Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung
auszuhebeln, als noch nicht einmal ihr Großvater das Unternehmen leitete. Jetzt haben sie alle Gefälligkeiten eingefordert, die sie den anderen Herrscherhäusern jemals erwiesen haben, weil sie glauben, sich das leisten zu können.«
»Vielleicht können sie das sogar.« Kuat verharrte vor der Einstiegsluke des Transporters, während sich die Hilfsmannschaft zurückzog. »Vielleicht sollte ich sie sogar gewähren lassen. Dann müssten sich andere mit dem Imperium und dem ganzen Rest herumschlagen.« Er raffte das formelle Gewand enger zusammen, um sich den Eintritt in das enge Passagierabteil des Transporters zu erleichtern. Dann sah er sich nach Fenald um. »Was meinen Sie?«
»Diese Entscheidung könnten nur Sie allein treffen.« Der andere Mann, der mit auf dem Rücken verschränkten Händen dastand, nickte kurz. »Aber das wäre das Ende der Kuat-Triebwerkswerften als unabhängiges Unternehmen. Niemand sonst innerhalb der herrschenden Familien besitzt die Fähigkeit oder den Mut, sich gegen Palpatine zu behaupten.«
»Ich denke manchmal«, gab Kuat zurück, »dass Mut nur ein anderes Wort für Tollkühnheit ist.« Er nahm den breiten und unpraktischen Saum des Gewands auf und betrat den Transporter. »Ich bin alt und müde. Wenigstens fühle ich mich so, also stimmt es wahrscheinlich auch.« Er musste den Kopf ein- ziehen, um sich nach der Gestalt umschauen zu können, die draußen vor der Luke stand. »Vielleicht sollte ich dieses Ding auf kürzestem Weg nach Coruscant steuern, anstatt mich mit diesen ermüdenden Kreaturen herumzuschlagen. Ich könnte ein Abkommen mit Palpatine aushandeln. Ich gebe auf, überlasse ihm die Kuat-Werften und erspare ihm so eine Menge Ärger. Vielleicht stattet er mich aus Dankbarkeit als Pensionär mit so vielen Credits aus, dass ich mich auf irgendeinem unbedeutenden Planeten einigermaßen komfortabel über Wasser halten kann.«
»Da ist es schon wahrscheinlicher, Techniker, dass der Imperator Sie schlicht und ergreifend eliminieren lässt, wenn er erst mal hat, was er von Ihnen will.«
Kuat gelang ein grimmiges schiefes Lächeln. »Ich glaube, da haben Sie Recht.« Er wandte sich dem für zwei Personen angelegten Passagierabteil des Transporters zu. »Dann habe ich also keine andere Wahl, als loszuziehen und mich mit den Knylenn und den anderen Angehörigen der herrschenden Häuser herumzuschlagen, nicht wahr?«
»Nein«, antwortete Fenald, »die haben Sie nicht.«
»In dem Fall«, gab Kuat zurück, »sind meine Pflichten und meine Handlungen eins.«
Fenald legte eine Hand auf seinen Unterarm und hielt ihn zurück. »Trotzdem sind Sie nicht dazu verpflichtet, sich dieser besonderen Verantwortung selbst zu stellen.«
Kuat sah sich nach seinem Sicherheitschef um. »Was soll das heißen.«
»Es ist Wahnsinn, wenn Sie allein dorthin fliegen. Die Knylenn und die anderen haben offenbar irgendeine unangenehme Überraschung für Sie vorbereitet. Sie brauchen jede Hilfe, die Sie kriegen können.«
»Kann schon sein. Aber das heißt nicht, dass ich sie auch bekomme.«
»Ich hoffe, Sie vergeben mir meine Unbesonnenheit, Techniker, aber ich habe mir die Freiheit genommen, Kontakt mit dem Zeremonienmeister der Herrscherhäuser aufzunehmen.« Fenald nickte knapp, als er die Hand vom Ärmel des formellen Gewands nahm, das Kuat trug. »Er hat darauf eine abgeänderte Regel für diesen Teil des Protokolls erlassen. Da die Knylenn ihre Telbuns zu dieser Versammlung mitbringen, haben die üblichen Restriktionen hier keine Gültigkeit. Die Telbuns sind gemäß des althergebrachten Regelwerks der Häuser technisch gesehen Außenseiter und keine echten Familienmitglieder. Das Haus Kuat erhält daher, um das strikte Gleichmaß zu wahren, die Erlaubnis, seinerseits einen Außenseiter mitzubringen.«
»Ich verstehe.« Kuat ließ sich die Neuigkeit durch den Kopf gehen. »Sie schlagen also vor, dass Sie mich begleiten.«
»Das ist mehr als nur ein Vorschlag. Dies ist mein dringlichster Rat an Sie, Techniker.«
Kuat fasste den Sicherheitschef genauer ins Auge. »Weshalb sind Sie so daran interessiert, an dieser Versammlung teilzunehmen? Die Herrscherhäuser von Kuat sind keine besonders unterhaltsame Gesellschaft.«
»Wie ich schon sagte . sie führen etwas im Schilde.«
»Und welche Beweise, stichhaltige Beweise, haben Sie für diesen Verdacht?«
Fenald schwieg einen Augenblick, bevor er antwortete. »Keine Beweise«, sagte er leise. »Nur so ein Gefühl in der Magen- grube.«
Die
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