Der Milliardaer und die Taenzerin
deiner Familie eine übliche Klausel im Ehevertrag, der Dynastie so bald wie möglich einen Stammhalter zu bescheren.“
Luca strich sich die schwarzen Haare aus der Stirn. „Vielleicht sollten wir ein anderes Mal darüber sprechen.“
„Nein“, widersprach Bronte. „Lass uns das hier und jetzt ausdiskutieren! Ich werde kein weiteres Kind in diese Beziehung setzen, bevor ich nicht weiß, wie sicher und stabil sie ist.“
„Unsere Ehe wird stabiler sein als die meisten anderen“, stellte Luca klar. „Es wird dir an nichts fehlen. Die meisten Frauen würden liebend gern an deiner Stelle sein.“
Bronte drückte die Schultern durch. „Mir bedeutet Geld auch nichts, Luca. Das solltest du mittlerweile begriffen haben. Ich lasse mich nicht von Reichtum beeindrucken.“
„Ist mir klar“, antwortete er. „Und genau das bewundere ich an dir. Eben das hat dich im Gegensatz zu allen Frauen, die ich vor dir kannte, besonders gemacht.“
Damit nahm er ihr etwas den Wind aus den Segeln. „Das klingt, als hätte es da niemanden mehr nach mir gegeben“, bemerkte sie mit fragender Miene. Darauf erhielt sie keine Antwort, und nach ein paar Minuten sah sie Luca an. „Luca?“
Ganz langsam breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. „Nicht ganz das Playboy-Profil, das du erwartet hast. Was, Bronte?“
Verwirrt blickte sie ihn an. „Aber du warst doch in Amerika. Deine Haushälterin erzählte mir etwas von … einer Geliebten in Los Angeles.“
„Die hat es nie gegeben.“
Bronte wollte ihm so gern glauben. Aber ihr Verstand konnte diese schlichte Aussage nicht so einfach akzeptieren. „Aber warum sagt sie dann so was?“ Die Frage hing buchstäblich in der Luft.
Endlich gab Luca sich einen Ruck. „Ich war aus anderen Gründen in den Staaten. Aus persönlichen Gründen.“
Vor Überraschung weiteten sich ihre Augen. „Warum hast du mir das damals nicht gesagt?“
Er schüttelte den Kopf. „Ich habe es niemandem erzählt, nicht einmal meiner eigenen Familie.“
Nervös holte sie Luft. „Das verstehe ich nicht, Luca. Warum hast du mich von dir weggestoßen? Du warst so grausam und so entschlossen. Und du hast mich mehr verletzt, als ich es jemals für möglich gehalten hätte. Ich konnte das kaum aushalten!“
Ein Ausdruck des Bedauerns legte sich über seine Miene. „Das ist mir inzwischen bewusst. Ich wünschte, ich könnte ändern, was vorgefallen ist. Aber leider geht das nicht. Ich tat, was ich unter den gegebenen Umständen für das Beste hielt.“
Bronte drehte sich von ihm weg und schlang die Arme fester um ihren Oberkörper. Ärger und Frust schienen ihren Brustkorb zu sprengen, und sie hielt kurz die Luft an, um sich wieder zu sammeln. „Willst du mir denn jetzt endlich sagen, warum du in die USA geflogen bist?“
Es dauerte volle dreißig Sekunden, bevor Luca antwortete. „Ich hatte eine Operation.“
Sie fuhr herum. „Was für eine Operation?“
Wieder zögerte er. „Ich hatte eine Ablation wegen meiner Schlafepilepsie.“
Verblüfft runzelte Bronte die Stirn. „Du warst … Epileptiker?“
„Ich hatte nicht die übliche Form, aber ja“, erwiderte er grimmig.
„Du hast diese Krankheit die ganze Zeit über gehabt, während wir zusammen waren, und hast keinen Ton davon gesagt?“
„Was hätte ich dir denn erzählen sollen?“ Luca klang ernsthaft verzweifelt. „Pass auf, falls ich im Schlaf einen Anfall habe, die Kontrolle über meinen Körper verliere und dir dabei einen Zahn ausschlage oder die Knochen breche? Lieber Himmel, Bronte, ich habe nur versucht, dich zu schützen. Weißt du, wie oft ich aufgewacht bin und neben meinem Bett eine zertrümmerte Nachttischlampe oder einen zerstörten Wecker gefunden habe? Seit meinem siebenundzwanzigsten Lebensjahr ist jede einzelne Nacht ein Albtraum für mich gewesen. Damals glaubte ich noch an eine leichte Kopfverletzung nach einem Fahrradunfall. Ich bin nicht einmal ins Krankenhaus gegangen. Etwa eine Woche später bekam ich meinen ersten Anfall. Es passierte mitten in der Nacht. Ich wachte auf, und …“
Mit einer zitternden Hand fuhr er sich über den Mund. „Ich wachte auf und wusste sofort, dass mein Leben sich drastisch verändert hatte. Ich will dich nicht mit ekelhaften Details belasten. Von diesem Augenblick an konnte ich keine Nacht mehr mit einem anderen Menschen an meiner Seite verbringen. Ich wagte nicht, einzuschlafen, ehe ich ganz allein war, weil ich meinem eigenen Körper nicht mehr vertrauen
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