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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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versprach mir eine enorme Summe Geld und gab mir auch gleich schon genug, um meine Schulden bei einem Arzt zu tilgen. Irgendwann sollte ich einen Brief mit den Stichworten ´kalter Grauwurzaufguss´ und ´lustiger Kerl´ erhalten. Das wäre das Zeichen, in meiner nächsten Schicht eine starke Säure über das Tor zu verteilen, insbesondere über die Scharniere und Beschläge. Meine Schichtkollegen waren eingeweiht. Bis es soweit war, sollte ich mich ruhig halten. Mein Kontakt war Saladan persönlich.“
     
    Wenig Später wurde Saingus Leichnam in einem der halböffentlichen Dschungelgrundstücke gefunden. Es war für die Forensik ein Leichtes, Saíls Giftdolch als die Tatwaffe zu identifizieren und einzuschätzen, dass der Kehlenschnitt, der schon ohne jedes Gift fatal gewesen wäre, mit großer Sicherheit von ihr ausgeführt worden war. Die Durchsuchung von Konstantins Anwesen förderte erst viel später einen größeren Packen geheimer Aufzeichnungen Saíls zutage. Leider war das Versteck nicht nur sehr schwer zu finden gewesen. Abgesehen davon, dass die Papiere sowieso verschlüsselt waren, hatte Saíl eine kleine Falle eingebaut. Bei unbefugtem Zugriff ergoss sie eine hässliche Mischung aus Säure und Tusche über ihre Geheimunterlagen. Wieviel davon trotzdem zu rekonstruieren war, musste sich noch zeigen.
     
    „Selbst wenn die restlichen Verschwörer doch schon ein paar Söldner für einen Putschversuch angeworben haben, ist ihnen jetzt erst einmal gründlich die Suppe versalzen. In Regierung und Verwaltung sind zusätzliche Wachen eingesetzt worden. Niemand glaubt an deine Mitschuld, Konstantin. Wir können uns zwar alle nicht richtig vorstellen, wie du dich jetzt fühlen musst aber …. Alle deine Kollegen stehen hinter dir. Das wollte ich dir zumindest noch sagen“, schloss Sorthovrin seine Erläuterungen.
    Er blieb noch eine Weile schweigend neben Konstantin sitzen, dann erhob er sich und ging.
     
    *
    Konstantin saß unverändert still in seinem Stuhl. Derzeit passten einige der neuen Freunde Vilanas auf ihn auf, Salf, dem Konstantin schon in der Bibliothek begegnet war, dessen Gefährtin und der hünenhafte und scheinbar strohdumme Leibwächter. Alle Worte seiner engen Freunde und Kollegen waren in den vergangenen Stunden einfach an ihm abgeprallt. Doch die Unterhaltung dieser Fremden fesselte seine Aufmerksamkeit und zog ihn wie magisch in die Realität zurück. Dabei war alles was sie sagten für ihn belangloses Blabla. Es ging um ein größeres Handelsunternehmen und Strategien, in den lokalen Markt einzusteigen. Was kümmert mich dieser Kram? Wenn Salf und seine Freundin irgendein Verbrechen planen würden, na gut, das wäre etwas Anderes. Das Gewäsch von Händlern hat mich doch sonst nie besonders interessiert.
    Konstantin hatte das überwältigende Gefühl eines Deja Vu. Als ich mich damals unvermittelt in dieser Welt wiedergefunden habe, da ging es mir ähnlich. Vielleicht kommt das davon, dass meine Welt hier gerade zusammengebrochen ist.
    Weiterhin nagte irgendetwas an seinem Unterbewusstsein. Ein winziger Teil von Konstantins Wesen erwachte wieder zu neuem Leben. Jetzt mischt sich noch dieser dümmliche S´Rolf ein. Sein Deutsch ist auch nicht viel besser als sein Cion.
     
    „Verdammte Scheiße! Wo habt ihr Leute Deutsch gelernt!“, platzte es aus Konstantin heraus.
    Alfred, Lena und Rolf fielen beinahe vor Schreck von ihren Stühlen.
     
     

Großes Zusammentreffen
     
    „Bitte geht weiter! Hier ermittelt die Suchergilde! Es gibt nichts zu sehen! Geht weiter, junge Frau!“
    „Sag mal, hast du mir überhaupt zugehört? Ich will zu einem gewissen Konstantin! Der soll hier wohnen, wurde mir in der Gilde gesagt!“, blaffte Verena den jungen Schutzpolizisten an, der gerade achtlos versucht hatte, sie zu vertreiben.
    „Was? Die Suchergilde schickt Euch? Ihr seht nicht aus als gehörtet Ihr dazu …“, versuchte der Mann, den man mit einem Becher Grauwurz vor dem Eingang zu Konstantins Grundstück postiert hatte, mehr herauszufinden. Den Zugang gab er aber nicht frei.
    Verena war nicht in der Stimmung, noch länger zu warten oder herumzudiskutieren. Sie konnte sich nur mühsam beherrschen, den Desinteresse ausschwitzenden Kerl nicht mit einem Schulterwurf ins nächste Gebüsch zu befördern. Sie hatte eine halbe Welt in rasendem Tempo durchquert, um jemandem von der Erde zu begegnen. Jetzt wurde ihr von einem Trottel grundlos der Weg verstellt. So sah sie die Angelegenheit

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