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Der lange Traum vom Glück

Der lange Traum vom Glück

Titel: Der lange Traum vom Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Luxx Nora Roberts
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von der er sich überschwemmt fühlte, überraschte ihn.
    „Geh schlafen“, sagte er und neigte den Kopf, um ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange zu geben.
    So beschwipst war sie nun auch wieder nicht – oder vielleicht nicht beschwipst genug. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und hob ihm ihr Gesicht entgegen, sodass sich ihre Lippen trafen. Nur zwei Herzschläge lang, zwei lange, unruhige Herzschläge.
    Sie kostete alles aus, seinen Geschmack, seine festen, glatten Lippen und den raschen, instinktiven Druck seiner Hände auf ihren Schultern.
    Dann wandte sie sich mit einem fröhlichen, entschlossenen Lächeln auf den Lippen ab, das nichts von ihrem Herzklopfen preisgab. „Gute Nacht, Nicholas“.
    Er stand wie angenagelt da, bis sie ihm die Tür vor der Nase zumachte. Es war das Geräusch seines eigenen Atems, der zischend seinen Lungen entwich und damit den Bann brach. Er wandte sich um und ging langsam zum Aufzug.
    Als er die Hand hob, um auf den Knopf zu drücken, sah er, dass sie zitterte. Er verfluchte sich, während er sich daran erinnerte, dass Freddie seine Cousine war. Jawohl, sie war seine Cousine, auch wenn sie nicht blutsverwandt mit ihm war, und das würde er nie vergessen. Nie.

3. Kapitel
    Hi, Rio“. Freddie durchquerte schwer bepackt mit Aktenkoffer, Handtasche und Einkaufstasche die Küche des „Lower the Boom“.
    „Hi, Püppchen“. Rio, der beschäftigt war mit den Mittagessensvorbereitungen, hatte alle Hände voll zu tun. „Wie geht’s?“
    „Nick und ich arbeiten heute zusammen“, erklärte sie strahlend.
    „Du kannst von Glück sagen, wenn du ihn nicht an den Haaren aus dem Bett zerren musst“.
    Sie kicherte und ging weiter. „Er sagte zwölf. Es ist zwölf“. Punkt zwölf, fügte sie im Stillen hinzu, während sie die enge, gewundene Treppe nach oben stieg. Sie klopfte laut an die Tür. Wartete. Trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Also schön, Nicholas, dachte sie, du hast es so gewollt. Nachdem sie die Tür einfach aufgemacht hatte, rief sie laut seinen Namen.
    Irgendwo rauschte Wasser, woraus sie schloss, dass er zumindest schon unter der Dusche stand.
    Sie hatte ihn natürlich beim Wort genommen, als er sie aufgefordert hatte, Essen mitzubringen. In der Küche holte sie die mitgebrachten Salate und Sandwiches aus ihrer Einkaufstasche. Nachdem sie alles auf dem Tisch aufgebaut hatte, schaute sie sich nach kalten Getränken um.
    Sie brauchte nicht lange, um herauszufinden, dass sie nur die Wahl zwischen Bier und abgestandenem Mineralwasser hatten. Und dass Nicks Küche eine Katastrophe war.
    Als er ein paar Minuten später hereinkam, stand sie mit aufgekrempelten Ärmeln an der Spüle, die Hände in warmem, seifigem Spülwasser.
    „Was ist denn hier los?“
    „Diese Küche ist eine Zumutung“, sagte sie, ohne sich umzudrehen. „Du solltest dich schämen, in so einem Saustall zu hausen. Die Experimente, die du anscheinend zu Forschungszwecken in deinem Kühlschrank gelagert hast, habe ich in diese Plastiktüte gewickelt. Wenn ich du wäre, würde ich sie so schnell wie möglich rausbringen und verbrennen“.
    Er brummte etwas Unverständliches in sich hinein und stiefelte zur Kaffeemaschine.
    „Wann hast du zum letzten Mal diesen Boden gewischt?“
    „Wenn ich mich richtig erinnere, war es im September 1982“. Er gähnte herzhaft und maß Kaffee ab, während er seine Augen an das Tageslicht zu gewöhnen versuchte. „Hast du was zu essen mitgebracht?“
    „Auf dem Tisch“.
    Stirnrunzelnd betrachtete er die Salate und die Sandwiches. „Was ist mit Frühstück?“
    „Es ist Mittag, Nick“, presste sie zwischen den Zähnen hervor.
    „Zeit ist relativ, Freddie“. Versuchsweise biss er in eine saure Gurke.
    Mit einem Klappern stellte Freddie den letzten der mit Speiseresten verkrusteten Teller, die sie in der Spüle vorgefunden hatte, auf das Abtropfbrett. „Das Mindeste, was du tun könntest, wäre, ins Wohnzimmer zu gehen und ein bisschen Ordnung zu schaffen. Ich weiß wirklich nicht, wie wir dort arbeiten sollen“.
    Der saure Geschmack der Gurke beflügelte seine Sinne, deshalb biss er noch mal hinein. „Ich räume jeden dritten Sonntag im Monat auf, egal ob es nötig ist oder nicht“.
    Sie drehte sich um und stemmte die Hände in die Hüften. „Schön, dann machst du heute eben mal eine Ausnahme. Ich arbeite nicht in so einem Saustall, zwischen Kleiderhaufen und leeren Bierdosen und Staub, der mehr als zwei Fingerbreit hoch liegt“.
    Er

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