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Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Schließlich sind wir nicht viele und daher vergleichsweise wendig.“
    „Dennoch – selbst wenn wir uns durch diese Siedlung hindurch oder drumherum schleichen können – ist die sich anschließende Wegstrecke bis zu dem Pass noch ein wenig weit, finde ich“, bemerkte Sigurd. „Deshalb könnte es nicht schaden, wenn Ihr Euch nach ein paar Pferden und Ponys für unsere Mucklins umseht – wer weiß, ob wir im Orkland nicht noch sehr froh darüber sein werden!“
    „Wir sollten von unserem Glück nicht zuviel verlangen – aber du hast natürlich recht, Sigurd, eine Wanderung in der Sommerhitze durch den Norden Orgards ist wahrlich keine schöne Angelegenheit, und Geschwindigkeit kann ein wertvoller Verbündeter sein“, sagte der Elbenfürst und drückte durch ein Nicken seine Zustimmung aus.
    Nachdem die Nacht die letzten Strahlen der Sonne verschlungen hatte und die Berge im Osten im bleichen Mondlicht wie grauer Marmor glänzten, brachen der Nolori und der Mucklin auf und ließen ihre Gefährten zurück. Die hochgewachsene, schlanke und die kleine, zierliche Gestalt waren so flink und geschmeidig, dass sie schon nach kurzer Zeit völlig mit den Schatten verschmolzen und nicht den geringsten Laut verursachten. Der dunkelgrüne Kapuzenmantel des Elben hatte auf irgendeine Weise eine nachtdunkle Färbung angenommen, während sich Neimo einen dunklen Umhang, den ihm Hermeline gegeben hatte, umgeschlungen hatte, was sie beide praktisch unsichtbar machte. Cords Breitschwert und Lotans Zauberstab in Ehren – aber bei solchen Gelegenheiten war es doch gut, dass die Gemeinschaft so kunterbunt zusammengewürfelt war und sie über ein paar geschickte Läufer verfügten.
    Die Zurückgebliebenen nisteten sich derweil in einer Einkerbung in der steilen Felswand des Gebirges ein und warteten ungeduldig auf die Rückkehr ihrer Freunde, als plötzlich Hufschlag ertönte. Irgendjemand näherte sich zu Pferd von Norden her. Wer um alles in der Welt ritt mitten in der Nacht durch diese gottverlassene Gegend?
    „Besser wir verstecken uns“, meinte Pandialo sogleich.
    „Besser wir schneiden ihnen den Weg ab und machen sie kurz und schmerzlos einen Kopf kürzer“, meinte Cord. „Nicht, dass ihnen unsere Freunde bei ihrer Rückkehr noch in die Arme laufen.“
    „Bin dafür“, sagte Sigurd. „Niemand außer weiterem Piratengesindel treibt sich so spät hier herum. Vielleicht sind es sogar Häscher des Feindes, die Gorgon oder dieser Schwarze Zauberer auf unsere Spuren gesetzt hat.“
    Damit lag der Sohn Arnhelms und Merians gar nicht so verkehrt, wie sie zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht wussten. Auf jeden Fall entschied Lotan durch ein Machtwort, dass Fredi und Hermeline sich aus ihrem Versteck schleichen und die Reiter, die sich ihrem durch die Nachtstille hallenden Hufschlag zufolge nun beinahe auf ihrer Höhe befanden, aus sicherer Entfernung in Augenschein nehmen sollten. Sollte es geraten sein, sie unschädlich zu machen, so sollten sie flugs zurückkehren und Sigurd, Cord und den anderen Bescheid geben. Im Zweifel war es jedoch wohl die bessere Wahl, nicht vorschnell eine größere Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. In einem solchen Fall blieb es den beiden Mucklins selbst überlassen, ob sie den Reitern unbemerkt vorauseilen und versuchen wollten, die hoffentlich bald zurückkehrenden Faramon und Neimo zu warnen.
    Hermeline und Fredi klopften die Herzen bis zum Hals, denn im Gegensatz zu Neimo hatten sie es in ihrem Mucklinleben bislang weitgehend bevorzugt, allzu nervenaufreibenden Situationen aus dem Weg zu gehen. Während sie mit ihren federnden Schritten vorsichtig zwischen Sträuchern und hohen Gräsern hindurchschlichen, ermahnten sie sich gegenseitig immer wieder zu Ruhe und Vorsicht. Teils geschah dies wohl, um die eigene Nervosität zu verbergen, teils aus ehrlicher Angst davor, dass ihr Begleiter sich durch eine Unbedachtheit verraten und ihm etwas Schlimmes widerfahren könnte. Die geschwisterliche Fürsorge war nicht zu leugnen.
    „Jetzt zum letzten Mal: bleib hinter mir, Hermeline – wenn Neimo nicht da ist, übernehme ich die Führung, damit das klar ist!“, raunte Fredi seiner Schwester zum wiederholten Mal ungehalten zu.
    „Und ich habe dir schon gesagt, dass du mir überhaupt nichts zu befehlen hast, Fredi – außerdem möchte ich wetten, dass ich auf mich allein gestellt besser für mich sorgen kann als mancher von Euch Kerlen!“, gab Hermeline im Flüsterton spitz zurück.
    Dann

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