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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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sofort pleite. Aber ich könnte heulen. Für Katjas geplanten großen Einstieg in den Seehandel haben wir damit bei Weitem nicht genug. Ich weiß auch nicht, wo und wie wir bei der Mentalität der Leute hier in den Dörfern unser Konzept jemals umsetzen können“, stimmte Lena zu.
    Alf war erleichtert, dass Lena wenigstens nicht versuchte, den Misserfolg weiter zu verdrängen und dadurch alles nur noch schlimmer zu machen. Damit trat seine eigene Enttäuschung in den Vordergrund. „Ja, es ist eine Schande. Die Leute in der Stadt waren so für unsere Sache zu begeistern. Ich hätte einfach nie geglaubt, hier im Dschungel nur verschlafene Nester zu finden, deren Bevölkerung den Elan einer vertrockneten Nacktschnecke hat. Es wäre so vernünftig für diese Dörfler gewesen, nach unserer Ankündigung den Hintern hochzukriegen und gezielt die Dinge zu sammeln, die auf unserer Liste standen. Sie könnten sich ihr Leben viel leichter machen. Aber sie sind zu träge. Da ist nichts zu machen. Mit diesen Leuten kann man auch in Zukunft nur Kleingeschäfte abschließen.“
    „Und dafür die ganzen unglaublichen Strapazen der vergangenen Tage“, stöhnte Lena niedergeschlagen. „Wenn wir zurück in der Stadt sind, werden wir mit Katja eine neue Strategie entwickeln müssen.“
    „Du weißt noch, was die Waldläufer über unsere Rückkehrroute gesagt haben? Da der Hinweg nicht noch einmal begangen werden kann, müssen wir einen Bogen machen. Da der größte Teil dieses Feuchtdschungels von einem primitiven Stamm beansprucht wird, müssen wir erst mal fast direkt nach Süden, bis wir deren Gebiete hinter uns haben. Dann sind wir schon im Hügelland, wo der Wald trockener ist. Erst dort können wir wieder nach Westen, zur Stadt, zurückkehren“, fasste Alf noch einmal zusammen, was er über ihren weiteren Weg wusste.
    Alf beobachtete wie Lena mit fahrigen Handbewegungen einen Schwarm Stechfliegen fortwedelte. Der Insektenschutz verhinderte zwar, dass die Tiere zustachen, aber sie konnten einem dennoch gehörig auf die Nerven Fallen. „Dieser Bereich ist unseren Leuten viel besser bekannt. Ein großer Teil der einfachen Nahrungsmittel usw. die in die Stadt importiert werden, kommen aus diesem Hügelland, wenn auch kaum einmal jemand so weit in den Wald vordringt. Die für uns besonders wertvolle Dschungelvegetation gibt es dort nicht, auch wenn vieles, was wir dort sammeln lassen können, wenigstens auf dem lokalen Markt wertvoll ist. Es wäre bedeutend besser, wenn wir durch den Feuchtdschungel zurückkehren könnten, der von diesem Stamm beansprucht wird.“, ergänzte Lena.
    Nur leider helfen uns Träumereien wenig, dachte Alf. Velinas und die Waldläufer haben uns erklärt, dass die Städter mit diesem Stamm zwar nicht gerade im offenen Krieg liegen, aber dennoch jeden unnötigen Kontakt vermeiden, weil es in der Vergangenheit immer wieder zu hässlichen Zusammenstößen gekommen ist, als man noch versucht hat, im Stammesgebiet eigene Siedlungen zu errichten.
    „Eine große Karawane durch dieses Gebiet wäre genauso gut wie eine Kriegserklärung, Lena“, bekräftigte Alf erneut, was sie schon wussten. „Die Ureinwohner sind den Leuten aus V´Llionias gegenüber einfach schon zu lange skeptisch eingestellt und umgekehrt herrscht auch nicht gerade Liebe und Zuneigung vor. Selbst Waldläufer aus der Stadt werden manchmal angegriffen. Dort können wir keine Sammelaktion machen.“
     
    *
    „Ich habe einen neuen Plan“, eröffnete Lena stolz ihrer Führungsriege, zu der Alf, Rolf, Velinas, Carrf und die beiden gerade anwesenden Waldläufer gehörten. „Wir wenden uns zunächst nach Süden, bis wir trockeneres Gelände erreichen. Unterwegs können unsere Sammler noch ihre Arbeit machen. Wir halten uns weit genug von diesem Stammesgebiet fern, um niemanden zu provozieren. Sowie wir das Trockengelände erreicht haben, kommt die Expedition mit wenig Führung aus, weil sich einige der Sammler dort hinreichend auskennen. Es wird reichen, wenn zwei Waldläufer dabeibleiben. Sobald wir es so weit geschafft haben, will ich nur mit Alf, Rolf, Velinas und zwei Waldläufern in das Stammesgebiet vordringen, während sich die Hauptgruppe parallel zu uns im Hügelland fortbewegt. Wir versorgen die Kleingruppe vorher mit Vorräten, sodass wir im Stammesgebiet nichts sammeln müssten, was die Einheimischen verärgern würde. Die Catjary stammt nicht aus der Stadt V´Llionias. Vielleicht gelingt es uns, mit den Stammesleuten bessere

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