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Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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Gegensatz zwischen Bossk und Prinz Xizor waren nicht über die Nervenbahnen des Netzes gegangen und damit auch nicht an den in Kud'ar Mub'ats abgelegtem Exoskelett versteckten Unterknoten gerichtet gewesen.
    Er hat mich belauscht, dachte Kud'ar Mub'at. Mich. Und dann konnte er nicht umhin, sich zu fragen, ob der Unterknoten auch diesen Gedanken mitbekommen hatte.
    Kud'ar Mub'at stellte alle Gedanken ein und schuf in seinem Innern ein vollständiges Schweigen. Ein paar Augenblicke lang verlegte er sich darauf, abzuwarten, zu beobachten und das momentane Vakuum in seinem Bewusstsein mit dem Bild zu füllen, das ihm von dem optischen Knoten übermittelt wurde.
    Was soll ich als Nächstes tun?
    Der Abrechner hatte wieder gesprochen. Die Worte bildeten sich in Kud'ar Mub'ats Hirnrinde und schienen ebenso real wie seine eigenen Gedanken zu sein. Der Kopfgeldjäger Bossk saß in der Netzkammer vor dem schützenden Gehäuse und hatte keine Ahnung von dem soeben stattfindenden stummen Zwiegespräch.
    Seit der Buchhalterknoten, der vorgab, Kud'ar Mub'at zu sein, sich bei dem Kopfgeldjäger Bossk entschuldigt hatte, waren erst wenige Sekunden vergangen. In Anbetracht der ungeduldigen Wesensart des Trandoshaners war es vermutlich keine gute Idee, ihn noch länger warten zu lassen. Kud'ar Mub'at gewann so viel seiner inneren Fassung zurück, dass er sich an den wartenden Abrechner wenden konnte.
    Setze die Verhandlungen fort, teilte Kud'ar Mub'at über die Nervenfasern mit, die ihn mit dem Unterknoten verbanden. Wir haben dank deiner reifen schauspielerischen Leistung offenbar das Vertrauen des Trandoshaners gewonnen. Kud'ar Mub'at achtete sorgfältig darauf, dass seine Gedanken empfindungslos und beherrscht blieben, um den geringsten Anschein von Sorge oder Misstrauen auf seiner Seite zu vermeiden. Wenn dir das leicht fällt, umso besser.
    In der Erwiderung des Unterknotens lag derselbe Mangel an Emotionen. Wie Sie wünschen, dachte der Abrechner, und wie Sie es mir in Ihrer Weisheit aufgetragen haben.
    Kud'ar Mub'at sah noch einige Sekunden lang über den optischen Knoten in der kleinen Kammer zu, wie der Abrechner seine schwatzhaften Schmeicheleien vor dem Trandoshaner Bossk fortsetzte. Der Sammler verbarg die eigenen Gedanken und trennte sich von den Strängen, die Erstere dem Buchhalterknoten oder irgendeinem anderen von Kud'ar Mub'at erschaffenen Unterknoten hätten übermitteln können. Sein Entschluss, den er hinsichtlich des Schicksals seines Abrechners bereits getroffen hatte, stand jetzt jedenfalls noch fester als zuvor.
    Sobald die Affäre um die Kopfgeldjägergilde erledigt ist, versicherte sich Kud'ar Mub'at. Definitiv. Der Sammler ließ sein Bewusstsein von den ausgedehnten Nervenfasern des Netzes in seinen eigenen Körper zurückströmen. Im nächsten Augenblick war sich Kud'ar Mub'at wieder der Hauptkammer bewusst, die ihn umgab und wo er Gleed Otondon, den Gesandten der Wahren Gilde zurückgelassen hatte. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
    »Das wird aber auch Zeit«, grummelte Gleed Otondon, als der Sammler den Kopf hob und mit den Fassettenaugen zwinkerte. »Ich kann nicht endlose Standardzeiteinheiten mit dieser Sache vergeuden.«
    »Akzeptieren Sie meine grenzenlose Entschuldigung und mein tiefstes Bedauern.« Kud'ar Mub'at legte sich in seinem Nest zurecht, das sich ihm leise seufzend entgegenwölbte. Dann vollführte der Sammler eine neuerliche Imitation einer menschlichen Verbeugung und senkte vor dem Besucher das schmale Dreieck seines Gesichts. »Nichts liegt mir ferner, als Ihnen anders als von Ihrer Gegenwart ganz und gar geehrt zu erscheinen, glauben Sie mir.«
    »Lassen Sie uns einfach zusehen, das hier unter Dach und Fach zu bringen.« Die blumige Sprache des Sammlers brachte auf Otondons spitz zulaufender Kieferpartie nur eine säuerliche Miene hervor. »Wir müssen uns im Grunde nur über eine grundlegende Frage einig werden. Über eine ganz einfache Frage. Sind Sie für uns oder gegen uns?«
    »Verzeihung?« Kud'ar Mub'at spreizte zwei seiner Vorderbeine. »Was genau bedeutet das, für oder gegen? Ich will damit nicht andeuten, dass es Ihrer Ausdrucksweise an makelloser Klarheit mangelt, aber .«
    »Das können Sie sich sparen.« Gleed Otondons Ärger war nicht mehr zu übersehen. »Sie wissen, worum es geht. Es gibt zwei aus der Kopfgeldjägergilde hervorgegangene Parteien, aber am Ende wird davon nur noch eine übrig sein. Und die Wahre Gilde will dafür sorgen, dass sie diejenige ist,

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