Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung
war also weniger deshalb entscheidend, dass zwischen Vigo Kreet'ahs Spionagenetzwerk und Prinz Xizor, dem Empfänger seiner Informationen, keine Verbindung hergestellt werden konnte, weil Palpatine hinters Licht geführt werden sollte, sondern weil die Unwissenheit der Galaxis gewahrt werden musste.
Wenn die Spur der Informationen von Kreet'ahs Quellen bis zur Organisation der Schwarzen Sonne zurückverfolgt werden konnte, wäre es auch dann, wenn es keinen handfesten Beweis gab, sehr schwierig, die Herstellung einer Verbindung zwischen der Schwarzen Sonne und Prinz Xizor zu vermeiden. Der Imperator mochte dem keine Beachtung schenken, wie er schon andere Hinweise zuvor ignoriert hatte, andere jedoch, zum Bei- spiel die Rebellen-Allianz, würden das vielleicht nicht tun. Und das konnte dann der Punkt sein, an dem der Imperator schließlich doch mit raschen und tödlichen Folgen handelte.
Xizor wusste indes, dass es bei der Geheimhaltung dieser Angelegenheit noch weitere Probleme gab als sein eigenes Schweigen. Ein Glied in der zu ihm führenden Kette musste unbedingt zerstört und wie nach einem Blastertreffer in seine Bestandteile aufgelöst werden. Er hatte bereits beschlossen, dass Kreet'ah lebend mehr für ihn wert war als tot. Also würde er ein anderes Glied vernichten müssen. Kreet'ah konnte sich selbst darum kümmern. Es würde einem Vigo der Schwarzen Sonne leicht fallen, für das plötzliche Verschwinden einiger seiner Informationsquellen zu sorgen. Danach würde es an Kreet'ah liegen, sein Spionagenetzwerk innerhalb der RebellenAllianz neu aufzubauen und dabei ein paar Barrieren mehr zwischen den Spitzeln und der Schwarzen Sonne zu errichten. Ein schwieriges, aber keineswegs unmögliches Unterfangen.
Xizor hatte sich bereits in Gedanken eine Notiz gemacht, welche Befehle er Kreet'ah erteilen wollte. Er erwartete von dem Kian'tharaner keinen Widerspruch, da es sich mehr um die gewöhnliche Vorgehensweise handelte als um irgendetwas anderes. Gewöhnlich . und vertraut. Ein Lächeln zupfte an einem seiner Mundwinkel. Gewissermaßen sogar erfreulich, dachte Xizor.
Er bedauerte bloß, dass er sich nun, da er Kreet'ahs Leben schonen wollte, um das Vergnügen brachte, es ihm zu nehmen.
7
Es kommt der Moment, nachdem man ein Ziel gesichtet und erfasst hat, in dem man nur noch den Feuerknopf unter seinem Daumen drücken muss. Boba Fett hatte im Verlauf seiner Karriere viele derartige Momente erlebt, so viele, dass es keine körperliche Reaktion mehr gab, keinen erhöhten Puls, kein Aussetzen der Atmung unter dem Helm mit dem schwarzen Visier, kein Adrenalin in den Gefäßen des Körpers, der in der mandalorianischen Rüstung steckte ...
Aber es gab noch immer ein Gefühl tiefer Befriedigung, ein fast spirituelles Glühen im Kern seiner Existenz. Dafür lebte er, mehr als für die Credits, die ihm seine harte Arbeit einbrachte.
Im Cockpit der Sklave I bewegten sich Boba Fetts behandschuhte Hände flink über die Navigationskontrollen. Die Beschleunigung des Raumers hatte bereits das Maximum erreicht, der Schub der speziell angefertigten teuren Triebwerke von Mandal Motors stieß an seine Belastungsgrenze. Ein vibrierendes Beben lief durch den Strukturrahmen der Sklave I und ließ die Instrumente und Anzeigen unter Boba Fetts Fingern verschwimmen. Im Aussichtsfenster war vor dem Hintergrund der unerschütterlichen Sterne der Flammenschweif des Schiffs zu sehen, das Fett verfolgte. Er ist gut, dachte Fett widerwillig. Aber nicht gut genug.
Das andere Schiff, ein Z-95-Kopfjäger der Incom Corporation, war für derartige Hochgeschwindigkeitsjagden und Ausweichmanöver bestens ausgerüstet. Dieser Jäger war um einen zusätzlichen Passagierbereich ergänzt worden, der sich von der erweiterten Kanzel aus über den ganzen Hauptteil des Rumpfs erstreckte. Diese unansehnliche Ergänzung des Schiffskörpers hätte sich in der Atmosphäre eines Planeten ungünstig auf die Flugtauglichkeit ausgewirkt, doch im Vakuum des Weltraums beeinflusste sie die Beschleunigung des Raumers kaum. Boba Fett wusste, wer der Pilot war, ein freischaffender Jagdsaboteur namens N'dru Suhlak. Ein Bursche, der nicht wegen mangelnder fliegerischer Fähigkeiten, sondern aufgrund einer schwer wiegenden Insubordination von der Sternjägerbasis der Rebellen-Allianz auf Tierfon verwiesen worden war. Die Sachkenntnis und die Ausbildung, die er während seiner Zeit mit Fliegerassen wie Jek Porkins und Wes Janson erhalten hatte, sowie sein eigenes
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