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Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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Voss'on't bis zu dem Hinterausgang der Kneipe zurückgedrängt wurde. Die meisten Stühle und die übrige Einrichtung des Etablissements waren unter dem Feuer seines Blasters und dem des ehemaligen Sturmtrupplers bereits in versengte, rauchende Trümmer verwandelt worden.
    »Kopfgeldjäger!«, rief Voss'on't, der sich in den Schatten am Rand der Kneipe verbarg. »Wenn Sie glauben, dass Sie auf diese Weise lebend hier herauskommen, liegen Sie falsch.«
    Ich lag schon falsch, dachte Bossk bitter, als ich nur hierher gekommen bin. Besonders, da er ganz allein gekommen war. Weshalb er sich jemals auf Boba Fetts Vorschlag, sich zu trennen, eingelassen hatte, wusste er jetzt nicht mehr zu sagen. Wenn sie sich Voss'on't im Doppelpack gestellt hätten, so wie sie es ursprünglich geplant hatten, hätten sie möglicherweise eine echte Chance gehabt, ihn zu schnappen. Zuckuss' Tod kam ihm unter diesen Umständen völlig sinnlos vor; das hätte von Anfang an sein Misstrauen erregen sollen. Den einzigen Sinn, den er in Anbetracht der gegenwärtigen Lage der Dinge zu erkennen vermochte - und er machte diese Feststellung ohne die geringste Ironie -, bestand darin, dass Fett, falls er ihn loszuwerden und auf diese Weise die Chance zu bekommen versuchte, Voss'on't auf eigene Faust zu erwischen und die Belohnung nicht teilen zu müssen, genau das in diesem Moment erreicht hatte.
    »Ich sage Ihnen was, Voss'on't.« Bossk drückte das Rückgrat gegen den Schutzschild des umgestürzten Tischs und stemmte sich mit einer Schulter gegen die stumme Gestalt des Bergmanns neben ihm. Sein Ruf hallte von der Decke der Tränke wider. »Wenn Sie wollen, können wir beide lebend hier herausspazieren. Das ließe sich ganz leicht aushandeln.« Bossk hielt den Lauf seiner Blasterpistole weiter nach oben gerichtet, das erhitzte Metall der Waffe berührte seine Schläfe. »Aber wenn ich hier nicht in einem Stück verschwinde, tun Sie das auch nicht.«
    »Große Worte, Kopfgeldjäger«, kam die spöttische Antwort des unsichtbaren Voss'on't. »Es ist unverkennbar, dass Sie niemals in den imperialen Streitkräften gedient haben. Eine dicke Lippe riskieren, ohne sich Rückendeckung verschaffen zu kön- nen, ist ein sicherer Weg zu harten Disziplinarmaßnahmen. Sie wissen nicht mal, worauf Sie sich hier einlassen, Kumpel.«
    »So weit ich das erkennen kann«, rief Bossk zurück, »haben Sie einen Blaster und ich habe einen Blaster. Und Sie sind hier ebenso allein wie ich.« Er schielte um die Tischkante, feuerte einen Energiestrahl in die Richtung, aus der die Stimme des anderen kam, und zog rasch den Kopf ein, ehe Voss'on't zurückschießen konnte. »Wenn man bedenkt, dass die Sturmtruppen ihren Mangel an Treffsicherheit für gewöhnlich durch ihre schiere Zahl ausgleichen, würde ich sagen, dass ich im Vorteil bin.«
    Zwei kurz hintereinander abgegebene Schüsse verkohlten den Rand des Tischs über Bossks Schädel und auf seine Schultern regneten heiße Splitter. »Sie vergessen da was, Kopfgeldjäger.« Voss'on'ts Worte hatten denselben spöttischen Tonfall wie zuvor. »Ich habe vielleicht nicht alle Credits ausgegeben, aber gewiss genug davon. Genug, um dafür zu sorgen, dass ich für einen wie Sie noch eine Menge Überraschungen parat habe.«
    »Ja?« Bossk warf einen Blick auf die Waffe in seiner erhobenen Hand, um sich ihrer Ladung zu versichern. Die Anzeige verriet ihm, dass er noch genug Energie besaß, um das gesamte Gebäude der Kneipe, falls nötig Schuss um Schuss, in Schutt und Asche zu legen. »Zum Beispiel?«
    »Das hier.«
    Diese Antwort brachte Bossk einen Augenblick lang aus dem Konzept. Sie schien aus Trhin Voss'on'ts Mund zu kommen, aber viel näher, so als wäre es dem ehemaligen Sturmtruppler gelungen, sich irgendwie an ihn heranzuschleichen. Er drehte sich von der Tischkante weg und wandte sich dem arbeitslosen Bergmann der Kolonie zu. Er sah gerade noch rechtzeitig hin, um mitzubekommen, wie eine der riesigen Schaufelhände auf seinen Schädel herabsauste.
    Als Bossk den Tisch mit der Schulter vollends umstieß, glitt sein Blaster über den Boden der Kneipe davon. Fast bis zur Bewusstlosigkeit betäubt, spürte Bossk kaum, wie seine Arme kraftlos über die Trümmer der zerschmetterten Stühle fielen, deren scharfkantige Splitter sich in seinen Rücken bohrten. Doch obwohl sein Blick an den Rändern getrübt war, konnte er noch gut genug sehen, um zu erkennen, dass Trhin Voss'on't und der namenlose Bergmann drohend über ihm

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