Der Milliardaer und die Liebe
richtig. „Ich habe dich immer geliebt. Und ich weiß, du hast mich für verblendet und unreif gehalten. Vielleicht war ich das auch. Ich habe mir nicht die Zeit genommen, dir richtig zuzuhören und dich zu verstehen. Du denkst viel mehr über alles nach, als ich geglaubt habe. Ich habe beobachten dürfen, wie du deine Familie versorgst. Und das tust du aus Liebe, nicht aus reinem Pflichtbewusstsein. Dafür liebe ich dich. Du stellst die Belange anderer vor deine eigenen.“
Maya lächelte tränenblind. „Wir haben uns gegenseitig enttäuscht und leider nicht genug über unsere wahren Gefühle gesprochen. Dafür gab ich dir die Schuld, aber heute sehe ich das anders. Ich hätte mehr auf das achten sollen, was du durchmachen musstest. Die Fehlgeburten haben dir ebenso zugesetzt, aber du hast es verschleiert, um mich zu schützen. So hast du es auch immer mit deiner Familie gemacht.“
Impulsiv zog Giorgio seine Frau zu sich heran. „Ich liebe dich so sehr, cara ! Ob du es nun glaubst oder nicht. Ich schäme mich, dass bei unserer Hochzeit keine echte Liebe im Spiel war. Aber andererseits hat unsere Ehe mir erst die Möglichkeit gegeben, dich wirklich kennenzulernen und mir über meine Gefühle klar zu werden.“
Auf Armlänge hielt er sie von sich. „Du hast alles versucht, und ich habe arroganterweise angenommen, ich könnte unser ganzes Leben durchplanen. Als das nicht funktionierte, kam ich mir wie ein Versager vor. Ich konnte dich nicht glücklich machen, dir kein Baby schenken, eigentlich überhaupt nichts richtig machen. Und als du ausbrechen wolltest, ließ ich dich gehen, anstatt um dich zu kämpfen.“
„Ach, Liebling“, seufzte Maya und schlang ihre Arme um seine Taille. „Wir haben doch beide dumme Fehler begangen. Aber jetzt sind wir wieder fest zusammen.“
Liebevoll streichelte er ihr Gesicht. „Schon, aber nur durch Zufall.“ Er schnitt eine Grimasse.
Sie schmiegte sich enger an ihn. „Ich bin auf Lucas Hochzeit mit dir gegangen, weil ich dich so schrecklich vermisst habe. Deshalb habe ich auch so viel Wirbel um den Umgang mit Gonzo gemacht. Er war das Letzte, was uns miteinander verbunden hat.“
„Wolltest du wirklich nach London ziehen?“
Maya nickte. „An dem Punkt glaubte ich, nur über dich hinwegzukommen, wenn ich auf Distanz gehe. Ich konnte diese ganze Schlammschlacht in den Medien nicht mehr ertragen.“
„Ging mir genauso“, stöhnte er. „Dieses Bild von dir und Herringbone hat mir den Rest gegeben. Tagelang konnte ich mich nicht mehr beruhigen und war am meisten wütend auf mich selbst.“
Lächelnd legte sie ihre Wange an seine Brust. In Bezug auf Howards Namen würde sie ihn nicht mehr verbessern! „Dieser blöden Verabredung habe ich nur zugestimmt, weil ich so verzweifelt war. Ich bin fast geplatzt vor Eifersucht wegen dieses Unterwäschemodels.“
„Maya!“ Mit beiden Händen hielt er ihr Gesicht fest. „Du musst mir glauben, ich bin mit dieser Frau nie intim gewesen. Sie war derartig hohl und eingebildet, ich habe mich die ganze Zeit nach dir zurückgesehnt. Da habe ich gemerkt, wie falsch es war, dass du deine Karriere endgültig aufgeben wolltest. Das sorgt doch nur für Frust und Langeweile. Eine intelligente, junge Frau wie du hat doch viel mehr zu bieten.“
„Die Karriere habe ich nicht deinetwegen aufgegeben“, beruhigte sie ihn. „Es war nur so, dass ich glaubte, deine Familie würde es von mir erwarten.“
„Das kommt aufs selbe hinaus. Ich will, dass du glücklich wirst und dich erfüllt fühlst, cara . Und wenn du unterrichten möchtest, unterstütze ich dich, wo ich kann.“
Überwältigt küsste sie ihren geliebten Mann. „Ich bin genau da glücklich, wo ich gerade bin.“
Fünfeinhalb Monate später …
Fassungslos sah Maya auf das Bündel in ihren Armen hinunter, und ihre Brust zersprang fast vor Glück. Es war wie ein Wunder, dieses Kind endlich zu halten und ansehen zu können. Ihr eigenes Baby.
Obwohl der Kleine es etwas eilig hatte, auf die Welt zu kommen, war alles an ihm perfekt. Und seine energische Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass er von nun an ihr aller Leben bereichern wollte.
Noch immer musste Giorgio sich die Augen trocknen. Er war so unsagbar stolz auf seine Maya, die sich während der Geburt wacker geschlagen und seinem Sohn das Leben geschenkt hatte. Er selbst durfte die Nabelschnur durchschneiden, und diesen Moment würde er sicherlich nie mehr vergessen. Es war wie ein Traum gewesen, zuerst das
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