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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Stern, wenn du dich erinnerst ... Sei nicht zu streng mit Lysandra, sie ist noch jung und wird ihre eigenen Erfahrungen machen. Auch aus Sigurd ist schließlich ein gestandener Mann ...“
    Na ja, ich weiß nicht. In erster Linie ist aus ihm ein gestandener Kindskopf geworden , dachte Arnhelm. Doch da war seine Angetraute auch schon zu ihm hin getreten, suchte seine Lippen mit den ihren, und beide verloren sich eine Zeitlang in der Umarmung und Liebkosung des anderen, während sich der Himmel vor den blauen Mauern des Wolkenturmes allmählich entfärbte.
    Dann werd’ ich wohl nicht umhin kommen, den Forderungen dieser Plage, die sich Gilde nennt, ein Stück weit entgegen zu kommen , entschied der König für sich, als er einige Zeit später wieder alleine mit seinen Gedanken und Sorgen war. Reisen durch Lemuria mit Leibwächtern – ja, wenn es sein unbedingt sein muss. Bewaffnete Fremde in unseren großen Städten – nein. Ganz besonders nicht in Pír Cirven, das steht fest. Ich werde den Gouverneuren strenge Anordnungen darüber geben und ihnen bei der Umsetzung wohl vertrauen müssen. Ganz wohl ist mir bei dieser Entscheidung nicht, und wehe uns, wenn ich damit unser Unglück heraufbeschwören sollte!
    Der Nachfahr Theron Goldklinges seufzte, während er sich auf den Weg zu Sergovin machte, um ihm einige Anweisungen für das Abendbankett zu erteilen. Und was das Allerwichtigste ist: auf keinen Fall wird Amfred neben meiner Tochter sitzen, ganz egal, wie Merian darüber denkt ...

Neunzehntes Kapitel: Der Raub Nimroëls
    Unternehmen wir einen kleinen Sprung zu einem mehr als tausend Meilen von der Hauptstadt Lemurias entfernten Ort. Im Osten des Milmondo Mirnor, des Wächtergebirges, und westlich des großen, hurtig dahineilenden Flusses Filidël versteckte sich Aím Tinnod, das wunderbare, von einem Zauber durchtränkte Land der Elben, inmitten des düsteren Ered Fuíl. Die Zweige der Bäume des Stillen Waldes bildeten ein unmerklich raschelndes, grünes Dach, das so dicht war, dass es auch in dieser Nacht selbst den Mond aussperrte und einem den Eindruck vermittelte, man befände sich in einer von Wänden umschlossenen Halle. Ein wenig milder wurde der Anblick des garstigen, von unheilvollen Kräften heimgesuchten Waldgürtels, als der Horizont im Versprechen eines neuen Tages zu erglühen begann und die Schatten zwischen den finsteren Baumriesen ein wenig heller und weicher zeichnete.
    Alles schien auf einen Tag ähnlich dem vorherigen (und dem davor) hinzuweisen, auf einen Tag, der von Ruhe und Abgeschiedenheit geprägt sein würde, was in diesem Teil Arthiliens die Regel war. Von Frieden zu sprechen wäre hingegen nicht ganz richtig gewesen, denn schließlich befanden sich die Waidland-Moore, die das bevorzugte Jagdgebiet von Ogern und Lindwürmern waren, in unmittelbarer Nachbarschaft. Immerhin hatte es in diesem Gebiet seit dem Kampf mit dem Drachenbastard Meloro und den Harpyien vor gut drei Jahrzehnten keine kriegerische Auseinandersetzung zwischen sogenannten kultivierten Wesen (wenn man die Knechte Tuors als ansatzweise kultiviert bezeichnen wollte) mehr gegeben.
    Nun verhält es sich jedoch gemeinhin so, dass selbst die längsten Serien irgendwann ihr Ende finden. Und die Chancen standen gut, dass die Zeit der Friedfertigkeit an diesem Ort genau am heutigen Tag vorübergehen sollte. Was wiederum schlecht für die wenigen Nolori war, die Aím Tinnod noch bewohnten und die zu diesem Zeitpunkt noch nichts von ihrem Unglück ahnten. Wie auch immer.
    Es war gegen Mittag, als eine Streitmacht bärtiger Krieger von Südosten her wie eine kettenpanzerbewehrte Flut herbeimarschierte. Die nicht sehr großen, doch dafür außerordentlich stämmigen und vor ungezügelter Kraft strotzenden Zwergensoldaten hielten erst inne, als sie sich dem Ered Fuíl bis auf Bogenschussweite genähert hatten, und stellten sich in ruhigen, ordentlichen Reihen auf, ihre Äxte und Hämmer geschultert oder vor sich gegen die Erde gestemmt.
    Dann trat einer von ihnen vor, dessen Kleidung ihn unzweideutig als ihren Anführer auswies. Boîmbur Eisenarm, Sohn Bolomburs, Nachfahr von Umbur Silberzahn und gegenwärtiger König von Zwergenauen, war mit einem schweren Harnisch angetan, der mit goldenen Stickereien verziert war und unter dem ein Kettenhemd aus Silberringen hervorsah. Anstatt des gleißenden Helmes, den er bei dem Zweikampf mit Dwari getragen hatte, trug er dieses Mal allerdings eine weniger auffällige, stählerne Haube mit

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