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Der Kopflose Rächer

Der Kopflose Rächer

Titel: Der Kopflose Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie anschauten.
    Ich faßte nach ihrer Hand. »Brenda, ich denke, wir sollten jetzt gemeinsam reden.«
    »Ja, ja«, murmelte sie. »Aber warum?«
    »Das Motiv.«
    Sie schaute mit großen Augen ins Leere, wischte dann über ihre Stirn und flüsterte: »Was wollen Sie denn von mir wissen?«
    »Mehr über Jerome T. Harker.«
    »Er ist doch tot.«
    »Das wissen wir«, sagte Suko. »Nur ist er zweimal gestorben, und so etwas interessiert uns schon.«
    »Ich weiß es nicht…«
    »Aber Sie kannten ihn.«
    Die Frau hob die Schultern. »Ich habe gedacht, ihn zu kennen, doch nun bin ich mir nicht so sicher. Ich weiß es nicht mehr, tut mir leid. Es ist alles so fremd für mich geworden. Ich… ich glaube kaum, daß ich ihn gekannt habe.«
    »Sie waren lange mit ihm zusammen.«
    »Ich habe nur für ihn gearbeitet, Mr. Sinclair.«
    »Und Sie haben ihn geliebt.«
    Brenda schlug die Augen nieder. Es war uns Antwort genug. Ich fragte weiter. »Hat Harker das gewußt?«
    Sie malte Kreise auf die Tischplatte, nur mit den zitternden Fingerspitzen. »Ich kann es Ihnen nicht sagen, ich habe es nie so deutlich mitbekommen, denke schon, daß…«
    »Was war er für ein Mensch?«
    »So gerecht, Inspektor.«
    »Hatte er Hobbys?«
    Die Frage hatte sie irritiert. »Wie meinen Sie das? Können Sie sich da deutlicher ausdrücken, Suko?«
    »Das will ich meinen. Sehen Sie mal. Er ist nicht so gestorben wie jeder normale Mensch. Er wurde grausam hingerichtet und lebte trotzdem weiter. Das wäre bei mir, bei Ihnen und bei unzähligen anderen Menschen nicht der Fall gewesen. Das Weiterleben muß einen Grund gehabt haben, glauben Sie mir. Es muß in seinem Leben einen Punkt geben, der so etwas wie einen Wandel bei ihm ausgelöst hat.«
    »Wandel?« wiederholte sie murmelnd und legte ihre Handflächen gegen die Wangen. »In welche Richtung denn?«
    »Schwarze Magie!«
    Brendas Blick erstarrte. Die Augen wirkten in ihrem Gesicht auf einmal wie Fremdkörper. Sie runzelte die Stirn und machte den Eindruck eines Menschen, der über ein Problem nachdachte, von dem er zuvor noch nichts gehört hatte.
    »Nun…«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Er muß sich dafür interessiert haben«, sagte ich. »Hat er mit Ihnen nie darüber gesprochen?«
    »Nein, mit mir nicht.« Sie räusperte sich. »Aber jetzt, wo Sie es sagen, da fällt es mir wieder ein. Es war nach dem Tod seiner Frau. Ich war mal bei ihm…«
    »In der Wohnung?«
    »Ja, Mr. Sinclair.«
    »Und weiter?«
    »Nun, er wohnte etwas außerhalb. Eine große Wohnung, mehrere Zimmer, und eines machte mir Angst. Er hat von einem Totenzimmer gesprochen. Ich wollte damals wissen, was er damit meinte. Er hat mich hineingeführt, und da sah ich all die schrecklichen Dinge.«
    »Welche?«
    »Masken und Fetische, Kräuter und Federn, sogar zwei kleine Köpfe.«
    »Schrumpfköpfe?«
    »Ja, so war es. Und auch seine Waffe. Tatsächlich, es war die Waffe gewesen. Sie hing an der Wand. Ich habe gefragt, was das zu bedeuten hätte, und er hat mir gesagt, daß er den Tod überwinden könne. Er war von einer Weltreise zurückgekehrt, die ihn nach Südamerika und nach Asien geführt hatte. Dort muß er jemand kennengelernt haben, der ihn in den Totenkult einführte. Er hat mir damals gesagt, daß es nicht so einfach sein würde, ihn zu töten, denn er hätte sich dem schlimmsten Macumba-Zauber hingegeben, um das ewige Leben zu bekommen.«
    »Das stimmt?« fragte ich.
    »Ich mußte es ihm glauben. Ich habe ihn auch nicht weiter gefragt, denn er wollte darüber nicht sprechen. Außerdem machte es mir Angst. Nur einmal hat er davon geredet, von den Schrumpfköpfen, in denen sich die Kraft des Macumba manifestierte. Er sprach auch davon, daß es ein mächtiger Dämon war, der seine schützende Hand über ihn gelegt hatte, aber mehr kann ich wirklich nicht sagen. Er hat sich dann auf seine Arbeit gestürzt, ohne Rücksicht auf Verluste.«
    »Hat er den Namen des Dämons erwähnt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Jerome wußte aber, daß ihn der Tod nicht schrecken konnte, weil er das ewige Leben in sich hatte. Die Kraft des Dämons, die er auf eine übertragene Art und Weise zu sich genommen hat. Ich könnte mir vorstellen, daß es in der Form eines Tranks gewesen ist. Er sprach auch davon, daß der Körper vernichtet werden könnte, der Geist aber nicht. Der war für ihn der Motor, der den Körper antrieb, der die Hülle ausfüllte, auch wenn sie nur mehr aus dem Kopf bestand, denn er allein war wichtig, er zählte, in ihm

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