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Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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jüngerer Kopfgeldjäger an gewissen mit Vorbedacht gewählten Orten auftauchten, so diente dies lediglich dazu zu verdeutlichen, welche Folgen es haben konnte, wenn man sich gegen Bossks Stil einsamer, von der Spitze der Nahrungskette aus getroffener Entscheidungen stellte. Und wenn darauf manche, eine beträchtliche Zahl, um genau zu sein, an der Basis des Komitees zur Reformierung der Gilde glaubten, es sei sicherer, sich auf die Seite der betagten, schwerfälligen Wahren Gilde zu schlagen, dann sah Bossk darin keinen großen Verlust für seine eigene Organisation. Und keine Gefahr für seine Zukunftspläne. Wer braucht diese Leute schon? Bossk war schon vor langer Zeit zu dem Schluss gelangt, dass es besser sein würde, nur eine Hand voll Kopfgeldjäger um sich zu scharen, solange es sich dabei um die zäheren, blutrünstigeren und geldgierigeren Exemplare handelte.
    Das war ja der Fehler der alten Kopfgeldjägergilde gewesen, den er gewiss nicht wiederholen würde, sobald er den Feldzug zur Übernahme und Installation seiner selbst als Führer einer Organisation, die schon lange sein rechtmäßiges Erbe hätte sein müssen, abgeschlossen hatte. Es hatte in der ursprünglichen Gilde einfach zu viele Kopfgeldjäger gegeben; ihre bloße Zahl hatte die Gewinne des Einzelnen niedrig gehalten und die ganze Vereinigung träge und wirkungslos gemacht. Da war es kaum ein Wunder, dass jemand wie Boba Fett, der auf eigene Faust und ohne Mitglied der Gilde zu sein operierte, dazu fähig gewesen war, ihnen in die Parade zu fahren. Und es war noch weniger ein Wunder, dass Fett, nachdem er um Aufnahme in die Gilde gebeten hatte und von dem alten Narren Cradossk und seinen Beratern gnädig aufgenommen worden war, die Organisation in denkbar kürzester Zeit zu zerschlagen vermocht hatte. Die anderen Gildemitglieder, dachte Bossk finster, waren einfach nicht schnell genug für Boba Fett. Sie waren stattdessen auf den Honig hereingefallen, den Fett ihnen ums Maul schmierte, und auf den ganzen Unfug darüber, wie die Zukunft aussehen würde und dass sie alle würden zusammenarbeiten müssen, und dann hatten sie die Konsequenzen am eigenen Leib gespürt. Die alte Kopfgeldjägergilde war der einzige Ort gewesen, an dem einige dieser Typen, oder sogar die meisten von ihnen, ein warmes Plätzchen fanden, doch ohne die Gilde waren sie nur mehr totes Fleisch.
    Es gab in den Reihen derer, die sich der Partei der Wahren Gilde angeschlossen hatten, nicht viele, die Bossk in die neu gegründete Kopfgeldjägergilde aufzunehmen bereit war. Mit diesen wenigen jedoch hatte er andere Pläne. Ihre Namen standen auf einer sicher in seinem Kopf verwahrten Liste. Bevor alles erledigt war, würde es eine beträchtliche Anzahl Leichen geben, die an jeweils den Orten auftauchten, an denen die richtigen Leute auf sie stoßen würden. Ein paar würden möglicherweise im unbeleuchteten Eingang der Mos-Eisley-Bar auf diesem Dreckloch von einem Planeten namens Tatooine deponiert werden. Die stummen Leichen von Kopfgeldjägern würden als wirkungsvolle Botschaft an jedermann dienen, die besagte, dass Bossk die Geschäfte übernommen hatte und fortan die Verantwortung für diese Geschäfte trug. Alle Lebewesen der Galaxis, ob sie nun Untertanen des Imperators Palpatine waren oder Verbrecher der Schwarzen Sonne, unabhängige Hutts oder Anhänger der Rebellen-Allianz, würden, sofern sie mit der Kopfgeldjägergilde ins Geschäft kommen wollten, mit Bossk und zu seinen Bedingungen verhandeln müssen. Und diese Bedingungen würden für sie alle unerfreulich sein, aber süß und Gewinn bringend für Bossk. Das hatte er längst entschieden.
    Doch in diesem Augenblick musste er sich um andere Dinge kümmern. Bossk beendete mit einer inneren Willensanstrengung seine ebenso müßigen wie angenehmen Überlegungen. Dafür habe ich später noch genug Zeit, dachte er. Für all diese Fra-
    gen. Sobald sich seine Pläne und Vorhaben auf ruhmreiche Weise erfüllt haben würden. Er würde seiner Trophäenkammer einen ganzen Haufen Knochen hinzufügen können. Darunter auch die seines Erzfeinds Boba Fett, dessen abgetrennter Schädel unter dem Helm mit dem schwarzen Visier der mandalorianischen Rüstung eine ganz besonders schöne Trophäe abgeben würde. Doch gegenwärtig musste sich Bossk, wenn seine sämtlichen Pläne Früchte tragen sollten, seinen aktuellen Angelegenheiten zuwenden, wie abstoßend die Kreatur, mit der er hier zu reden hatte, und wie unerfreulich die

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