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Der Mann zweier Welten

Der Mann zweier Welten

Titel: Der Mann zweier Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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ließ Ketan plötzlich los. Ketan drehte sich um. Er sah das Messer in Bocknors Hand, ließ sich zu Boden fallen und packte den Statiker an den Beinen.
    Javins schlug Bocknors Arm nach oben.
    »Bist du wahnsinnig?« rief er. »Weshalb machst du das?«
    »Er ist zu gefährlich. Er muß sterben.«
    »Du wirst tun, was der Direktor sagt – solange er noch lebt.«
    »Er würde es nie erfahren. Wir könnten ihm sagen, daß der Gefangene zu kämpfen versuchte und wir ihn töten mußten.«
    »Wirst du nie klüger? Der Direktor sieht uns zu jeder Zeit.«
    Bocknor sah sich scheu um.
    Sie gingen weiter. Ketan spürte zugleich Erleichterung und Verzweiflung. Erleichterung, weil er so schnell nach Kronweld kommen sollte, und Verzweiflung, weil die Gegner soviel stärker waren, als er vermutet hatte.
    Der Direktor hatte ihm prophezeit, daß die Leute von Kronweld nicht auf ihn hören würden. Das hatte auch Elta gesagt. Die Bücher, die er von der Felsnadel mitgenommen hatte, waren bei den Statikern geblieben. Er hatte keine Beweise.
    Irgendwie würde er aber die Leute von Kronweld überzeugen müssen.
    Der Korridor endete abrupt. Die beiden Statiker spannten sich an. Dann riß Bocknor die Tür auf und stieß Ketan hindurch. Er hörte, wie hinter ihm ein Riegel vorgeschoben wurde.
    Er sah in mitleidige Gesichter. Hunderte von Augenpaare waren ihm zugewandt. Er stand auf einem Altar. Unter sich konnte er das gewaltige Summen der Maschine hören. Im gleichen Augenblick merkte er, daß die Blicke der Wartenden von ihm abgelenkt wurden.
    In der Nähe der Maschine stand eine Gestalt. Er unterdrückte einen Aufschrei. Elta. Ihre angstvollen Blicke gingen von ihm in die Menge und wieder zurück zu ihm.
    Im Hintergrund hörte man eine donnernde Stimme:
    »Der Direktor befiehlt – ihr sollt vergessen!«
    Im gleichen Augenblick verschwamm alles vor Ketans Blicken. Er war auf die Knie gefallen. Schwach erkannte er Eltas Gestalt. Die Verfolger hatten sie fast erreicht. Sie trug einen langen Umhang. Als sie die Hand hob, erkannte Ketan die Waffe aus Nachtland. Ein Lichtstrahl ging von ihr aus, und die Stufen der Maschine begannen zu schwanken. Der Altar kippte, und Ketan schrie Eltas Namen.

 
23
     
    Die Nacht war von Musik und sanften Düften erfüllt. Violette und rote Schatten huschten über den dunklen Himmel, und hin und wieder sah man schwach einen Stern.
    Ketan lag auf dem Rücken und starrte in die vertraute Landschaft. Er lag auf einem weichen Grasteppich. Heute nacht kommen die Winde von Feuerland, dachte er, als der scharfe Brandgeruch in seine Nase stieg.
    Und dann erinnerte er sich. Elta hatte die Ausscheidemaschine zerstört. Und nun war das Tor zur Erde für immer geschlossen.
    Elta hatte es geschafft. Weshalb war er überhaupt hier? Er hätte ebensogut in Danfer bleiben können. Er zwang sich, nicht an Eltas Schicksal zu denken. Er hatte die Verfolger gesehen. Man würde sie vor diese Reste eines Menschen schleppen und sie verurteilen.
    Er fragte sich, ob Anetel Bescheid wußte. Aus dem hellen Geburtstempel kam die sanfte Musik. Offenbar war er nicht in der Geburtskammer gelandet, weil Elta die Maschine beschädigt hatte. Die Tempeldienerinnen würden vergeblich auf das Auftauchen des nächsten Kindes warten. Kronweld mußte sterben.
    Aber irgendwie wußte Ketan, daß diese Gedanken falsch waren. So leicht durfte sich Kronweld nicht ergeben. Vielleicht fand sich ein Weg nach Nachtland.
    Oder noch besser: Vielleicht konnten sie selbst eine Maschine bauen, die ihnen den Weg zur Erde frei machte. Er stand auf. Sein Ziel war das gleiche. Nur hatte er noch ein Hindernis zu überwinden.
    Und erst jetzt merkte er, wo er sich befand – jenseits der radioaktiven Grenzlinie des Tempels. Er starrte die violette Linie an. Zwei Sucher waren auf der anderen Seite stehengeblieben.
    »Wie bist du da hineingekommen?«
    Bevor Ketan antworten konnte, sagte der andere: »Ich kenne dich! Du bist Ketan, der den Tempel entweiht hat. Aber es hieß, daß du tot seist.«
    »Wie du siehst, lebe ich.«
    Vielleicht konnte er seinen Nutzen aus der Lage schlagen.
    »Ich bin durch den Rand gegangen und war im Reich des Gottes. Ich kann euch sagen, woher der Mensch kommt.«
    Sie zogen sich bei der Lästerung um ein paar Schritte zurück. »Die Wachleute werden sich um dich kümmern«, flüsterte der eine.
    »Ja, geht und sagt den Wachleuten Bescheid«, rief Ketan. »Sagt ganz Kronweld Bescheid. Zeigt ihnen, daß mich der Gott nicht vernichtet hat, obwohl

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