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Der Mars-Robinson

Der Mars-Robinson

Titel: Der Mars-Robinson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Gordon
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und eine Botanisiertrommel, um Pflanzen zu sammeln. Mein Fahrrad brach unter mir zusammen, als ich mich weit von der Rakete entfernt hatte, und natürlich war auch nicht mehr genügend Sauerstoff in der Flasche.
    In einem weiteren Traum hatte ich mir ein Glasdach gebaut, unter dem Pflanzen wuchsen. Ich hatte eine Gießkanne in der Hand und wanderte herum wie ein Gärtner im Gewächshaus. Ich gab ihnen Wasser und atmete die süßlich schmeckende Luft, denn innerhalb dieses Gewächshauses konnte ich ohne Maske atmen, da das Gleichgewicht von Kohlensäure und Sauerstoff hergestellt war. Ich hatte aber auch eßbare Früchte gezüchtet, die ich – im Traum – pflückte. Leider dauerte dieser hoffnungsvolle Anblick nicht lange, denn plötzlich bildete sich eine seltsame Art von Mehltau, der alle Pflanzen wie eine Staubdecke überzog und auch meine Hände bedeckte.
    Ich erwachte mitten in der Nacht. Ich nahm an, daß die Kälte diese Träume ausgelöst hatte und raffte die Deckenfetzen zusammen, um einschläfernde Wärme zu erzeugen.
    Als es wieder wärmer wurde, ließ ich vor meinem geistigen Auge alle Träume Revue passieren. Sie erinnerten mich an die Fieberträume eines todkranken Menschen. Dann dachte ich an die Erde, die mir jetzt wie ein Traum vorkam.
    Die harte Wirklichkeit war, daß ich ausgestreckt auf der Couch lag und nur noch hundertfünfzig Lebenstage vor mir hatte, wenn mich die totale Hoffnungslosigkeit nicht schon früher zum Selbstmord treiben würde. Erstaunlicherweise schlief ich letzten Endes doch wieder ein.
     
    Als ich erwachte, wurde es draußen schon hell. Das graue Licht schimmerte durch die halbvergrabene Einstiegluke. Ich richtete mich auf und rieb mein Kinn. Ich verzog mein Gesicht zu einem Grinsen, obwohl ich nicht den leisesten Anlaß dazu hatte. Dann stieg ich in die Kombüse, trank einen Schluck Wasser und tat etwas sehr Leichtsinniges: ich knipste den elektrischen Ofen an. Es war schrecklich kalt in der Rakete. Ich hoffte, die Batterien bald neu aufladen zu können.
    Mit diesem Gedanken beschäftigt, nahm ich am horizontalen Schott der Kombüse mein Frühstück ein. In puncto Wärmeerzeugung war ich dem Urzeitmenschen um einige tausend Jahre voraus, doch nur dank der modernen Batterie.
    Ich beendete mein Frühstück und kehrte in den Kontrollraum zurück, um mir die Voraussetzungen für meine wissenschaftlichen Forschungsarbeiten zu schaffen.
    Die mir auf diesem Gebiet zur Verfügung stehenden Instrumente waren ein Barometer, ein Thermometer und ein halbes Dutzend Meßgeräte verschiedenster Typen. Ich ließ nichts liegen, schraubte alles ab und nahm es mit in die Druckkammer. Ich wechselte auch die Sauerstoffflasche aus, brachte Maske und Zylinder in Ordnung und steckte alle Handwerkszeuge ein, die mir wichtig schienen, Schraubenzieher, Schraubenschlüssel und so weiter. Das waren gewissermaßen die Büchsenöffner, mit denen ich die Geheimnisse des Mars aufknacken wollte.
    Es war früher als am Vortag. Mit der Zeit kam ich immer noch nicht ganz klar, aber es mußte wohl elf Uhr vormittags sein. Vom Vortag wußte ich, daß die Temperatur um diese Zeit am angenehmsten war; nachmittags wurde es heiß. Im Augenblick war es kalt und ungemütlich. Ich blickte auf das Thermometer. Das Instrument zeigte zehn Grad Kälte im Schatten und siebzig Grad Fahrenheit in der Sonne. Dafür war die dünne Atmosphäre verantwortlich. Die Erdatmosphäre kann man mit einem Filter vergleichen, der die Kraft der Sonnenstrahlen dämpft und somit auch die Temperaturgrenze zwischen Sonne und Schatten verwischt. Hier jedoch war die Temperaturgrenze messerscharf und hatte praktisch keinen Übergang. Der atmosphärische Druck betrug hundert Millibar.
    Ich rieb mein Kinn an der Stelle, wo es die Maske wundgescheuert hatte. Ich mußte etwas daran ändern. Konnte ich etwas mit dem Öl anfangen? Weiß der Himmel, davon hatte ich genug. Das Öl war eine synthetische und mit Sauerstoff gemixte Petroleumflüssigkeit, wie man sie zum Abfeuern von Raketen benutzt. Nun dachte ich an eine andere Verwendungsmöglichkeit. Ich legte die Instrumente sorgfältig auf den Boden und kroch in den Maschinenraum.
    Vorsichtig drehte ich den Abflußhahn des Öltanks auf. Manche Flüssigkeiten kochen bei niedrigem Druck, und ich wollte mich nicht von einer zischenden Dampfwolke verbrühen lassen.
    Aber es geschah nichts. Ich zapfte ein wenig Flüssigkeit ab, die sofort verdunstete und deren Geruch durch den Filter meiner Maske drang. Ich

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