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Der letzte Abend der Saison

Der letzte Abend der Saison

Titel: Der letzte Abend der Saison Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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neunzehn. Ich hatte seit einem Jahr den Führerschein, fuhr aber schon länger Auto. Wir lagen auf dem Bett in ihrem Zimmer. Ihre Mutter klapperte nebenan in der Küche mit Töpfen. Die Tür war nicht verschlossen, aber es kam niemand herein, ohne vorher anzuklopfen. Wir waren nackt. Sie lag links von mir. Ich nahm ihre rechte Hand und schloss sie um den Penis, der gerade hochstand.
    »Halt fest«, sagte ich. »Das ist also der Schalthebel. Jetzt ist er im Leerlauf. Kannst du ihn im Leerlauf halten?«
    »Ja.«
    »Ist das schwer?«
    »Nein.«
    »Gut.«
    »Und was passiert jetzt?«, fragte sie.
    »Jetzt werden wir losfahren. Du musst den ersten Gang einlegen.« Ich führte ihre Hand, die um den Penis gelegt war, in einer Bewegung nach links und dann nach hinten. »Das ist der erste Gang.«
    »Ich verstehe.«
    »Kannst du es mal alleine versuchen?«
    Sie machte es dreimal hintereinander und es ging gut. Dann zeigte ich ihr die anderen Gänge, aber als wir den Rückwärtsgang probierten, mussten wir abbrechen, weil ich das Gefühl hatte, ich würde explodieren. Ich hatte zunächst überlegt, zu sagen, dass die Gangschaltung im Begriff sei, zu explodieren, aber das wäre doch irgendwie zu grob gewesen.
    Dann explodierte ich. Und zwar, als sie noch einmal versuchte, den Rückwärtsgang einzulegen. Sie lockerte nicht den Griff, als meine Hüften zu beben begannen.
    »Was ist denn mit der Gangschaltung passiert?«, fragte sie.
    »Man sollte den Rückwärtsgang vermeiden.«
    »Ist das immer so?«
    »Ja.«
    »Dann kann man ja gar nicht fahren.«
    »Es ist etwas anderes, wenn du dich mal in ein richtiges Auto setzt.«
    »Aha.«
    »Das hier war nur dazu da, dass du selbst in Gang kommst.«
    »Können wir es noch mal üben?«
    »Gleich.«
     
    Drei Monate später fuhr sie und kam gut damit klar. Manchmal übten wir, aber es war nicht mehr wie beim ersten Mal.
    »Das hier ist der erste Gang«, hatte der Fahrlehrer während der ersten Fahrstunde gesagt und sie hatte in eine andere Richtung geschaut. Es fiel ihr schwer, nicht in Gelächter auszubrechen.
    Ich hatte ein Auto und wir fuhren an den Abenden oft herum, über die Dörfer. Es war immer noch warm, obwohl es schon Ende August war. Wir hörten Radio und redeten nicht viel. Sie fuhr fast immer und sie fuhr gut, besser als ich, ruhiger.
    Ende September ging unsere Beziehung zu Ende, weil sie mich nicht mehr liebte. Ich fühlte mich überrumpelt, aber es gab nichts, was ich dagegen tun konnte. Sie zog kurz darauf weg und kam fast nie mehr zurück. Ich sah sie nie wieder. Ich zog auch weg.
     
    Der Idiot fuhr an drei Abenden in der Woche bei Sonnenuntergang über den Marktplatz. Er bog nach links auf die Mejerigatan und man konnte das Moped noch hören, wenn er den Fußballplatz erreichte und es dort abstellte. Die Typen auf dem Markt konnten die Uhr nach ihm stellen.
    Der Idiot starb, noch ehe er dreißig war. Ich glaube, er wurde siebenundzwanzig. Da war ich schon lange fort. Er wurde vor der alten Kirche überfahren. Vielleicht war es seine Schuld. Zuerst ging das Gerücht, er sei im Wald totgeschlagen worden. Er hatte schon früher Schläge bekommen. Alle hatten schon früher Schläge bekommen.
    Manchmal redete ich mit ihm, aber ich wusste nicht, ob er mich vom einen aufs andre Mal wiedererkannte. Er lebte ein Leben, das mir sehr fremd war. Wir saßen ein paarmal abends auf dem Marktplatz, wenn der Wind in den Bäumen zur Ruhe kam. Manchmal fuhr ein Kanu auf dem Fluss hinter uns vorbei. Ein paar Kinder angelten von der Brücke aus und der Gemüsehändler schloss seinen Stand, zog die Persenning vom Holzgerüst herunter und ging. Jemand bog am Kiosk ein und kaufte eine Zeitung oder Zigaretten. Das war alles. Dann sagte ich manchmal etwas, während der Idiot nach den Kindern schaute, die etwas am Haken hatten.
    Eines Abends:
    »Angelst du?«
    »Ich spiele Fußball. Willst du Fußball spielen?«
    »Meinst du … jetzt?«
    »Wir spielen Fußball.«
    Immer dasselbe verdammte Geschwätz über Fußball. Dann stand er auf und tänzelte mit den Füßen.
    »Fußball! Ich habe den Ball dabei!«
    Er zeigte auf das Moped, das unter dem Baum beim Anschlagbrett stand. Der Ball war hinten festgezurrt, wie ein abgehauener Kopf. Ich konnte die Ankündigung auf der Anschlagtafel sehen, für das Match am Samstag, die Klubfarben wie ein Rahmen um die Nachricht herum. Das Spiel des Jahres. Ich würde spielen, wenn es meinem Bein bis dahin besser ginge.
    »Ich bin verletzt«, sagte ich und zeigte

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