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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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Erzähl mal ein bisschen über die Welt da draußen.”
    “Wir sind in Kanada. Kennst du das? Schönes, zivilisiertes Land. Dragon Slayer hab ich keine gesehen. Ich denke wir sind hier in Sicherheit. Wie war eure Suche?” Fafnir wirkte nun traurig. Er ließ seinen gewaltigen Kopf hängen.
    “Nichts. Keine konkrete Spur meiner Prinzessin. Ich beginne zu glauben, dass es wirklich nur ein Bild war, dass es sie gar nicht gibt.” In der Stimmung hätten die beiden zusammen sich in eine Ecke setzen können um zu weinen. Das aber hatte Baldur nicht vor. Wenig glaubhaft munterte er Fafnir auf.
    “Hey, alter Drache, das wird schon. Aber ich muss dir noch etwas anderes erzählen. Ich hab Mist gemacht. Ich hab gestern ein anderes Mädchen getroffen und etwas zu viel getrunken. Und heute Morgen hat mich Ella mit ihr im Bett erwischt. Na ja, eigentlich nicht erwischt, da war nichts, aber sie hat uns gesehen und hat sich sicherlich das Falsche dabei gedacht. Wo ist sie? Wo ist Ella?” Fafnir riss klagend sein Maul auf.
    “Das ist nicht fair. Du hast zwei Weibchen und ich nicht mal eins?”
    “Fafnir, davon kann keine Rede sein. Mit Cindy hab ich nichts und Ella will nichts mehr von mir wissen. Ich steh genauso ohne Frau da wie du, wenn du mir nicht hilfst.”
    “Tja, Baldur, das wird nicht so einfach. Ella ist nicht zur Höhle zurückgekommen. Und wenn ich deine Geschichte so höre, bin ich mir nicht sicher, ob sie zurückkommt. Ich dürfte es dir ja eigentlich gar nicht sagen, aber viele, viele ihrer Gedanken drehen sich um dich. Ich glaube sie ist sehr in dich verliebt.” Baldur fühlte eine neue Art von Schmerz in sich, eine starke Melancholie. Er freute sich, dass Ella offenbar seine Gefühle erwiderte, aber umso mehr schmerzte der Verlust.
    “Fafnir, das hättest du mir ruhig mal erzählen können, muss ja nicht jeder wissen.” Fafnir sah in tadelnd an.
    “Auch Drachen haben ihren Ehrenkodex. Wenn wir alles herumerzählen würden, was wir in den Gehirnen der Menschen lesen, au weia.”
    “Ok. Ist jetzt ja auch egal. Pass mal auf Fafnir. Ich hab Dir hier ein paar neue Konserven mitgebracht. So wie ich das sehe bist du hier erst mal sicher und kannst nach deiner Drachin suchen. Ich muss jetzt nämlich nach meiner suchen und zwar sofort.” Der Drache nickte verständnisvoll, wünschte Baldur viel Glück, doch als der sich gerade aufmachen wollte, erfüllte ein infernalischer Schrei die Höhle. Sie waren nicht mehr allein.

41 Schuss
    Aus dem Nichts standen Lara und Jason vor ihnen. Beide hatten Pistolen in der Hand und kaum waren sie angekommen richteten sie die Waffen auf Baldur und Fafnir. Breitbeinig standen sie da, die Arme ausgestreckt, beide Hände um den Griff ihrer Glocks geschlossen. Während Jason sich um sich selbst drehte um abzuschätzen ob sie wirklich allein waren, war Lara im Taumel des sicheren Sieges.
    “Hab ich euch. Ich wusste es. Ich wusste, dass ich euch kriegen würde. Jetzt ist es vorbei. Hier und jetzt endet diese Geschichte.” Sie grinste teuflisch und Jason war nicht ganz wohl in seiner Haut.
    “Lara, sollten wir nicht erstmal rauskriegen wo wir sind und wie wir hier wieder wegkommen?”
    “Sei Still Jason. Zaudern ist kein guter Ratgeber. Das ist nur etwas für Schwache. Es muss getan werden und es muss jetzt getan werden.” Lara entsicherte die Glock und zielte abwechselnd auf Fafnir und Baldur.
    “Nun, wer möchte zuerst?” Sie wägte ab. Baldur würde sie mit einem Schuss niederstrecken. Bei dem Drachen war sie sich nicht so sicher. Es konnte durchaus sein, dass der Panzer zumindest dem ersten Schuss widerstand. Dann musste sie entweder die gleiche Stelle noch einmal treffen, oder, besser, sie schoss gleich auf eines der Weichteile. Zum Beispiel in den offenen Rachen des Tieres oder in eines seiner Augen. Das war jedenfalls anspruchsvoll und gefährlicher. Deswegen war es besser, zunächst Baldur auszuschalten.
    “Wo ist denn das blonde Flittchen?” Lara wollte nicht noch einmal überrascht werden.
    “Jason, schau mal in die Gänge kurz rein und wirf auch einen Blick nach draußen. Aber mach schnell”. Pflichtschuldig machte sich Jason ans Werk und Lara nutzte die Zeit ihren Triumph auszukosten. Baldur versuchte Zeit zu schinden, auch wenn er nicht wusste wofür. Es gab niemanden mehr, der ihnen zur Hilfe kommen konnte. Nur Ella wusste, wo sie waren und die hatte er für immer vergrault. Er hatte es nicht anders verdient. Lara war sein Schicksal und er hatte es sich selbst

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