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Der letzte Druide (German Edition)

Der letzte Druide (German Edition)

Titel: Der letzte Druide (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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Schärfe verloren, undeutlicher wurden und wie dann sein Äußeres regelrecht zu zerfließen begann...
    Auch die Rüstung verblasste, zurück blieb nur eine hässliche Skelettfigur, zwischen deren Rippen ENBARR in goldenem Glanz erstrahlte.
    Ein Seufzer ging durch die Reihen der Inselbewohner. Die Nacht war zu hell, um das Drama zu verhüllen, das sich vor ihren Augen abspielte.
    Auch der Letzte begriff nun die Wahrheit.
    Nicht Lir starb dort vor ihnen im Schnee, sondern Arawn! 
    Ein letztes Mal hatte der Fürst der Unterwelt versucht, das 
    Geschick zu seinen Gunsten zu wenden, nachdem er sein mit 
    großer Anstrengung erschaffenes Heer auf geradezu lächerliche Weise in Minuten verloren hatte. Während des kurzen 
    Kontaktes mit Bastian, als er ihn entführt hatte, sah er die 
    Bilder der Begegnung mit Lir in den Gedanken des Jungen. 
    Daraus hatte er das Trugbild erschaffen. Er war Bastian genauso gegenübergetreten, wie der echte Manannan Mac Lir es 
    zu Beginn dieses Abenteuers zuhause bei Bastian getan hatte. Das Tor, durch das er gekommen war, hätte einer näheren 
    Überprüfung nicht standgehalten; auch es war nur Trug und Schein.
    Doch nun war alles verloren.
    ENBARR hatte, später als Bastian, seinen Irrtum begriffen und 
    setzte sein begonnenes Zerstörungswerk fort.
    Arawn, der Mächtige, starb wie die kleine Hexe Lihou...
     
     
    Da lag es, rein wie Gold im kalten, weißen Schnee. Von Arawn war nichts geblieben als ein Schatten in der Erinnerung jener, die ihn gefürchtet hatten.
    Bastian bückte sich, immer noch leicht benommen, um ENBARR aufzuheben.
    Das Schwert war tonnenschwer und widersetzte sich allen Bemühungen.
    "Lass es mich versuchen", sagte eine Stimme hinter Bastian.
    Er drehte sich um und sah den echten Manannan Mac Lir, wie er aus dem prunkvollen Sattel seines prächtigen Pferdes stieg und mit gemessenen Schritten zu Bastian kam.
    Er hob ENBARR auf, wog es sekundenlang gedankenvoll in beiden Händen und schob es dann an seinen angestammten Platz zurück.
    Heller als je zuvor strahlten Schwert und Rüstung.
    "Arawn ist tot", verkündete Lir nicht nur Bastian, sondern allen Umstehenden. "Und auch der Verräter Saramoon, der ENBARR einst in meinem Auftrag schuf und es mir später auf Arawns Geheiß mit Hinterlist entwendete, hat seine gerechte Strafe erhalten.
    Ihr alle aber", er machte eine ausholende Geste, "habt ohne Wissen geholfen, diese Insel vom Bösen zu reinigen, sodass ihr künftig in Frieden und unter meiner Obhut hier leben könnt.
    Auch wenn ihr nicht alles versteht, geht jetzt nach Hause und führt weiter ein redliches Leben. Wer Gutes im Sinn hat, muss sich vor mir nicht fürchten."
    In die Menge geriet Bewegung. Kaum einer wusste, wie ihm geschah, aber sie gehorchten.
    "Ihr aber", Lir winkte Bastians Freunde herbei, "habt sicher den Wunsch, in anderem Sinne heimzukehren." Er streckte die Hand aus. "Nicht wahr, kleiner Unsterblicher?"
    Patzers Gesicht erhellte sich. Der Zwerg blieb ein Zwerg, aber seine Augen leuchteten plötzlich in Erinnerung dessen, wer oder was er wirklich war, wohin er gehörte. Eine Zentnerlast fiel von ihm ab, als er auf Lir zuging und die ausgestreckte Hand ergriff wie ein Kind, das nach langem Irrweg nach Hause zurückfand...
    Bastian konnte nicht mehr an sich halten.
    "Was hat das zu bedeuten? Patzer, sag du doch auch mal was... Was ist hier los?"
    Lir lächelte verständnisvoll.
    "Es ist ganz einfach: Patzer war der Erste..." Er forschte nach einem Zeichen des Verstehens in Bastians Blick. "... der Erste, der versuchte, den Stein und damit ENBARR für mich aus Arawns Festung zurückzuholen. Er scheiterte und verlor seine Erinnerung im Bann der Hexe. Viel später erkannte ich, dass er scheitern
musste
, denn er war kein
Lichtträger
... wie du!"
    "Was ist ein
Lichtträger
?“, Bastian fragte es, als würde alles davon abhängen, endlich die Antwort zu erfahren.
    Manannan Mac Lir schüttelte fast traurig den Kopf. "Das kann ich dir nicht sagen. Du wirst es selbst herausfinden mit der Zeit. Vielleicht sehen wir uns irgendwann wieder. Bis dahin... lebt wohl!"
    Etwas Endgültiges lag in diesem Lebewohl.
    Bastian spürte es und schwieg. Auf seiner Zunge brannten tausend Fragen, aber er blieb stumm.
    Dort, wo sich die Menge mittlerweile zerstreut hatte, wuchs auf der Landzunge ein steinernes Tor aus dem Nichts. Noch gab es in dieser kalten Winternacht kein sichtbares Zeichen eines neuen Morgens, und doch wusste Bastian, dass hinter diesem Tor

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