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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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richtig zu erlernen. Ich will gar nicht wissen, was er alles durchgemacht hat ...“, erklärte Amfred.
    Nun wirkte die Königin ernstlich ergriffen, so als ob die Leiden, denen der Junge angeblich ausgesetzt war, ihr persönlich an die Nieren gingen. „Armes Ding ...“
    „Na schön, aber vielleicht können wir jetzt dazu übergehen, die Staatsangelegenheiten und andere Nebensächlichkeiten zu besprechen“, meldete sich Arnhelm zu Wort. „Setz dich, Amfred, ich habe nämlich einiges zu sagen, was dir vielleicht nicht schmecken wird.“ Nachdem die vier Platz genommen und Sergovin das Feld geräumt – das heißt das Zimmer verlassen – hatte, fuhr der König fort. „Kommen wir gleich zu der wichtigsten Anklage, die ich vorzubringen habe: wie kommt deine Gilde dazu, mir einen blöden Topf, oder wie man so ein scheußliches Stück sonst nennt, mit einem mörderischen Reptil darin zu schenken? Oder hast du etwa gedacht, ich hätte vergessen, dass Euer letztes Geschenk ein paar meiner Wachen getötet und nebenbei meine Tochter dazu gebracht hat, mir um ein Haar einen Dolch ins Herz zu rammen? Bei allem Sinn für Humor – so etwas verzeiht ein König nicht so einfach, nicht einmal dir, einem alten Freund der Familie, Amfred! Seid Ihr Händlerburschen völlig verrückt geworden oder ist das ehrbare Blut der Engat Lumer so dünn geworden?“ Ein anklagender, ungehaltener Unterton schwang in der Stimme des gebürtigen Rhodrim mit, während sich sein starr nach vorne gerichteter Blick förmlich in das Hirn seines Gegenübers brannte.
    „Arnhelm –“ Amfred schlug seine Augen nieder und wirkte so hilflos und verlegen wie der junge Mann, in dessen Körper er dank seiner Laufbahn als Novize eines Zauberers noch immer wohnte. „Ich kann nicht in Worten ausdrücken, welche Bestürzung ich empfand, als ich von diesem Missgeschick hörte. Wenn dir oder Lysandra etwas zugestoßen wäre, hätte ich mir das niemals verzeihen können, ich hätte den Bettel augenblicklich hingeschmissen und wäre ins Exil gegangen! Aber auch so waren die Folgen dieses Missgeschicks natürlich verheerend genug. Die Wahrheit ist, dass ich diese Schale selbst niemals gesehen habe und leider auch niemandmeiner Leute so umsichtig gewesen war, sie nach ihrem Fund genauer zu untersuchen und sich über ihren Inhalt zu vergewissern. Sie wurde während einer Reise in Orgard zufälligerweise gefunden, und unsere Fachleute hielten sie für eine solch seltene Kostbarkeit, dass sie gerade gut genug für einen König sei. Und, na ja, der Rest ging dann gründlich schief. So blauäugig werde ich bei einem Geschenk ganz sicher nie wieder sein.“
    Die Worte des Magisters der Händlergilde kamen so besänftigend, freimütig und aufrichtig daher, dass man ihnen nur schwerlich widersprechen konnte. So erschüttert wie Amfred ob dieser unseligen Angelegenheit wirkte, machte es wohl auch kaum Sinn, sein Gewissen damit noch weiter zu beschweren.
    „Hmpf“, brachte Arnhelm stattdessen hervor. „Dieser rattengesichtige Gildagar und Nukrem, dieser fette Hanswurst, kommen mir jedenfalls nie wieder in die Nähe meiner Familie! Nein, das genügt nicht: sollten sie noch ein einziges Mal in den Grenzen meines Landes angetroffen werden, werden sie auf der Stelle arrestiert und in irgendein stinkendes Loch geworfen! Richte ihnen das wortwörtlich von mir aus!“
    „Wie du willst. Aber du kannst mir glauben, dass die beiden genauso von der Sache mitgenommen sind wie ich.“ An dieser Stelle machte der Awidoner eine kurze Pause und nahm einen tiefen Atemzug. „Arnhelm – da ist noch etwas, worüber wir reden müssen. Bis zum heutigen Tag verwehrt dein Wort den Angehörigen der Händlergilde und allen Bürgern meines Landes, auf Reisen innerhalb der Grenzen Lemurias bewaffnete Leibwächter zu ihrem Schutz mitzuführen. Diejenigen, die mich zu ihrem Magister gewählt haben, liegen mir tagtäglich mit ihren Klagen in den Ohren, dass sie und ihre Begleiter am Südtor der Tôl Womin selbst ihre harmlosen Schneidemesser abliefern müssen und von deinen Soldaten so eingehend gefilzt werden, dass dies an der Grenze zur Erniedrigung sei. Vor allem aber, und das ist der eigentliche Punkt, haben in Lemuria die Überfälle von Banditen auf unsere Karawanen binnen des letzten Jahres erheblich zugenommen, und es hat mehr als ein Todesopfer und zahlreiche Verletzte unter unseren ebenso friedseligen wie wehrlosen Reisenden gegeben. Von den Verlusten unserer Güter und unserer Barschaft

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