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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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hochwillkommen, edle Magier. Ihr kennt den Weg zur Kaserne am Palast?«
    »Wir waren schon einmal hier«, erwiderte Fydel lächelnd.
    Als sie durchs Tor ritten, blickte Cerryl nach oben. Wie bei seinem letzten Besuch beobachteten grün gekleidete Bogenschützen die Besucher von den Wällen aus. Einer sah eilig weg, als Cerryls Blick auf ihn fiel.
    Die Häuser und Geschäfte Jellicos waren kleiner und schlichter, als Cerryl sie in Erinnerung hatte. Kaum drei oder vier Reiter breit war die Straße, beinahe kratzten die Steigbügel an den Wänden der Ziegelbauten. Unter dem grauen Nachmittagshimmel schienen die dreistöckigen Gebäude höher als sie waren und wirkten auf Cerryl beklemmend. Rechts stand ein Wagen vor einem Geschäft und engte die Straße noch weiter ein. Fydel und Cerryl mussten ihn nacheinander passieren. Einige Männer und Frauen standen hinter dem Wagen. Sie starrten auf die weißen Jacken der Magier und die Uniformen der Lanzenreiter. »… schon wieder diese Weißen.« »… sollen uns lieber in Ruhe lassen.« »… Steuern und Zölle … alles, was sie wollen.« »… still! Wenn sie dich hören, dann könnten sie …« Cerryl hätte über die Bemerkungen beinahe schallend gelacht, denn es war anzunehmen, dass ein nicht unerheblicher Teil der Steuern, die man hier im Namen der Gilde eintrieb, dem Präfekten und seinem Hofstaat zugute kam. Es vermuten und es beweisen sind freilich zweierlei Paar Schuh.
    Jellico stank, wenn auch nicht ganz so schlimm wie bei seinem letzten Besuch. Unverkennbar war jedoch der Geruch der offenen Abwasserkanäle rechts neben der Straße, der Gestank von verbranntem Fett, die Beize der Gerber, der Schimmel und dazu ein paar andere Duftnoten, die Cerryl nicht einordnen konnte und über deren Herkunft er lieber nicht weiter nachdachte. Er rutschte unbehaglich im Sattel herum und freute sich, dass die Reiterei endlich ein Ende nehmen würde.
    Etwas angenehmer wurden die Gerüche, als die Weiße Streitmacht die Nordseite des Marktes erreichte. Dort roch es nach gebratenem Geflügel, Duftölen und Weihrauch, sodass die weniger appetitlichen Gerüche der Straße in den Hintergrund traten. Es war schon spät, dachte Cerryl. Viele Händler hatten bereits die Zelte abgebrochen, und die meisten, die noch auf dem Markt waren, packten ihre Säcke und Karren voll.
    Auf einem kleinen Hügel im Westen der Stadt standen die weitläufigen Gebäude, die zum Palast des Vicomte gehörten. Dort gab es auch einige Kasernen und Ställe. Alles war umgeben von einer eigenen Granitmauer, deren Steine glatter und feiner poliert waren als die der Stadtmauer.
    Fydel nickte den Wächtern zu, die ihnen das niedrige Tor aufhielten, und ignorierte den Trupp Bogenschützen auf dem Wehrgang. Im tunnelähnlichen Durchlass, der ins Innere der Festung führte, klang das Hufgeklapper gespenstisch laut.
    Im Hof wartete schon der beleibte Shyren, der offenbar mit dem Spähglas ihr Kommen beobachtet hatte. Im grauen Licht hatte der Abgesandte der Gilde eine krankhaft bleiche Gesichtsfarbe, und das hellblonde Haar, vom Alter schon ein wenig grau, schien völlig weiß.
    »Seid gegrüßt, Shyren!«, rief Fydel.
    »Seid gegrüßt«, gab der bleiche Magier zurück. »Ich bin froh, dass Ihr es noch vor Einbruch der Dämmerung geschafft habt.«
    »Wir auch.« Fydel beugte tief den Kopf, wie um den Nacken zu strecken.
    »Ihr und Cerryl sollt im Gästequartier wohnen. Ihr wisst doch, wo es ist?«
    Fydel nickte.
    Auch Cerryl kannte sich hier aus, doch die Tatsache, dass Shyren seinen Namen wusste, legte die Frage nahe, was man dem Magier sonst noch alles zugetragen hatte – und vor allem, wer aus welchem Grund Bericht erstattet hatte.
    . »Ich zeige Euch gleich Eure Unterkünfte.« Shyren wandte sich an den Hauptmann der Lanzenkämpfer, als dieser direkt hinter den Magiern sein Pferd zügelte. »Führt Eure Pferde dort durch den Bogengang und dann noch durch den nächsten bis in den hinteren Hof. Dort wird Euch ein Unteroffizier die Quartiere zeigen.«
    »Ja, Ser.« Hauptmann Teras hob den Arm. »In Zweierreihen durch den Bogengang. Mir nach!«
    Shyren sah zu Fydel hoch. »Wie war die Reise?«
    »Nass und kalt.«
    »Aber sicher nicht so kalt, wie es jetzt in Spidlar oder in Sligo ist.« Shyren setzte ein schiefes Lächeln auf, das auf Cerryl mindestens so falsch wirkte wie Anyas Lächeln. »Spidlar hat im Winter immer mit Eis zu kämpfen – und mit Räubern, die jeden Händler angreifen, der auf dem Weg nach dort

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