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Der Mondmann

Der Mondmann

Titel: Der Mondmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fühlten sich zwischen den Menschen bestimmt wohler.
    Unser Flüstern war verstummt. Es wurde wieder stiller in dem großen Raum. Nur die heftigen Atemzüge waren zu hören. Wer sie ausstieß, wusste ich nicht, wahrscheinlich beide Marwood’s.
    Ich blieb auf meiner Position und beobachtete den Garten. Im Moment bekam ich keine Vögel zu Gesicht. Dass sie geflüchtet waren, konnte ich mir nicht vorstellen. Vielleicht waren sie über das Dach geflogen und hielten sich auf der Vorderseite auf. Überhaupt wussten wir nicht, wo der Mondmann herkam, falls er überhaupt erschien.
    Ich sagte Maxine Bescheid, dass ich nach vorn gehen und dort das Gelände kontrollieren wollte.
    »Wenn etwas ist, rufe ich dich.«
    »Gut.«
    Mit schnellen Schritten lief ich wieder zurück in die Küche. Ich schaltete kein Licht ein, so war der Blick nach draußen besser. Das einsame Licht der Eingangsleuchte verlor sich recht schnell. So sah ich nur den dunklen Rasen und die Finsternis darüber. Sie blieb wie sie war, kein gelbes Augenpaar durchbrach sie.
    Ich zog mich wieder zurück. Meiner Ansicht nach hatten die Vögel hier nichts zu suchen. Es konnte auch sein, dass sie dem Mondmann entgegengeflogen waren, um ihn sicher bis an sein Ziel zu geleiten.
    Ich befand mich schon auf dem Weg zum Wohnraum, als mich Maxine’s Ruf in Höhe der Küchentür erreichte und mich regelrecht elektrisierte.
    »Er ist da, John!«
    ***
    Als ich im Wohnraum meine schnellen Schritte stoppte und mir einen Überblick verschaffte, hatte sich beim ersten Hinschauen nichts geändert. Nur Carlotta war bis vor den Tisch getreten, der den Mittelpunkt der Sitzgruppe bildete.
    Keiner hatte einen Blick für mich. Alle schauten durch die Scheibe in den Garten, was ich ebenfalls tat und genauer hinsehen musste, um den neuen Gast zu erkennen.
    Wie weit er vom Fenster wegstand, war schlecht zu schätzen. Aber er war da, und nur das zählte.
    Ich wollte ihn besser sehen und ging auf die Scheibe zu. Diesmal blieb ich in der Mitte stehen und nicht bei Maxine, die ihren Standort nicht gewechselt hatte.
    Im Zimmer hatte sich eine ungewöhnliche Stille ausgebreitet. In ihr lauerte eine Spannung, die dicht vor dem Platzen stand. Jeder von uns lauerte darauf, dass etwas passieren würde, aber noch tat sich nichts. Der Mondmann schien seinen Auftritt zu genießen, und er kam sich schon jetzt vor wie der große Sieger.
    Umgeben war er von seinen Raben mit den gelben Augen. Nicht alle flogen durch die Luft. Einige hockten auf dem Rasen. Sie sahen dort aus wie Spielzeugvögel, die erst noch aufgedreht werden mussten, damit sie sich in Bewegung setzten.
    Drei aus der Gruppe hatten ihre Plätze in den Obstbäumen gefunden. Von dort aus glotzten sie der Fensterscheibe entgegen, und sie würden bestimmt merken, dass sich einige Personen im Zimmer befanden.
    Ich wartete darauf, dass der Mondmann reagierte. Zunächst ließ er sich nur bestaunen, und er war es tatsächlich wert, angeschaut zu werden.
    Ein normaler Mensch hielt sich im Garten auf. So sah es auf den ersten Blick aus.
    Sah man aber genauer hin, so täuschte dieser Eindruck. Seine dunkle Gestalt mit dem kurz geschnittenen Haar auf dem Kopf war nicht nur dunkel. In ihm befand sich etwas, das auch nach außen hin abstrahlte. Es musste ein Licht sein, und es gab der Gestalt einen weißbläulichen Schimmer, der sie vom Kopf bis zu den Füßen hin eindeckte. Nur sehr schwach, aber sichtbar, und dieser Schimmer wäre bei einem normalen Menschen nicht vorgekommen.
    Mondlicht steckte in ihm!
    Ja, es gab für mich keine andere Erklärung. Das musste einfach so sein, und dieses Mondlicht trieb ihn auch an. Es gab ihm die Kraft und die Chance, es auf andere Wesen zu übertragen. In diesem Fall waren es die Raben mit den gelben Augen, die wie kleine Beschützer wirkten.
    Hinter mir atmete jemand heftig. Dann hörte ich die Stimme des Vogelmädchens.
    »So und nicht anders kenne ich ihn. Genau so, John. Denk daran, zu was er fähig ist und welch eine Waffe er hat.«
    »Keine Sorge.« Ich konzentrierte mich auf beide Hände, doch da war nichts zu sehen, denn er hatte sie zu Fäusten geballt, und eine Mondsichel schimmerte nicht hindurch.
    Seine Kleidung entsprach nicht dem Licht des Mondes. Mit ihrer Farbe bildete sie das glatte Gegenteil. Er hatte seinen Körper in einen Mantel gehüllt oder in einen Umhang, so deutlich war das aus meiner Position nicht festzustellen.
    »Er lässt uns nicht los, Casey. Ich weiß das. Er will uns holen. Wir

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