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Der letzte Druide (German Edition)

Der letzte Druide (German Edition)

Titel: Der letzte Druide (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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böse.
    "Miau",
maunzte Gomb — und kam auf vier samtweichen Pfoten um die Bettgestelle geschlichen...
     
     
    Die Holztreppe knarrte verhalten, als Bastian auf Höhe des ersten Turmfensters war. Und sie knarrte erneut hinter ihm in der Tiefe, als er gerade oben in die runde Stube treten wollte.
    Instinktiv wirbelte er herum, beugte sich über die Brüstung und — meinte, einen fliehenden Schatten zu sehen, der in der Düsternis verschwand, ehe er sagen konnte, um was es sich dabei handelte.
    Bastian zuckte die Achseln.
    Na und?
    Beinahe ehrfürchtig trat er dann in den Raum, der mit nichts vergleichbar war, was er je mit eigenen Augen Zu Gesicht bekommen hatte.
    Pulsierende Schatten. Wildes, urtümliches Leben, das sich in Glasballons und Röhrengeflecht blubbernd und • dampfend bewegte. Magische Zeichen an den Rundwänden. Hexagramme und Sternsymbole in düsterem Licht glühend. Tickende, scharrende, klirrende Geräusche, die von überall und nirgends zu kommen schienen. Ein Laboratorium der Schwarzen Künste, eine brodelnde Hexenküche, in der unwirkliches Leben geschaffen und böse Geister gerufen werden konnten...
    Ein Alptraum.
    Und hierher zog ihn das Stigma des Goldenen. Hier war das Ziel der phantastischen Reise.
    Bastian lenkte seine Schritte zwischen den alchimistischen Gerätschaften hindurch, ging dabei den in Ultrafarben leuchtenden Flüssigkeiten aus dem Weg und gelangte schließlich an die gegenüberliegende Wand.
    Als er nur noch etwa zwei Schritte davon entfernt stand zuckte aus seiner Stirn eine Art Blitz von der Form eines Schwertes und schlug lautlos in das nackte Gestein.
    Sonnenhell war dieser Blitz, sodass Bastian sekundenlang geblendet die Augen schließen musste.
    Kaum war die Lichtexplosion abgeklungen, sah der Junge eine quaderförmige Nische vor sich in der Wand.
    In der Öffnung, wie in einem Safe, lag ein funkelndes Kleinod auf dunklem Samt. Taubeneigroß hätte es jeder Herrscherkrone strahlenden Glanz verliehen.
    Bastian hatte einen solchen Stein noch nie gesehen. Er wechselte ständig die Farbe wie ein Chamäleon und auch die Intensität seiner Leuchtkraft. Eine winzige Aura, etwas größer als der Durchmesser des Steines, umgab ihn wie eine Sonnenkorona, aus der ab und zu eine Feuerlanze stach.
    Bastian konnte sich nicht länger beherrschen.
    Er streckte die Hand nach dem Stein aus und ließ ihn in die hohl gekrümmte Innenfläche gleiten.
    Die Berührung war weder heiß noch kalt, und der Stein selbst schien überhaupt kein Eigengewicht zu haben. Bastian musste noch einmal hinschauen, um sicher zu gehen, dass das Juwel tatsächlich in seiner Handfläche ruhte — es war absolut nicht spürbar!
    Und jetzt? dachte Bastian.
    Aber da führte er bereits die Hand zur Stirn und presste den schwerelosen Stein gegen das Stigma.
    Im nächsten Moment spürte er Gewicht an seiner Hüfte. Er blickte an sich herab.
    Fassungslos sah er das goldene Schwert, das dicht über dem Lendenschurz gegürtet war und in Größe und Gewicht zu einem elfjährigen Jungen passte.
    Der Chamäleonstein war aus seiner Hand verschwunden.
    Bastian entdeckte ihn im Knauf des Schwertes. Er war jetzt grau und unscheinbar, als hätte etwas das geheime Licht in ihm zum Erlöschen gebracht.
    Und was Bastian nicht sehen konnte, weil er keinen Spiegel in der Nähe hatte: das Stigma auf seiner Stirn, das leuchtende Mal des Goldenen Kriegers, war — verschwunden!
     
     
    Lihou hatte das Gefühl, ein geweihter Dolch fahre ihr durch das kalte Hexenherz. Ihr schwindelte. Ihre Arme' wedelten haltsuchend durch die Luft. Das Bewusstsein drohte ihr zu schwinden.
    Eiskalt pochte die Angst durch ihre Adern.
    "Gomb!“, krächzte sie. Sie versuchte sich zu konzentrieren, den Zauber rückgängig zu machen, mit dem sie den Troll und zuvor schon den Zwilling belegt hatte. "Gomb...
    Die Katze maunzte erschreckt. Sie hielt die Maus bereits in ihren Fängen.
    Daneben stand Rolf, dem das Herz vor Schreck still- 
    stand.
    Erleichtert sah er, wie Hendrik plötzlich anstatt des kleinen Nagers ängstlich vor ihm am Boden kauerte und der Troll sich eben aufrichtete, um fragend zur Hexe zu blicken.
    Lihou erstickte jeden Vorwurf im Keim.
    "Jemand hat die Turmstube betreten", sagte sie rau. "Ein Unbefugter!“, Etwas bereitete ihr körperlichen Schmerz. Ihre Augen verrieten es. "Die beiden hier", fuhr sie fort, "sind nicht allein gekommen! Wie konntest du das übersehen, du seniler Zwerg?"
    Gomb erstarrte. Einen Moment sah es aus, als wollte

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