Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)
all den fremden Gesichtern, die ihn
scheinbar bis auf das kleinste Detail zu mustern schienen, erblickte er
schließlich das Gesicht seines Meisters, der ihm aufmunternd zunickte, sodass
sich Thalon sogleich besser fühlte
.Als jedoch sein Gegner die Arena betrat,
schluckte Thalon. Der junge Mann, der ihm als Markus Konus von Sarkenau
vorgestellt wurde, maß gute acht Fuß und seine enormen Muskeln sprachen für sich.
Thalons Blick verfinsterte sich. Das würde nicht leicht werden, so viel war
sicher. Die beiden Kontrahenten reichten sich die Hände und gingen dann einige
Schritte auseinander. Thalon umklammerte nun das Schwert, welches er nach dem
Bestehen der zweiten Prüfung von Kardios geschenkt bekommen hatte. Es war eine
schlichte Klinge, doch daraus machte sich Thalon nichts. Als bald das Signal
zum Beginn des Kampfes, gestoßen aus einem goldenen Horn, ertönte, zückte der
Riese sein in der Sonne glänzendes Schwert. Der unverwechselbare Klang zeugte
von der Klinge eines wahren Meisters. Es war prachtvoll gefertigt und nun kam
sich Thalon mit seinem Schwert doch mickrig und verloren vor. Mit langen großen
Schritten lief sein würdiger Gegner auf ihn zu, das Schwert kampfbereit über
den Rücken gehoben. Ohne lange zu zögern, schwang er es nach vorne in Richtung
Thalons Kopf. Im letzten Moment sprang dieser zur Seite. Eng an seinem Ohr
zischte die Klinge vorbei und ein paar seiner schwarzen Haare fielen zu Boden.
Markus schlug wie besessen auf Thalon ein und ließ diesem keine Gelegenheit,
selbst auch nur einen einzigen Hieb zu entgegnen. Doch Thalon war flink und
konnte sich so immer wieder mit geschickten Sprüngen zur Seite retten. Von
allen Seiten musterte Thalon dabei seinen Gegner und versuchte, ein System
hinter den kontinuierlichen Hieben auszumachen. Markus schien allerdings keine
besondere Strategie zu verfolgen, sondern setzte auf seine pure Kraft. Thalon
jedoch nutzte seine Geschicklichkeit aus und mit wenigen Sätzen stand er hinter
seinem Gegner, bevor dieser erneut einen seiner schweren Angriffe wagen konnte.
Die Zeit, die Markus brauchte, um auszuholen, nutzte Thalon und erwischte
Markus mit einem geschickten Schwerthieb am Bein. Der Schlag streifte seinen Gegner
aber nur, da sich dessen Klinge Thalons Körper wieder gefährlich näherte und er
gezwungen war, einen Sprung nach hinten zu machen. Jedoch tropfte Blut aus der
Wunde. Thalon hatte seinen Schwachpunkt also gefunden. Markus verzog allerdings
nur kurz das Gesicht und änderte daraufhin seine Strategie im Kampf gegen
Thalon, da er diesen offensichtlich unterschätzt hatte. Statt nur wild auf ihn
einzuschlagen, drängte er Thalon nun mit einigen schnellen Hieben immer näher
an den Rand der Arena. Thalon stolperte nach hinten und konnte somit dem
nächsten Hieb nicht schnell genug ausweichen. Krachend traf das Schwert seinen
Brustharnisch. Mit dem schweren Knauf des prächtigen Schwertes versetzte Markus
daraufhin Thalon einen Stoß in den Magen, sodass Thalon noch weiter nach hinten
stolperte. Er hielt sich die linke Hand an den Bauch und versuchte nun,
wenigstens die kommenden Hiebe zu parieren. Als Markus dann nur noch wenige Fuß
weit von Thalon entfernt war, holte er aus und ließ sein Schwert senkrecht nach
unten sausen. Nur mit allergrößter Mühe konnte Thalon den Schlag mit dem
Schwert parieren. Ein schrilles metallenes Geräusch entstand, als sich die
beiden Klingen kreuzten. Thalon musste seine gesamte Kraft aufwenden, um das
Schwert wegzudrücken, das seinem Körper immer näher kam, jederzeit bereit, ihn
zu töten, wenn es erforderlich war. Auch der kleinste seiner Muskeln war nun
angespannt. Mit wütendem Blick schaute er in das höhnische Gesicht seines
Gegners. Er stieß einen erbitterten Schrei aus, bündelte seine Kräfte und schob
das Schwert zur Seite, doch Markus reagierte blitzschnell und schlug mit seinem
freien Arm in Thalons Richtung. Dieser wich aus, sah dafür allerdings zu spät,
dass Markus die Seite gewechselt hatte und nun von der anderen Seite die Klinge
auf ihn niederfuhr. Die Wucht des Aufpralls wurde zwar von seinem Harnisch ein
wenig gebremst, jedoch war sie so groß, dass Thalon das Gleichgewicht verlor
und nach hinten in den Sand der Arena fiel. Sein Oberkörper schmerzte und die
Arme pochten. Er spürte, wie seine Augen feucht wurden, doch er durfte nun
keine Schwäche zeigen. Siegessicher trat Markus zu ihm heran und obwohl Thalon
von seinem Gegner wegkrabbelte, war dieser schnell bei ihm und
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