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Der Mann ohne Kopf

Der Mann ohne Kopf

Titel: Der Mann ohne Kopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Minninger
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hervor.
    Der Eigentümer des ›Planet-Evil‹ schien über ein außergewöhnlich sensibles Gehör zu verfügen. Mit dem Instinkt eines Raubtieres hob er unvermittelt den Kopf und fixierte mit messerscharfem Blick die Stelle, wo die drei ??? im Verborgenen standen. Justus, Peter und Bob stockte der Atem. Ohne zu zögern löste sich Cowley aus der Gruppe und marschierte schnurstracks auf die erstarrten Beobachter zu, denen jetzt keine Gelegenheit mehr zum Rückzug blieb.
    »Was um alles in der Welt habt ihr hier zu suchen?« Drohend baute er sich vor den Jungen auf. »Ihr seid ja schlimmer als Zecken im Pelz!«
    Justus spielte gekonnt das Unschuldslamm. »Wir kannten Mrs Scream zwar nur flüchtig, Mr Cowley, aber dennoch hat uns ihr Schicksal schwer getroffen. Wir haben uns hier eingefunden, um stillen Abschied zu nehmen.«
    Mr Cowley zeigte sich von Justus’ Worten sichtlich unbeeindruckt. »Für wie dumm haltet ihr mich eigentlich? Glaubt ihr drittklassigen Detektive denn ernsthaft, mich übers Ohr hauen zu können?«
    »Übers Ohr hauen?«, wiederholte Peter staunend. »Sie irren sich gewaltig, Mister. Unser Anstand verlangt es, einer beliebten Nachbarin die letzte Ehre zu erweisen.«
    »Noch so eine dreckige Lüge, und ich verpasse dir eine solche Ohrfeige, dass dir Hören und Sehen vergehen wird! Über euer Hobby bin ich dank eurer Visitenkarte bestens im Bilde. Mir ist längst bekannt, dass ihr eure Freizeit damit verbringt, mir hinterherzuschnüffeln.«
    Justus ließ sich nicht im Geringsten von den massiven Einschüchterungsversuchen beeindrucken. »Vermutlich hat Sie Ihre Sekretärin Mrs Lockler über unseren Besuch in Ihrem Studio unterrichtet und Ihnen so nebenbei noch die eine oder andere Unwahrheit erzählt. Denn offen gestanden war sie nicht sehr freundlich zu uns. Das haben wir uns natürlich nicht bieten lassen.«
    »Deine Vermutungen kannst du dir sonst wohin stecken, Speckbacke. Dies ist meine letzte Warnung. Wenn ihr mir noch ein drittes Mal über den Weg laufen solltet, werdet ihr euch wünschen, mir niemals begegnet zu sein.« Mit einem finsteren Blick unterstrich Mr Cowley seine Drohung.
    Justus blieb dennoch standhaft. »Trotz ihres diabolischen Auftretens scheint sich unter Ihrer rauen Schale wider Erwarten ein weicher Kern zu verbergen. Wie sonst wäre es zu erklären, dass Sie in Ihrer knapp bemessenen Freizeit einem Ihrer treuen Stammgäste die letzte Ehre erweisen?«
    Für eine Sekunde entglitten Mr Cowley sämtliche Gesichtszüge. Ohne eine weitere Äußerung wandte er sich ab und kehrte, genauso schnell, wie er gekommen war, zu der kleinen Gruppe der Trauernden zurück.
    Bob sah ihm kopfschüttelnd nach. »Tja, Erster, man kann es drehen und wenden, wie man will. Doch so wie es aussieht, wird sich Cowley auch weiterhin als Sieger fühlen dürfen. Gönnen wir ihm diesen Triumph. Der Klügere gibt schließlich nach.«
    »Dieser Meinung schließe ich mich in diesem Fall nicht an«, entgegnete Justus vehement, während er seine Freunde in Richtung des Friedhofsausgangs lotste. »Cowley wird sich noch dafür verantwortlich zeigen müssen, dass sich in seinem – oh, Moment.« Der Erste Detektiv unterbrach seine Rede und zog unter dem Regencape sein vibrierendes Handy hervor. »Das wird die SMS sein, auf die ich schon seit Stunden warte.«
    »Ist da etwa eine neue Liebschaft im Spiel, von der wir noch nichts wissen?«, feixte Peter, während er versuchte, einen Blick auf Justus’ Handydisplay zu erhaschen.
    Mit einem Stirnrunzeln studierte der Erste Detektiv die Textnachricht. Anschließend hob er misstrauisch die Augenbrauen und begann nachdenklich auf seiner Unterlippe zu kauen.
    »Ist irgendwas?«, wunderte sich Peter. »Ist das heimliche Rendezvous etwa geplatzt?«
    Nachdenklich ließ Justus das Handy wieder unter seinem Regencape verschwinden. »Meine Vermutung hat sich also bestätigt …«
    »Von was für einer Vermutung, um alles in der Welt, sprichst du?«, drängte Peter fiebernd. »Lass dir doch nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen, verdammt!«
    »Die SMS stammt von Inspektor Cotta.«
    »Bitte?«, fragte Bob überrascht. »Wie kommt er dazu, dir eine Nachricht zu senden?«
    »Ich habe das kleine rote Dragee, das Mrs Scream im ›Planet-Evil‹ Peter zugesteckt hat, noch gestern Abend zu Inspektor Cotta gebracht. Er versprach, die Pille vom gerichtsmedizinischen Labor auf ihre genaue Zusammensetzung untersuchen lassen.«
    »Aus welchem Anlass denn?«, erkundigte sich

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