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Der Kreis der Dämmerung 01 - Das Jahrhundertkind

Titel: Der Kreis der Dämmerung 01 - Das Jahrhundertkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
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Geheimzirkel ein für alle Mal zerschlagen können. Er hatte sich zwar immer gewünscht Toyama im Kampf gegenüberstehen zu können, aber jetzt waren ihm die Hände gebunden. Und dieses Scheusal von einem Menschen saß einfach nur ruhig da, weil er das alles ganz genau wusste.
    »Ihr Freund hat unseren Plan in Gefahr gebracht«, sagte Toyama voll triefender Geringschätzung. »Ito war ein Dummkopf sich mit mir anzulegen…«
    »Halten Sie den Mund!«, fiel David dem Kopf des Schwarzen Drachens drohend ins Wort. Aber er behielt sich in der Gewalt. Toyama spielte sein Spiel mit ihm. Er wollte ihn zu einer unüberlegten Tat reizen. Und jetzt versuchte er es mit einer anderen List.
    »Sie könnten für uns sehr nützlich werden, Camden. Es schlummern ungewöhnliche Kräfte in Ihnen – wie ich ja am eigenen Leib erfahren habe. Wenn Sie sich mir anschließen, wären Sie innerhalb kürzester Zeit reicher und mächtiger als Sie es je einem Sterblichen zutrauen würden. Sie und ich, wir beide gemeinsam könnten so gut wie unbesiegbar…«
    »Hören Sie auf!«, unterbrach David erneut den säuselnden Vortrag Toyamas. Er musste den Spieß umdrehen, ihn dazu bringen, seine Geheimnisse preiszugeben. »Ich lasse mich von Ihnen nicht korrumpieren. Von niemandem! Dieses Gerede von der Unbesiegbarkeit scheint eine Masche in Ihrem Zirkel zu sein. Belial hat das Gleiche zu seinem Liebling Negromanus gesagt…«
    »Woher wissen Sie…?«, brach es aus Toyama heraus. In seinen Augen war nun doch Erstaunen zu sehen, aber noch etwas anderes…
    »Bleiben Sie sitzen!«, schrie David.
    Toyama erhob sich trotzdem von seinem Stuhl. Der Hüne schien wie ein Geysir aus dem Boden zu wachsen. Plötzlich sah David eine furchtbare Katastrophe nahen.
    Hinter ihm öffnete sich die Tür und Ohei stürzte herein. Seine alten Beine waren derartige Hast nicht mehr gewöhnt und kamen ins Stolpern. In seiner Hand hielt er eine Pistole. (Vermutlich hatte er den Lärm im Arbeitszimmer gehört, war zu dem bewusstlosen Wachmann nach oben gelaufen und hatte diesem die Waffe abgenommen.) Ein Schuss hallte durch den Raum. Die Kugel zischte an Davids Ohr vorbei und verfehlte Toyama um Schrankesbreite.
    »Weg mit der Waffe! Du wirst noch den Falschen töten«, schrie David über die Schulter und wurde auch schon von dem strauchelnden Ohei angerempelt.
    Der kurze Augenblick, in dem er seine Aufmerksamkeit von Toyama abgewandt hatte, genügte diesem seinerseits die Schublade des Schreibtisches aufzureißen, blitzschnell eine Pistole herauszuziehen und auf die beiden Eindringlinge zu richten.
    »Nein!«, schrie David entsetzt. Ein schreckliches Bild blitzte durch seinen Geist – sein Freund Nick, von einer tödlichen Kugel im Auge getroffen.
    Wieder ein Schuss. David hatte ihn schon vorhergesehen.
    Ungläubig beobachtete der Meisterschütze Toyama, wie nichts geschah. In seiner Verwunderung entging ihm völlig die kleine Bleikugel, die wie eine Schnecke durch die Luft zu schleichen schien.
    David machte einen Ausfallschritt und versuchte Oheis Sturz aufzufangen. Dabei achtete er nicht auf den Ölleuchter, der ihm mitten im Weg stand. Die schlanke, fast mannshohe Metallsäule mit der Schale obenauf kippte auf den Schreibtisch zu. Als sie gegen dessen Kante prallte, ergoss sich ein brennender Schwall Öls über Tisch und Boden. Toyama sprang erschrocken zurück, doch einige Spritzer hatten auch seine Füße benetzt. Er schrie entsetzt auf, trampelte herum und suchte nach etwas, mit dem er seine brennenden Schuhe löschen konnte.
    David entließ die Kugel in die normale Zeit und sie zischte auf die Wand gegenüber dem Schreibtisch, wo sie im Holz stecken blieb.
    Der halbe Raum stand bereits in Flammen. Der Teppich, der Schreibtisch, der Stuhl dahinter, etliche Papiere – alles brannte lichterloh. Toyama war in der hinteren Ecke des Raumes von Flammen eingeschlossen und schrie wie wahnsinnig. Sein Rücken war an ein Regal gepresst. Mit seiner Jacke, die er sich irgendwie vom Leib gerissen hatte, versuchte er das Feuer an seinen Beinen zu ersticken und merkte gar nicht, wie die Flammenwand vor ihm immer größer wurde.
    Jeden Moment konnte hier alles in einer riesigen Feuersbrunst aufgehen. Alles brannte wie Zunder. David zerrte Ohei wieder auf die Beine. Sie mussten raus hier. So schnell wie möglich. Die Hitze war bereits unerträglich. Der Qualm machte das Atmen schwer.
    »Schnell, Alter«, schrie David, um das Fauchen der Flammen zu übertönen. »Wir müssen weg

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