Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)
ihm bereits vor den Geistern gerettet
hatten. „Lu...“, begann er, ein Schmerzensschrei jedoch unterbrach den
rettenden Spruch.
„Lu,
Sur!“, schrie er schließlich aus voller Kehle und ignorierte das bittere Kratzen
in seinem Hals. Instinktiv hatte Thalon die Augen geschlossen. Die
Lichtexplosion war gewaltig. Sie war heller, als zuvor in der Mine. Das
beißende Licht fraß sich in Jasais Augen und blendeten ihn. Ein dumpfer
Aufschrei ertönte und der Magier hielt sich schützend die Hand vor die Augen.
„Bastard!“, rief er und zog das Wort so lang, wie er nur konnte. Der dunkle
Zauber verstummte und Thalons Körper gehorchte ihm wieder vollständig, jedoch
verklang das schützende Licht. Mit einer ausladenden Bewegung robbte sich
Thalon vorwärts und umklammerte den Griff des Schwertes. Zur gleichen Zeit
konnte Jasai wieder klare Konturen erkennen. Kaum sah er, was Thalon vorhatte,
stürmte er in die Richtung des Lichtritters. In dem Moment, indem Thalon die
harte Klinge zu Füßen der Ahnensteine in dem Boden versenkte, ließ der Alte
seinen Stab gnadenlos auf Thalon niederfahren. „Beenden wir das Spielchen
endlich!“, rief er. In seinen Worten lag der Hass, der die Seele des
Blutmagiers zu verzehren schien. Thalon schloss die Augen und wartete bereits
auf den vernichtenden Schlag, der seine Knochen zerschmettern würde. Der
Gnadenstoß, der Schlag in den süßen Tod. Zu seiner Verwunderung jedoch, blieb
dieser aus. Stattdessen erfüllte auf
einmal ein ohrenbetäubendes Geräusch, dem einer einschlagenden Katapultkugel
ähnlich, den Raum. Die Ahnensteine leuchteten greller als je zuvor und schossen
gleißende Strahlen in den düsteren Himmel. Dann begann alles um ihn herum zu
verschwimmen, bis er schließlich keine klaren Konturen vor seinen Augen
erkennen konnte. Kaum noch bei Bewusstsein spürte er, wie sein eigener Körper
rotierte und weggeschleudert wurde, dann unsanft wieder aufkam und schließlich
regungslos liegen blieb. Mit dem Gefühl, sämtliche Knochen seien zertrümmert,
schloss er die Augen. Er sah Lewia, sah ihre grasgrünen Augen. Sie lächelte ihn
freundlich an. „Ich liebe dich!“
Dann verlor er das Bewusstsein und fiel in die
Leere hinab.
Über den Autor
Felix T. Richter wurde im Jahr 1995 geboren.
Schon in der Grundschule begann er, kleinere
Kurzgeschichten zu schreiben. Zur Erstveröffentlichung seines ersten Buches
besucht er die letzte Klasse der gymnasialen Oberstufe. Seine Leidenschaft zur
Sprache spiegelt sich auch in seinen Leistungskursen Deutsch und Englisch
wider. Zurzeit lebt er in einer kleinen Stadt in Südhessen.
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