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Ein Vampir fuer alle Sinne

Ein Vampir fuer alle Sinne

Titel: Ein Vampir fuer alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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    »Tja, letzter Tag heute, Fred«, sagte Jeanne Louise und lächelte den Sicherheitsmann an, während sie sich der Wachstation näherte. Der Sterbliche hatte fast fünf Jahre lang den Ausgang der Forschungsabteilung von Argeneau Enterprises bewacht, nun wurde er in einen anderen Bereich des Unternehmens versetzt, damit ihm nicht auffiel, dass etliche Mitarbeiter der Abteilung nicht alterten. Ihr würde Fred fehlen. Er war stets freundlich gewesen, ob er ihr am Abend eine gute Nacht wünschte oder sich nach ihrer Familie erkundigte.
    »Ja, Miss Jeanie, letzter Tag am alten Arbeitsplatz. Ab nächster Woche dann in einer der Blutbanken.«
    Jeanne Louise nickte und ihr Gesichtsausdruck wurde ernst, als sie erwiderte: »Man wird sich dort glücklich schätzen, Sie zu haben. Sie werden uns hier fehlen.«
    »Oh, Sie alle werden mir auch sehr fehlen«, versicherte er ihr und kam um den Tresen herum, damit er ihr aufschließen konnte. Er drückte die Tür auf und hielt sie fest, wobei er sich zur Seite drehte, damit Jeanne Louise an ihm vorbeigehen konnte.« Kommen Sie gut nach Hause, Miss Jeanie. Genießen Sie das lange Wochenende.«
    »Das werde ich. Und Sie auch«, sagte sie und musste einmal mehr lächeln, als sie hörte, wie er sie »Miss Jeanie« nannte. Es gab ihr das Gefühl, ein junges Mädchen zu sein, was insofern bemerkenswert war, als er immerhin Ende fünfzig und sie über vierzig Jahre älter war als er. Natürlich hätte er ihr das nie geglaubt, da sie nicht älter als fünfundzwanzig aussah, was einer der Vorteile war, wenn man eine Vampirin oder – wie die Älteren unter ihnen sich lieber nannten – eine Unsterbliche war. Es gab noch etliche andere erfreuliche Aspekte, und sie war dankbar für jeden einzelnen davon. Und umso mehr verspürte sie immer wieder Mitleid mit Sterblichen, denen solche Dinge verwehrt blieben.
    Na, großartig, eine Vampirin mit Schuldgefühlen,
dachte sie ironisch und musste innerlich über dieses Klischee schmunzeln. Als Nächstes würde sie sich wohl noch darüber beklagen, dass ein so langes Leben vor ihr lag.
    »So weit kommt’s noch«, murmelte sie zu sich selbst und horchte auf, als sie hörte, wie ein Kieselstein über den Asphalt kullerte. Sie schaute sich um und entdeckte einen Mitarbeiter aus der Blutabteilung, der hinter ihr das Parkhaus betrat. Nachdem sie ihm zum Gruß zugenickt hatte, ging sie weiter zu ihrem Wagen. Als sie hinter dem Steuer Platz genommen hatte, ließ sie den Motor an und rangierte rückwärts aus der Parklücke. Ihre Gedanken kreisten dabei um die Frage, ob sie noch aufbleiben und verschiedene Arbeiten erledigen oder nach Hause fahren und sich schlafen legen sollte.
    Das war in der Tat ein Problem für einen Vampir, musste Jeanne Louise einräumen, während sie das Parkhaus verließ und die Straße entlangfuhr. Ihr Tagesablauf stand im völligen Widerspruch zum Rest der Welt. Ihre Schicht endete üblicherweise um sieben Uhr morgens, aber heute war sie etwas länger geblieben, um noch das eine oder andere wegzuräumen. Inzwischen war es halb acht, was für sie bedeutete, dass sie erst noch zwei Stunden aufbleiben musste, ehe die Geschäfte öffneten, zu denen sie fahren wollte. Bis dahin würde die Sonne aufgegangen sein und erbarmungslos vom Himmel brennen.
    Im Augenblick fühlte sie sich jedoch einfach zu müde, um noch zwei Stunden wach zu bleiben.
    Nein, sie würde heimfahren und sich ins Bett legen, entschied sie und hielt sich eine Hand vor den Mund, als sie den Wagen auf eine rote Ampel zurollen ließ und herzhaft gähnen musste.
    Der Wagen war eben zum Stehen gekommen, da bemerkte sie im Rückspiegel eine Bewegung. Sie sah genauer hin und machte auf dem Rücksitz einen dunklen Schemen aus, der sich plötzlich aufrichtete. Noch bevor sie wusste, wie ihr geschah, hörte sie ein leises Zischen, und ein stechender Schmerz bohrte sich in ihren Hals.
    »Aber was …?« Sie griff sich an den Hals und drehte sich um, da hörte sie, wie die hintere Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Gleich darauf wurde die Fahrertür aufgerissen, die düstere Gestalt griff an ihr vorbei und stellte den Wahlhebel auf Parken.
    »Was ist …?«, fragte Jeanne Louise und wunderte sich, wieso sie so nuschelte und wieso ihr Verstand mit einem Mal so schwerfällig war. Der unbekannte Mann hob sie auf den Beifahrersitz und nahm selbst hinter dem Lenkrad Platz. Sie sah alles nur noch verschwommen, und als der Mann mit ihrem Wagen losfuhr, verlor sie schließlich

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