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Der Mann, der die Frauen belog - Roman

Titel: Der Mann, der die Frauen belog - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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ihn hoch und drehten ihn um. Als er saß, holte der alte Cop sein Notizbuch heraus. »Hab ich das richtig verstanden, du willst ein Geständnis ablegen?«
    »Ja, okay. Die Sozialhilfe für meine Oma ist diesen Monat nicht rübergekommen, da hat ’ne Nachbarin paar Lebensmittel für sie gekauft, bis meine Mutter wieder was hatte. Und da hat meine Oma gemeint, ich soll der Amanda – das ist die Nachbarin – was schenken.«
    »Das will ich jetzt aber genau wissen.« Der alte Cop ließ den Stift über seinem Notizbuch kreisen. »Erst schenkst du Amanda den Blazer, dann bringst du sie um. Und darauf hat dich deine Oma gebracht?«
    Total durchgeknallt, die beiden.
    »Ich hab ihr nichts getan, ich hab ihr nur die Jacke geschenkt.«
    »Warst du eng mit Amanda befreundet?«
    »Ach wo. Ich geh zweimal die Woche in das Haus, wo meine Oma wohnt. Zum Putzen. Eigentlich ist meine Oma da Hausmeisterin, aber sie packt die viele Arbeit nicht mehr.«
    »Mir kommen gleich die Tränen«, sagte der Alte. »Und wie war das nun mit Amanda?«
    »Die treff ich ab und zu auf dem Flur, das ist alles. Aber mit meiner Oma war sie dick befreundet. Fragen Sie die!«
    Die alte Frau erwartete sie auf der Vortreppe. Jimmy Farrow stand zwischen zwei uniformierten Polizisten auf dem Gehsteig, den Kopf gesenkt, die Hände hinter dem Rücken gefesselt.
    »Polizei.« Mallory zückte Ausweis und Dienstmarke. »Sie sind Mrs. Farrow? Und das ist Ihr Enkel?«
    Die Alte blinzelte nervös, dann nickte sie.
    Riker sah zur Straße zurück. Beim Anblick des Streifenwagens waren die Nutten auseinandergestoben wie ein Schwarm Kakerlaken. Eine kam jetzt, angetörnt vom Crack und deshalb ohne Angst, langsam wieder angetorkelt.
    »Ich will in die Wohnung von Amanda Bosch«, sagte Mallory.
    »Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?«
    Das hatte Riker erwartet. In dieser Gegend kam die Frage automatisch noch vor dem allgemeinen Lieblingsspruch: »Ich war’s nicht.«
    »Sie ist tot«, sagte Mallory. »Und da verlangen Sie noch einen Durchsuchungsbefehl?«
    Hübsch formuliert, Kleines.
    Auch das fassungslose Kopfschütteln der alten Frau hatte er kommen sehen. Sie wickelte sich wie zum Schutz fester in ihre dünne Strickjacke und trat unsicher ein, zwei Schritte zurück. Mallorys langer Arm schoss vor und hielt ihr ein Foto unter die Nase.
    »Ist sie das? Ist das Amanda Bosch?«
    Sachte, Mallory. Wenn uns bei der Vernehmung eine Steuerzahlerin draufgeht, sind wir dran … Mrs. Farrow machte tellergroße Augen und bekreuzigte sich. Doch auch das half nicht, als Mallory sich dicht vor der Alten aufbaute. »Ist sie es?«
    »Ja. Ja. Das ist Amanda Bosch.«
    Mallory machte sich eine Notiz. In ihrem gewissenhaften Bericht würde stehen, dass die positive Identifizierung um zehn Uhr fünf erfolgt war. Im Fall einer Toten, von der keine Fingerabdrücke vorlagen, war das absoluter Rekord.
    Mrs. Farrow führte sie zu einer Wohnung im zweiten Stock. Sie tat sich schwer mit dem Aufschließen. Ihre Hand zitterte so heftig, dass die Schlüssel laut klirrten.
    Riker trat hinter Mallory ein. Mrs. Farrow blieb einen Augenblick zögernd auf der Schwelle stehen, dann verzog sie sich unauffällig.
    Großer Hausputz! Das war sein erster Eindruck, als er durch die blitzende kleine Küche in das dahinterliegende Zimmer sah. Hier hatte sich jemand ins Zeug gelegt, um alles besuchsfein zu machen. Oder um Blutspuren und Fingerabdrücke zu beseitigen?
    Der Türknauf an der Innenseite der Wohnungstür funkelte. Dass sich daran noch irgendwo Fingerabdrücke gehalten hatten, war denkbar, aber unwahrscheinlich. Nicht mal Mallory war so pingelig, dass sie beim Verlassen ihrer Wohnung den Türknauf abgewischt hätte. Dem uniformierten Kollegen, der mit Jimmy Farrow draußen auf dem Gang stehen geblieben war, rief Riker zu: »Könnte der Tatort gewesen sein. Fragen Sie die alte Dame, ob wir von ihrem Apparat aus die Spurensicherung verständigen können.«
    »Zeitverschwendung.« Mallory beugte sich über einen Beistelltisch. Alle Flächen spiegelten. »Saubere Arbeit. Wenn der Typ wegen verminderter Schuldfähigkeit freikommt, kann er bei mir als Putzmann anfangen.«
    Markowitz hatte sie gut gezogen. Damit sie gar nicht in Versuchung kommen konnte, bei ihrem Gang von Zimmer zu Zimmer etwas anzufassen, hatte sie die Hände in die Jeanstaschen gesteckt.
    Das Hinterzimmer bot gerade genug Platz für das Einzelbett und den PC. Beim Anblick des Computers zuckten Mallorys Hände in den Taschen. Alles andere

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