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Der Leuchtturm am Ende der Welt

Der Leuchtturm am Ende der Welt

Titel: Der Leuchtturm am Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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wenigstens dieses Jahr, in den Sinn kommen, etwa bis zum Kap Gomez vorzudringen, was nur über nackte, hohe Felsenebenen, über fast unpassierbare Schluchten hinweg und überhaupt durch ein schwer zugängliches Berggebiet mit ungeheuern Schwierigkeiten möglich gewesen wäre. Freilich konnte der Befehlshaber des Avisos auf den Gedanken kommen, eine Rundfahrt um die Insel zu unternehmen, doch auch dann würde er schwerlich an der von Klippen durchsetzten Küste zu landen suchen, und jedenfalls würde die Räuberrotte Maßregeln ergreifen, eine Entdeckung zu verhindern.
    Zu einem solchen Zwischenfalle kam es indessen nicht und es wurde Dezember, als die Einrichtung des Leuchtturms vollendet war. Dessen Wächter blieben dann allein zurück, was Kongre daraus abnehmen konnte, daß die Laterne ihre Strahlen zum ersten Male in die Nacht hinaussandte.
    Im Laufe der letzten Wochen legte sich auch einer oder der andre von der Bande auf die Lauer auf einem der Berggipfel, von denen aus man den Leuchtturm in der Entfernung von sieben bis acht Seemeilen erblicken konnte, und das immer mit dem Befehl, sofort zurückzukehren, sobald das Licht zum ersten Mal aufblitzte.
    Diese Meldung überbrachte Carcante in der Nacht vom 9. zum 10. Dezember nach dem Kap Saint-Barthelemy.
    »He, rief er, als er Kongre in der Höhle antraf, der Teufel hat es fertig gebracht, das Licht anzuzünden, das der Teufel auch wieder auslöschen möge!
    – Ja, wir brauchen es nicht!« antwortete ihm Kongre, der die Faust drohend nach Osten ausstreckte.
    Einige Tage vergingen ohne besondre Zwischenfälle. Zu Anfang der zweiten Woche schoß da Carcante, als er in der Umgebung des Parryhafens auf der Jagd war, ein Guanako mit einer Kugel an. Der Leser weiß schon, daß das verletzte Tier ihm entkam und erst auf der Stelle zusammenbrach, wo es von Moriz am Felsenrande nahe bei dem Buchenwalde gefunden wurde. Von diesem Tage an überwachten nun Vasquez und seine Kameraden, da sie die Überzeugung gewonnen hatten, nicht die einzigen Bewohner der Insel zu sein, die Umgebung der Elgorbucht mit erhöhter Aufmerksamkeit.
    Inzwischen war der Tag gekommen, wo Kongre sich rüstete. das Kap Saint-Barthelemy wieder zu verlassen und nach dem Kap Sankt-Johann zurückzukehren. Von Lebensmitteln sollte dabei nur der Bedarf für drei bis vier Marschtage mitgenommen werden, da der Bandit schon auf die beim Leuchtturm lagernden Vorräte rechnete. Das übrige Material ließ man in der schwer auffindbaren Höhle an der Westküste zurück. Es war jetzt der 22. Dezember. Mit dem Morgenrot aufbrechend, gedachte die Bande auf einem ihr genügend bekannten Wege durch das bergige Gebiet der Insel am ersten Tage den dritten Teil der Strecke zurückzulegen. Nach dieser etwa zehn Seemeilen betragenden Etappe durch bergiges Terrain sollte entweder unter dem Schutze von Bäumen oder vielleicht in einer Aushöhlung Rast gemacht werden.
    Am nächsten Tage wollte Kongre noch vor Sonnenaufgang aufbrechen und etwa dieselbe Strecke wie am Tage vorher zurücklegen, und am übernächsten hoffte er am Abend die Elgorbucht mit seiner Bande zu erreichen.
    Kongre nahm an, daß nur zwei Wärter zur Bedienung des Leuchtfeuers zurückgelassen worden wären, während es deren doch drei waren. Das machte jedoch keinen weitern Unterschied. Vasquez, Moriz und Felipe würden doch der ganzen Bande, deren Anwesenheit in der Nähe der Umfriedigung niemand ahnte, keinen erfolgreichen Widerstand leisten können. Zwei davon mußten wohl in der Wohnung leicht zu überwältigen sein, und mit dem dritten, der sich voraussichtlich in der Wachstube auf dem Turme befand, konnte das auch keine besondern Schwierigkeiten machen.
    Kongre würde danach der Herr des Leuchtturmes sein und konnte dann mit Muße das vorläufig beim Kap Saint-Barthelemy zurückgelassene Material heranschaffen und in der Höhle am Eingange zur Elgorbucht niederlegen lassen.
    Das war der Plan, den der gewissenlose Bandit für die nächste Zeit entworfen hatte und an dessen Gelingen kaum zu zweifeln war. Doch ob das Glück die Räuber dann auch noch weiter begünstigte, das erschien wohl weniger sicher.
    Der fernere Verlauf der Dinge hing ja nicht allein von ihnen ab, denn dazu gehörte es, daß wirklich ein Schiff in der Elgorbucht vor Anker ging. Nach der Rückfahrt der ›Santa-Fé‹ mußte freilich den Schiffern dieser geschützte Platz bald mehr und mehr bekannt werden. Es war deshalb ja nicht unmöglich, daß ein Fahrzeug, wenigstens eines von

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