, wie weit wir kommen.«
    Auf Dengars Gesicht erschien ein schiefes Lächeln. »Vielleicht kommen wir wenigstens bis zum spannenden Teil.«
    Die ganze Geschichte ist spannend, dachte Neelah. Solange ich bekomme, was ich will.
    Sie spitzte die Ohren, als die Gestalt neben ihr zu erzählen begann .

5
    DAMALS ...
    UNMITTELBAR NACH
    »STAR WARS: KRIEG DER STERNE«

    »Hier bin ich noch nie gewesen«, sagte der Gesandte der Kopfgeldjägergilde. »Auch wenn man mir den Ort natürlich schon oft beschrieben hat.«
    »Wie schmeichelhaft für mich.« Kud'ar Mub'at faltete ein weiteres Paar seiner chitinartigen, mit Borsten besetzten Beine um den Leib. »Es ist mir stets ein Vergnügen zu hören, dass man in den verwinkelten Korridoren der galaktischen Mächte von mir spricht!«
    Die Fassettenaugen des arachnoiden Sammlers sahen vergnügt zu, wie der Gesandte der Gilde sich bemühte, das fasrige lebende Gewebe seines Netzes nach Möglichkeit an keiner Stelle zu berühren. Dumme Kreatur, dachte Kud'ar Mub'at. Es fiel ihm leicht, die Belustigung, die er empfand, unter der Oberfläche seines schmalen, dreieckigen Gesichts zu verbergen. Das war einer der Vorteile, die der Sammler den Angehörigen nahezu aller intelligenten Spezies der Galaxis voraus hatte. Er konnte sie so leicht lesen, als wären sie ein primitives, schwarz auf weiß beschriebenes Stück Papier, während seine eigenen Emotionen und Machenschaften ihnen ein wohl verborgenes Rätsel blieben.
    Kud'ar Mub'at vermutete, dass der Grund dafür sein steter und genussreicher Umgang mit dem Kopfgeldjäger Boba Fett war. Fett war mit seiner Maske, dem Helm und Visier der mandalorianischen Rüstung, die er trug, eine ständige Herausforderung, die es zu entschlüsseln und insgeheim zu lenken galt. Ein würdiger Gegner, überlegte der Sammler, auch wenn das Schicksal längst seine Niederlage vorsah und er sich in einem größeren unsichtbaren und unentrinnbaren Netz verfangen hatte .
    »Sie müssen entschuldigen, wenn ich mich ein wenig . unbehaglich fühle.« Der Name des Gesandten war Gleed Otondon. Sein Gastgeber hatte keine Ahnung, von welcher beklagenswert rauen abgelegenen Welt er stammte, aber seine Heimat brachte an der Spitze der Nahrungskette offensichtlich beeindruckend kompakte und gut ausgestattete Bewohner hervor. Der Gesandte bestand nur aus in Leder gehüllten Muskeln

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