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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Offiziere, die Fydel und Cerryl kaum eines Blickes würdigten, waren im Speisesaal versammelt und unterhielten sich mit Teras, dem Hauptmann der Weißen Lanzenreiter.
    Shyren bemerkte Fydel und gab dem Vicomte einen kleinen Stoß.
    Rystryrs ernstes Gesicht wurde von einem Lächeln erhellt und seine kräftige Stimme dröhnte: »Willkommen in Jellico, Magier Fydel. Wir heißen Euch und Eure Lanzenreiter und Hauptmann Teras willkommen.«
    »Wir sind Euch zu Dank verpflichtet«, erwiderte Fydel. »Certis ist für seine Gastfreundschaft bekannt.«
    »Da jetzt alle Gäste anwesend sind, können wir mit dem Essen beginnen.« Rystryr deutete zum Tisch.
    Cerryl sah sich um, suchte seinen Namen und fand ihn auf einer bronzegerahmten Tafel, auf der die Nachbildung eines Hauptmanns zu sehen war – viel näher am Kopfende des. Tisches, als er es vermutet hätte. Sein Name war in der Alten Sprache wie ›Carrl‹ geschrieben. So hatte man es auch bei seinem letzten Besuch vor einigen Jahren gehalten.
    Fydel und Shyren bekamen die Ehrenplätze rechts und links neben dem Vicomte zugewiesen, ein grün und golden uniformierter Offizier nahm neben Fydel Platz. Neben Shyren saß ein schwarz und rot gekleideter Mann, neben diesem ein weißhaariger Mann, der graue und goldene Sachen trug. Ihm gegenüber war Teras’ Platz.
    Als voll zugelassener, wenngleich noch junger Magier wurde Cerryl offenbar den bedeutendsten Hauptmännern gleichgestellt, denn er saß nur fünf Plätze vom Kopfende entfernt. Den Platztafeln konnte er entnehmen, dass der Hauptmann mit dem hellblonden Haar, der links neben ihm saß, Setken hieß. Der jüngere, schwarzhaarige Hauptmann zu seiner Rechten hieß Dierl.
    Mit trockenem Mund nahm Cerryl Platz und wartete sehnsüchtig, dass der Wein serviert würde. Hoffentlich dauerte es nicht zu lange.
    »Was für eine Art Magier seid Ihr, wenn ich fragen darf?«, erkundigte sich der dunkelhaarige Dierl.
    »Wir sind alle Weiße Magier, es gibt nur ein oder zwei Heiler unter uns.«
    »Nein, ich meinte … ob Ihr reines Chaos einsetzt oder mit dem Chaos in der Erde arbeitet oder … oder was Ihr sonst macht.«
    »Nun … ich habe all dies schon getan.«
    »Ihr müsst im Krieg gekämpft haben, sonst würdet Ihr nicht so weit oben am Tisch sitzen. Trifft das zu?«
    »Ja.«
    »Habt Ihr schon einmal jemanden getötet?«
    Cerryl zuckte zusammen.
    »Nein?«, bohrte Dierl nach. Seine Stimme klang etwas schärfer.
    Cerryl verkniff sich ein Seufzen und schenkte sich die Erklärung, dass er nicht versessen darauf war, Menschen umzubringen. »Äh … ich weiß es nicht genau. Es könnten zwei oder drei Züge gewesen sein.«
    Dierls Mund klappte abrupt zu.
    »Ihr musstet ja auch unbedingt nachfragen, Dierl.« Der rothaarige Mann auf der anderen Seite des Tischs lächelte. »Ich bin Honsak.«
    »Cerryl«, antwortete der Magier. Der Mann gegenüber konnte ja seine Platztafel nicht sehen.
    »Darf ich fragen, ob Ihr schon einmal im Nahkampf einem Mann gegenübergestanden habt oder verwundet wurdet?«
    »Beides«, antwortete Cerryl, der entschlossen war, über seine Kampferfahrung so wenig wie möglich zu verraten.
    »Mit dem Schwert?«
    »Ein Pfeil in die Schulter.«
    »Was ist mit den Männern, mit denen Ihr gekämpft habt? Haben sie Gebrauch von kaltem Eisen gemacht?«
    »Das haben sie und sie sind tot.«
    »Da Ihr Euch jetzt eingehend über ihn erkundigt habt«, rief jemand, der weiter unten saß, »könntet Ihr vielleicht den Wein anreichen?«
    Die Bemerkung wurde mit Gelächter quittiert.
    Honsak füllte seines und Cerryls Glas und reichte den Wein weiter. Dann kamen zwei Servierteller mit Rindfleisch in brauner Soße und Kartoffeln, danach noch ein Korb mit Brot. Cerryl füllte seinen Teller und aß.
    »Ihr wart vor einigen Jahren schon einmal hier, nicht wahr?«, fragte einer der jüngeren Hauptmänner, der. auf der anderen Seite des Tischs ein Stück weiter hinten saß.
    »Ja, vor mehr als zwei Jahren.«
    »War da nicht eine rothaarige Magierin bei Euch?«
    »Richtig, Anya. Ja, sie war dabei«, antwortete Cerryl.
    »Ist sie noch Magierin? Oder …?«
    »Anya? Sie ist eine sehr mächtige Magierin«, bemerkte Cerryl trocken. »Ich denke, sie wird bald hier sein. Sie reist mit dem Erzmagier.«
    »Slekyr sagte, sie hätte eigenartige Vorstellungen von Männern …«
    Cerryl musste unwillkürlich lächeln. »Ich glaube, sie bevorzugt stattliche Hauptmänner, aber ich an Eurer Stelle wäre vorsichtig. Sie hat einen der großen Türme in

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