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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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Kampf. Sie wollte auf keinen Fall zurück zur Höhle. Sie war tief enttäuscht von Baldur und wollte ihn nie mehr wiedersehen. Andererseits: Sie, ihre Familie, war Teil der Drachenbruderschaft. Fafnir traf keine Schuld, ihm schuldete sie vollen Einsatz. Aber sie hatte hier keine Gefahr für ihn ausmachen können. Bei der Suche nach einem weiblichen Drachen war sie keine überaus große Hilfe. Nach vielem Hin und Her kam sie zu dem Schluss, dass Fafnir auf sie verzichten konnte und sie allemal auf Baldur. Die nächste Stunde verbrachte sie im einzigen Reisebüro des Ortes. Sie hatte schon lange keine Reise mehr ohne Internet geplant, gut, wenn man von diesem Kanada Trip mal absah, aber der zählte natürlich nicht. Entsprechend genervt war sie von dem vorsintflutlichen Ansatz, einer begriffsstutzigen Halbtagskraft zu erklären, wo Deutschland lag. Trotzdem gelang es ihr einen Flug zurück nach Europa zu buchen. Nun musste sie nur noch nach Calgary gelangen. Der Flug ging schon heute, sie musste sich also sputen. Sie brauchte so schnell es ging ein Taxi. Es gab zwar sicherlich günstigere Wege, aber Geld war im Moment nicht ihre Priorität. Sie zahlte das Ticket mit ihrer Kreditkarte, die sie glücklicherweise immer dabei hatte und machte sich auf zum einzigen Taxistand des Ortes. Genaugenommen stand da auch nur ein einziges Taxi. Sie nickte dem Fahrer von weitem zu. Er erwiderte ihr Nicken und stieg aus, während von der anderen Seite noch ein anderer Fahrgast sich dem Wagen näherte und den Fahrer freundlich begrüßte. Ella ging nun zügiger und traute ihren Augen nicht, als sie das Taxi erreicht hatte.
    “Na sag mal, du bist doch die Rothaarige aus dem Hotel? Erst schnappst du mir Baldur weg und jetzt das Taxi?” Ella verlor die Kontrolle über sich und ihre Stimme und wurde mit jedem Wort lauter. Cindy war allerdings nicht minder überrascht.
    “Meine Liebe, ich habe gute Ohren. Ich war zuerst am Taxi und da ich nicht davon ausgehe, dass du es gekauft hast nehme ich dir gar nichts weg. Übrigens auch Baldur nicht. Oder wurde die Sklaverei, ohne mich zu informieren, wieder eingeführt?” Sie konnte sich diese Spitzen nicht verkneifen. Auf öffentliche Szenen stand Cindy überhaupt nicht. Ella normalerweise auch nicht, aber normal war im Moment für sie gar nichts. Sie hatte keine Lust sich mit Cindy weiter zu streiten, war einfach nur noch enttäuscht und Tränen begannen ihr in die Augen zu schießen. Ella kämpfte vergeblich dagegen an und verbarg ihr Gesicht in ihren Händen.
    “Hey Ladies, wo wollt ihr denn hin? Meinetwegen kann die Fahrt beginnen.” Der Taxifahrer war ein junger Typ. Er sah aus als mache er hier einen Ferienjob. Er hatte den Kofferraum geöffnet und trommelte nun rhythmisch auf das Dach seines Chevrolets.
    “Also ich muss nach Calgary. Zum Flughafen.” Cindy wuchtete ihren Rollkoffer in den Kofferraum, noch ehe der Mann ihr helfen konnte. Sie wollte die Szene so schnell es ging beenden. Ella wischte sich durch die Augen.
    “Dahin will ich auch. Das ist das einzige Taxi hier, oder?”
    “Da liegen Sie richtig, hier hat jeder sein eigenes Auto. Selbst die Touristen kommen mit Mietwagen. Da ist Taxifahren nicht sehr lukrativ. Aber mir macht das Spaß. Ich bin übrigens Tim. Ich studiere Journalistik und das ist ein echt lässiger Ferienjob. Hey, Ladies, wenn‘s euch nicht stört, fahrt doch beide mit mir mit. Ist doch für jede nur der halbe Preis und wird bestimmt lässig?” Ella ging kurz in sich. Sie musste zum Flughafen, eine andere Idee hatte sie nicht. Es würde eine Menge Geld sparen und niemand sagte, dass sie sich mit der Rothaarigen unterhalten oder gar verstehen musste.
    “Hi, ich bin Ella. Von mir aus ist das OK.” Auch Cindy nickte. Obwohl sie bisher Ella nur von ihrer zickigen Seite kennengelernt hatte, machte ihr das nichts aus. Sie konnte ihre Reaktion sogar gut nachvollziehen.
    “Ich bin übrigens Cindy. Geht klar.” Beide setzten sich hinten ins Auto und Tim setzte das nicht mehr ganz taufrische Fahrzeug in Bewegung. Selbst wenn er rasen wollte, mit diesem Wagen würde es eine gemütliche Fahrt werden. Es hatte nun angefangen zu regnen. Die Scheibenwischer quietschten bemüht gegen die großen Tropfen an aber Tim war kein Freund von Weltuntergangsstimmung.
    “Na, Ladies, Urlaub schon zu Ende? Wie hat euch Canada gefallen?” Ella hatte keinerlei Lust auf Smalltalk und so bestritt Cindy die Konversation.
    “Mal ehrlich: Kanada war schön, aber mein Urlaub

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