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Der Mann zweier Welten

Der Mann zweier Welten

Titel: Der Mann zweier Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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1
     
    Die erste Sonne war untergegangen, und die langen Schatten der zweiten Sonne hüllten die große Halle des Karildex in Dunkel. Die mächtige Maschine wirkte wie ein riesiges Tier, das sich zum Schlafen hinkauert. Ihre vielen metallenen Flächen schimmerten purpurn und violett, sobald der Himmel von Feuerland her aufglühte.
    Nur ein Platz an der Maschine war besetzt. Ein unscheinbarer Mann in mittleren Jahren drückte entschlossen eine Taste nach der anderen herunter. Ketan hatte ihm schon zweimal seine Hilfe angeboten, aber beide Male hatte der Mann abgewinkt. Wann würde er endlich verschwinden?
    Ketan warf einen Blick zum anderen Ende der Halle, wo eine einzelne Gestalt unbeweglich wartete. Branen war geduldig, aber Ketan wollte endlich sein Vorhaben ausführen. Er setzte sich hin und begann ein paar neue Matrizen zu ordnen. Diese perforierten, durchscheinenden Blätter sorgten dafür, daß die Maschine richtig arbeitete. Die Merkmale und Eigenschaften jedes Bürgers von Kronweld, seine Wünsche, Meinungen und Entscheidungen konnten auf einer Matrix festgehalten werden. Die Matrizen wurden miteinander kombiniert. Und ihre vollständige Integration ergab den Willen und das Gesetz von Kronweld. Man konnte jede Einzelheit von Schaubildern und Karten ablesen.
    Das Karildex war also Gesetz und Ordnung. Es erforderte nur eine gewisse Verwaltung. Jeder Bürger, der etwas unternehmen wollte, befragte zuerst die Maschine, ob sein Tun mit dem Willen von Kronweld in Einklang stand. Eine Mißachtung des Gesetzes war also ausgeschlossen.
    Ketan war heute nicht bei der Sache. Nach drei Fehlern gab er auf. Er fuhr sich mit den Fingern durch die dunklen Locken und dachte an Elta, mit der er sich verabredet hatte. Und an Daran. Er schob das Kinn vor, als er an die Begegnung mit dem großen Lehrer dachte.
    Das Licht über den Tasten der Maschine ging aus. Der einsame Ratsuchende verließ die Halle. Nur die düsteren Nachtlichter und die grünen Lämpchen, die die Umrisse des Karildex bezeichneten, beleuchteten die große Halle. Die beiden Sonnen waren untergegangen. Nur der Glanz von Feuerland drang herein.
    Ketan lief auf die wartende Gestalt zu.
    »Was hast du herausgefunden, Branen?« fragte er.
    »Nichts. Mir tun schon die Finger weh, so viele Tasten habe ich heute heruntergedrückt. Alles, was die Fragen über den Geburtstempel betrifft, hat einen Index über hundert. Absolut verboten. Der Index wird immer höher. Ich möchte wetten, daß die heutigen Matrizen noch dazu beitragen, ihn ansteigen zu lassen. Es wäre hoffnungslos, etwas dagegen zu unternehmen.«
    »Ich kenne den Index«, sagte Ketan grimmig. »Aber wir geben nicht auf. Komm her, ich habe dich rufen lassen, weil ich dir etwas zeigen möchte.«
    Er führte ihn an der Maschine vorbei zu einer halb versteckten Nische. Dort befand sich die Hauptsteuerung, zu der nur Mitglieder der Ersten Gruppe Zutritt hatten. Die in Dreiergruppen angeordneten Tasten hatten einen weit geringeren Umfang als die der Maschine.
    Branen erschrak, als Ketan ihn in die Nische führte. »Du hast das Siegel der Hauptsteuerung zerstört!«
    »Nicht so schlimm. Komm her und sieh dir das an.« Ketan setzte sich vor die Tastatur und begann die komplizierte Anlage zu bedienen.
    »Ich habe den ganzen Nachmittag gearbeitet«, erklärte Branen ungeduldig. »Der Index …«
    »Der Index beträgt hundertneunzig. Das heißt, daß eine Nachforschung über den Ursprung des menschlichen Lebens absolut verboten ist. Versuchen wir es einmal hier.«
    Ketan stellte die Tasten wieder ein. »Hier gibt es nur die Frage nach dem Leben selbst. Das beweist, daß man keinen Unterschied zwischen Leben und menschlichem Leben macht. Der Index ist der gleiche. Und jetzt sieh zu. Ich wechsle die Taste auf pflanzliches und tierisches Leben.«
    Atemlos sah Branen zu. Darauf war er noch nicht gekommen. Er wartete, bis der Index auf dem Anzeigeschild erschien.
    »Neunzehn«, flüsterte er. »Das ist doch …«
    »Bedenke, der Index schließt immer noch die Frage nach dem Geburtstempel ein. Was wäre, wenn wir sie ausklammern könnten?«
    »Das ist unmöglich.«
    »Wofür ist die Hauptsteuerung da? Weshalb wird sie wohl von der Ersten Gruppe versiegelt?«
    »Aber du wirst den Gesamtindex zerstören. Er ist sicher aufgezeichnet. Wenn man etwas entdeckt…«
    »Nichts wird sich ändern. Ich habe einen Nebenkreis aufgebaut, der alle Faktoren enthält, deren Index vom Index des Geburtstempels abhängig ist.«
    Branen las

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