2899 - Zu viel Geld im Spiel
Phil und ich waren unterwegs zum Broadway. Eine Theater-Premiere mit vielen Stars und Sternchen der Schauspielbranche hatte das FBI New York auf den Plan gerufen, um das NYPD zu unterstützen.
»Das sind wirklich hochkarätige Namen«, meinte Phil. »Wenn man deren Vermögen zusammenzählt, kommt man leicht in den Bereich von einer Milliarde Dollar.«
»Ja, als Filmstar verdient man nicht schlecht«, sagte ich. »Man muss dafür in der Regel nur sein Privatleben opfern – einige müssen das zumindest.«
Wir hatten die Polizeiabsperrung des Bereichs des Broadways, an dem die Premiere stattfinden sollte, erreicht und ich suchte einen Parkplatz für den Jaguar.
Phils Handy klingelte. Er ging dran und aktivierte die Freisprechfunktion.
»Hallo Phil, hier ist Mister High«, meldete sich die Stimme unseres Chefs. »Es gibt Arbeit in Staten Island. Troy Mulligan, ein Football-Spieler, wurde tot in seinem Strandhaus aufgefunden. Ich möchte, dass Sie den Fall übernehmen.«
»Kein Problem, Sir«, erwiderte Phil. »Wir sind gerade am Broadway und fahren sofort los.«
»Gut, dann schicke ich Ihnen die Informationen zu, die mir bisher vorliegen«, sagte Mr High und legte auf.
»Dann müssen wir wohl darauf verzichten, die Schönen und Superreichen zu beschützen«, sagte ich.
»Damit habe ich absolut kein Problem«, meinte Phil. »Wobei ich auch nichts dagegen gehabt hätte, Salma Hayek live zu sehen.«
»Tja, so ist unser Job – aber konzentrieren wir uns auf den Fall. Was gibt es?«, fragte ich.
Phil tippte den Namen in den Bordcomputer und berichtete mir ein paar Augenblicke später, was er gefunden hatte.
»Troy Mulligan – ja, den kenne ich – ist Spieler bei den New York Jets «, legte er los. »Einer der Besten des Teams. War schon zweimal als Sportler des Jahres nominiert, hat die Wahl aber nie gewonnen. Nach dem, was hier steht, wird er von seinen Fans vergöttert – wobei seine Leistung in letzter Zeit wohl nachgelassen hat. Er ist Single, hat weder eine Frau noch Ex-Frau noch Kinder. Ob er derzeit liiert ist, kann ich nicht sagen. Er ist auf jeden Fall ein millionenschwerer Football-Star.«
»Vielleicht hätten wir besser ihn beschützen sollen«, bemerkte ich. »Und der Bericht von Mister High? Ist er schon da?«
»Einen Moment, ich schaue direkt nach«, meinte Phil und fuhr kurz darauf fort. »Gemäß dem Bericht ist er erschossen aufgefunden worden, von der Putzfrau. Wie Mister High schon sagte, in seinem Strandhaus auf Staten Island. Er wohnt eigentlich in New Jersey, nicht im Staat New York. Daher soll der Mordfall wohl auch vom FBI bearbeitet werden. Über den Mord selbst steht hier nicht viel, außer dass das Opfer von zwei Schüssen getroffen wurde. Keine Hinweise auf den Täter. Keine Informationen zur Tatzeit.«
»Die Details werden wir vor Ort erfahren«, sagte ich und ließ mir von Phil die genaue Adresse geben.
Ich war gespannt, was uns bei diesen Ermittlungen erwarten würde.
***
Die Fahrt hatte über eine Stunde gedauert, dann endlich erreichten wir das Haus von Troy Mulligan, das sich im Südosten von Staten Island in direkter Nähe des Strandes befand.
»Schön, hier zu wohnen – zumindest im Sommer«, meinte Phil und blickte auf das weite Meer hinaus.
»Keine Gegend für Menschen mit Durchschnittseinkommen«, erwiderte ich. »Kann mir vorstellen, dass hier zuweilen Einbrecher aktiv sind. Vielleicht hat Mulligan einen in seinem Haus erwischt, der dann entsprechend reagiert hat.«
»Gut möglich«, sagte Phil. »Schauen wir uns mal den Tatort an.«
Das Strandhaus des Opfers stand den anderen in der Gegend in der Größe an nichts nach. Es hatte eine Grundfläche von schätzungsweise zwanzig mal zwanzig Meter. Die Fassade bestand teilweise aus Holz und teilweise aus Stein und war in hellen Farbtönen gehalten. Insgesamt sah es recht modern aus.
Um das Haus herum befand sich eine etwa fünfzehn Meter breite Rasenfläche, gesäumt von ein paar kleinen Blumenbeeten. Das ganze Grundstück war umzäunt, aber der Zaum war nur etwa einen Meter hoch, sodass er für einen Einbrecher kein Hindernis darstellte. Im Moment war das gesamte Areal von der Polizei abgesperrt worden, um Schaulustige und die Presse fernzuhalten. Noch war es in der Gegend recht ruhig. Mir war klar, dass sich das schlagartig ändern würde, wenn die Presse von dem Mord Wind bekam.
Ich hatte den Gedanken gerade zu Ende gedacht, da sah ich schon den Übertragungswagen eines Fernsehsenders in der Gegend
Weitere Kostenlose Bücher