Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung
Kleidung, die seine Position an der Spitze der edlen Familien seiner Heimatwelt symbolisierte. Er verließ den Hauptsitz der Kuat-Triebwerkswerften und seine die Fertigungsanlagen überschauenden nüchternen Arbeitsräume so selten, dass er unbewusst längst seinem schlichten Overall den Vorzug gab, der gleichen Kleidung, die auch das technische Personal des Unternehmens und die Sicherheitsleute trugen und an der keinerlei Rangabzeichen angebracht waren. Wenn jene, die unter ihm standen, seine Anweisungen befolgten, geschah das nur, weil sie wussten, dass er sich seine Autorität durch mehr als seine genetische Abstammung erworben hatte.
Sogar der Felinx, das Geschöpf mit dem seidigen Fell, das er im Arm wiegte, hatte Mühe, ihn in dem Gewand mit der Schleppe und ihren komplizierten Stickereien aus Goldfäden zu erkennen, die ihm über die Schulter fiel. Kuat von Kuat, der Herr einer der mächtigsten Firmen der Galaxis, musste vor seiner Werkbank in die Knie gehen und das Tier mit besänftigenden, lockenden Worten überreden, wieder hervorzukommen. Armes Ding, dachte Kuat, während er die besondere Stelle hinter den Ohren kraulte. Als Folge drang aus der Tiefe der tierischen Kehle ein seliges Schnurren. Wie alle Angehörigen seiner dekorativen, verwöhnten Spezies so hielt sich auch dieser Felinx für den Herrn über sein Reich. Er nahm Unterbrechungen seines erwarteten Tagesablaufs nur mit Ungnade auf.
Genau wie ich. Kuat von Kuat hatte das Tier unterdessen zu dem gewölbten Panoramafenster seines Arbeitsbereichs getragen. Er blickte zu den im Bau befindlichen oder startklaren Schiffen hinaus - gewaltige Ergänzungen für Palpatines Imperiale Flotte. Die Schiffshüllen waren mit so vielen Waffen gespickt, dass sich nur die verwegensten Feinde des Imperiums nicht davon würden einschüchtern lassen. Die in den offenen Skelettrahmen angebrachten Laserkanonen bedurften nur noch ihrer endgültigen Befestigung sowie der Gehäuse der Rückstoßdämpfer, die sogar Explosionen im Gigatonnenbereich standhielten. Ohne das würde ein einziger im Kampf abgefeuerter Schuss den Zerstörer oder Schlachtkreuzer zu einem Opfer der eigenen tödlichen Kraft machen und ihn auseinander reißen. Der Gedanke an einen solchen Zwischenfall ließ ein säuerliches, selbstzufriedenes Lächeln auf Kuats Gesicht erscheinen.
»Wir müssen jederzeit auf der Hut sein«, flüsterte er dem Felinx ins Ohr, »damit wir uns nicht mit den eigenen Waffen in die Luft sprengen.«
Der Felinx in Kuats Arm bewegte sich schläfrig. So weit es das Tier betraf, waren seine sämtlichen Pläne erfolgreich verwirklicht; er war gefüttert, hatte es warm und war zufrieden. Kuat wünschte, er könnte dasselbe über seine Pläne und Machenschaften sagen. Sogar in diesem Moment umzingelten ihn selbst und die Kuat-Werften Mächte, die er selbst auf den Plan gerufen hatte, wie die eisernen Zähne einer unsichtbaren Falle, die größer war als die Welten und Unternehmen, um die sie sich schloss.
Er hörte, wie sich die hohen Türen zu seinen Arbeitsräumen öffneten. Ohne den Felinx zu stören, warf er einen Blick über die Schulter. »Ja?«
Der Sicherheitschef der Kuat-Triebwerkswerften stand in dem Lichtkeil, der von dem Korridor draußen hereinfiel. »Ihr persönlicher Transporter steht bereit.« Wie alle Mitarbeiter des Unternehmens sprach auch Fenald ohne ausgefeilte Förmlichkeit. »Um Sie zu der Familienversammlung zu bringen.«
»Sie müssen mich nicht daran erinnern«, antwortete Kuat, »wohin ich reise.« Schließlich war die Vollversammlung der Herrscherhäuser von Kuat der Grund, weshalb er das formelle Gewand angelegt hatte. Und der Grund für seine schlechte Laune. »Es tut mir Leid ...« Der Sicherheitschef war einer seiner wertvollsten Mitarbeiter und hatte nichts getan, das eine derart scharfe Entgegnung gerechtfertigt hätte. »Aber das alles kommt zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt.«
Das war indes eine Untertreibung. Selbst wenn sich Kuat von Kuat lediglich um die beschleunigte Produktion der Werft und um den konstanten Druck hätte sorgen müssen, den der Imperator ausübte, damit die Imperiale Flotte mit den Raumschiffen beliefert wurde, die sie benötigte, um die immer weiter um sich greifende Rebellion zu zerschlagen, wäre ihm schon mehr als genug im Kopf herumgegangen. Doch jene anderen Sorgen, von denen manche Geheimnisse waren, deren Gewicht nur er allein auf den Schultern fühlte, waren eine wahrhaft niederdrückende Last.
Oder
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