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Der Leuchtturm am Ende der Welt

Der Leuchtturm am Ende der Welt

Titel: Der Leuchtturm am Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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des Großen Ozeans, wo es ihm so leicht gewesen wäre, sich jeder Verfolgung zu entziehen und sich Straflosigkeit zu sichern.
    Begreiflicherweise lag dem Kommandanten Lafayate alles daran, sich Kongres zu bemächtigen. Er gab diesbezügliche Befehle, und der erste Steuermann Riegal schlüpfte, von einem halben Dutzend Matrosen begleitet, aus der Einfriedigung, um nach dem Buchenwäldchen zu schleichen, von wo aus es ihnen, wenn ein Teil der Verfolger sich längs des Felsendammes hinschlich, leicht sein müßte, den Banditen zu fangen.
    Vasquez führte die kleine Truppe auf dem kürzesten Wege dahin.
    Sie waren aber kaum hundert Schritte über die kleine Erderhöhung um den Leuchtturm hinausgekommen, als ein Schuß ertönte und ein Menschenkörper, über den Uferrand hinausfliegend, ins Meer hinabstürzte, das schäumend um den Selbstmörder aufspritzte.
    Kongre hatte einen Revolver aus seinem Gürtel gezogen und sich ihn an die Stirn gesetzt. Der Schurke hatte sich gerichtet, und jetzt trug die Ebbe seine Leiche schon aufs hohe Meer hinaus.
    Das war die Schlußszene dieses Dramas der Stateninsel.
    Selbstverständlich war der Leuchtturm seit der Nacht vom 3. zum 4. März wieder ununterbrochen in Betrieb gewesen. Vasquez hatte die neuen Wärter über ihre Obliegenheiten eingehend unterrichtet.
    Jetzt war kein einziger Mann von der Räuberbande mehr übrig.
    John Davis und Vasquez schifften sich beide bald auf dem Aviso ein, der nach Buenos-Ayres zurückkehrte; von da wollte der erste sich wieder nach seiner Heimat Mobile begeben, wo er ohne Zweifel in kurzer Zeit einen Kapitänsposten erhielt, den er für seine Entschlossenheit, seinen Mut und seinen persönlichen Wert überhaupt ja reichlich verdiente.
    Vasquez wollte nach seiner Vaterstadt gehen und da von so vielem, herzhaft ertragenem Ungemach ausruhen. Er würde aber allein dahin kommen, seine armen Kameraden kehrten ja nicht mehr mit ihm zurück.
    Am Nachmittage des 18. März war es, wo der Kommandant Lafayate, der wegen der Sicherheit der neuen Wärter nun völlig beruhigt war, den Befehl zur Abfahrt gab.
    Die Sonne war im Versinken, als das Schiff aus der Bucht hinausdampfte. Bald glänzte hinter ihm über dem Ufer ein Licht auf, dessen Widerschein auf dem Kielwasser tanzte. Der Aviso aber, der auf das schon halb verdunkelte Meer hinausglitt, schien einige der unzähligen Strahlen mit fortzunehmen, die der neue Leuchtturm am Ende der Welt durch die Nacht hinaussandte.
     
    Ende.

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