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Der Mondmann

Der Mondmann

Titel: Der Mondmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir es nicht nur mit einem Gegner zu tun. Die Vögel dürfen wir auf keinen Fall unterschätzen.«
    Da Carlotta und Maxine schwiegen, ging ich davon aus, dass sie mir zustimmten.
    »Glaubt ihr denn, dass Melody und ihr Mann, den ich vorhin kurz gesehen habe, auch in Gefahr sind?«, fragte Carlotta.
    »Klar, Carlotta, klar. Der Mondmann wird keinen auslassen. Du hast ihm eine Niederlage beigebracht. Du hast ihm sogar Grenzen aufgezeigt, und das wird er sich nicht gefallen lassen, davon gehe ich aus.«
    Das Vogelmädchen schaute mich an und ihre Ziehmutter ebenfalls. »Was wollen wir jetzt tun? Uns den Vögeln stellen?«
    Ich war dagegen. »Es ist besser, wenn wir auf den Mondmann warten. Dann haben wir alle beisammen.«
    Der Ansicht war auch Maxine Wells. Es blieb uns noch Zeit, uns darauf einzustellen.
    Maxine rutschte von der Arbeitsplatte. »Dann werde ich mal zu den Marwood’s gehen und sie einweihen. Sie sind so froh, sich wiedergefunden zu haben. Ich denke, dass sie sich gegenseitig Kraft geben, sodass sie auch einen Angriff akzeptieren werden und nicht weglaufen.«
    Das Vogelmädchen und ich gaben dazu keinen Kommentar ab. Maxine kannte die beiden besser.
    Nachdem sie die Küche verlassen hatte, schaute ich auf meine Uhr. Es ging bereits auf die dritte Morgenstunde zu. Müdigkeit verspürte ich keine. Die innere Anspannung war einfach zu groß. In dieser Nacht würde es noch zu einer Entscheidung kommen.
    Ich sah es Carlotta an, dass sie überlegte, und wollte wissen, worüber sie nachdachte.
    »Ich denke daran, ob ich nicht nach draußen gehen soll, um die Vögel zu locken. Ich weiß nicht, was sie auf dem Dach zu suchen haben. Es wäre besser, wenn man sie ablenkt.«
    »Lass das.« Ich deutete gegen ihren Kopf. »Sie haben dich schon genug malträtiert.«
    »Klar, da war ich allein. Aber jetzt bin ich es nicht mehr!«
    Sie hatte einen sturen Kopf. Aber stur konnte ich auch sein. Ich wollte ihr ein Gegenargument sagen, als wir beide den Ruf der Tierärztin vernahmen.
    »John! Carlotta! Die Vögel!«
    ***
    Ein paar Sekunden später sahen wir, was passiert war. Im Moment waren die Vögel noch unwichtig, denn sie hielten sich in der Dunkelheit verborgen.
    Maxine hatte sie gesehen. Sie stand neben dem breiten Fenster und schaute in den Garten.
    Casey Marwood hatte seine Frau verlassen und sich ebenfalls vor die Scheibe begeben. Er flüsterte etwas vor sich hin, ohne dass wir es verstehen konnten.
    Melody saß auf der Couch, eingehüllt in eine Decke. Sie wirkte sehr ängstlich und schaute ebenfalls auf die große Scheibe.
    Carlotta blieb in ihrer Nähe. Ich ging zu Maxine Wells und fragte: »Wo hast du sie denn gesehen?«
    »Ich mache Licht.«
    »Gute Idee.«
    Der Schalter befand sich an der Wand. Er bestand aus zwei Hälften, die Maxine beide drückte.
    Augenblicklich veränderte sich das Bild im Garten. Die in den Boden eingelassenen Scheinwerfer und auch die hüfthohen Lampen gaben ihre Strahlen ab, sodass an bestimmten Stellen eine helle Flut über den Erdboden fiel.
    Aber auch die Höhe wurde nicht ausgelassen. Zwar strahlte das Licht nicht in den Himmel, doch es drang weit genug nach oben, um die Vögel zu sehen, die mit starken Flügelbewegungen durch den Lichtschein huschten und mir sehr unruhig oder aufgeregt vorkamen. Wie Tiere, die etwas erwarteten.
    »Ob das wohl alle Vögel sind?«, fragte Maxine.
    Ich hob die Schultern an. »Gezählt habe ich sie nicht. Ich konnte ihre Zahl nur schätzen.«
    »Ein Dutzend – oder?«
    »In etwa.«
    »Das trifft auch hier wohl zu. Ich gehe davon aus, John, dass kein Rabe mehr auf dem Dach hockt.«
    Dafür blieben sie in der Nähe des Hauses. Manchmal huschten Schatten durch den schwachen Schein, und wir sahen auch wieder dieses Hüpfen der gelben kreisrunden Augen.
    »Wenn sie so aufgeregt sind, gehe ich davon aus, dass sie den Mondmann erwarten.«
    »Davon gehe ich auch aus. Mir gefällt nur nicht, dass wir hier wie auf dem Präsentierteller stehen.«
    »Es ist nicht unbedingt hell im Zimmer.«
    »Trotzdem wäre mir wohler, wenn wir die Marwood’s aus der Gefahrenzone schaffen könnten.«
    »Sie wären dann allein.«
    »Zwangsläufig.«
    »Nein, das ist nicht gut. Ich glaube auch nicht, dass sie dem Vorschlag zustimmen würden. Beide sind wirklich froh, unter Menschen zu sein, die auf ihrer Seite stehen und sie beschützen.«
    Das Argument konnte ich schlecht von der Hand weisen. Zudem kannte Maxine die beiden besser. Sie hatte sich mit ihnen unterhalten, und sie

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